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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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appetitlich riechen noch besonders gut schmecken. Füttere einen hungrigen Löwen oder gib ihm die Möglichkeit, selbst Futter zu finden, und neunzig Prozent deiner Menschenfresser werden sich wieder mit dem begnügen, was sie von Natur aus fressen sollen.« Er lächelte. »Es sind die anderen zehn Prozent, denen ich nicht traue.«
    Sie öffneten die Schachteln und begannen, das Brathähnchen und ein paar Roastbeef-Sandwiches zu essen. Mit der Limonade spülten sie die Bissen hinunter. Als sie fertig waren, nahm Oliver die Schachteln und packte sie ins Heck des Safariwagens.
    Eine kleine Elefantenherde, vier Weibchen und zwei Jungtiere, kam auf die Lichtung, wirkte überrascht, die beiden Menschen und das Fahrzeug zu sehen, schlug einen weiten Bogen um sie herum und verschwand kurz darauf wieder im Busch.
    Oliver schaute auf seine Armbanduhr. »Es ist erst kurz nach Mittag«, sagte er. »Wir können hier ein paar Stunden faulenzen oder herumfahren und so tun, als seien wir auf Safari.«
    »Ich würde mich gerne in der Gegend umsehen«, sagte Lara. »Aber die Mahdisten scheinen so gut organisiert zu sein, dass ich es für besser halte, hier zu bleiben, wo sich niemand an uns heranschleichen kann.«
    »Wie du meinst«, erwiderte Oliver, öffnete eine weitere Limodose und nahm einen großen Schluck.
    »Es tut gut, einfach nur so dazusitzen und sich zu entspannen, ohne dass auf einen geschossen wird«, lächelte Lara.
    »Es ist schwer zu glauben, dass das ganze Theater nur um irgendein Schmuckstück geht, das Chinese Gordon dem Mahdi vor über hundert Jahren gestohlen hat.« Er machte eine kurze Pause. »Was hast du damit vor, wenn du es findest?«
    »Ich weiß nicht genau.«
    »Du kannst es schlecht der Regierung oder einem Museum übergeben, nicht wenn eine Million Menschen bereit sind, denjenigen, dem du es gibst, zu töten.«
    »Ich habe noch nicht darüber nachgedacht«, räumte sie ein.
    »Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich es mit nach Europa nehmen und dort für gutes Geld verkaufen, stinkreich werden, mich zur Ruhe setzen und die Mahdisten den neuen Eigentümer jagen lassen.«
    Zwei Geier begannen träge über ihnen zu kreisen, ließen sich von der warmen Thermik tragen, und das Gesprächsthema verlagerte sich hin zu Raub- und anderen Vögeln, dann zu den Gewohnheiten der Tiere, die hier in den Bergen lebten, und bevor Lara sich recht versah, waren vier Stunden vergangen, und Oliver stand auf und erklärte, dass es Zeit zum Aufbruch sei.
    »Bei Sonnenuntergang müssen wir den Park verlassen haben«, sagte er, »weil dann die Tore zugesperrt werden und wir bis morgen früh hier festsäßen. Ich habe zwar falsche Namen genannt, als ich uns am Eingang eintrug, aber wenn wir nicht anderswo aufkreuzen, werden die Mahdisten bis morgen dahinter kommen, wer wir sind. Deshalb ist es am besten, wenn wir von hier verschwinden.«
    »Zu welcher Lodge fahren wir?«
    »Zur Arche. Sie liegt näher. Wenn wir weitergefahren wären, hätten wir wahrscheinlich in Treetops übernachtet.«
    Lara öffnete die Wagentür, hielt aber plötzlich inne. »Riechst du das?«, fragte sie.
    »Hähnchenreste.«
    »Nein«, sagte sie. »Ich glaube, das ist … ich weiß nicht … Benzin vielleicht?«
    Er sog die Luft ein. »Ja, ich rieche es auch.« Er furchte die Stirn. »Könnte ein kleines Leck sein.« Er reichte ihr die Schlüssel. »Lass den Wagen an, und ich schau nach, ob ich etwas finde.«
    Sie kletterte auf den Fahrersitz und drehte den Zündschlüssel.
    »Vollgas«, sagte Oliver, der die Haube hochgeklappt hatte und darunter schaute.
    Sie drückte das Gaspedal durch.
    »Soweit ich das sehe, ist alles in Ordnung.« Er klappte die Haube zu, dann zog er sich auf den Beifahrersitz. »Wo du schon mal dort sitzt, kannst du auch gleich fahren. Es kommt nicht oft vor, dass ich mich zurücklehnen und die Aussicht genießen kann.«
    »Wir verlieren also kein Benzin?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Ich rieche es aber immer noch.«
    »Fahr los. Wenn wir ein Loch im Tank oder der Leitung haben, wird es uns die Benzinuhr früher oder später verraten. Und ich sehe es mir noch mal genau an, wenn wir die Arche erreicht haben. Dort gibt es eine recht gut ausgestattete Werkstatt.«
    Lara fuhr über die offene Ebene auf die Straße und dann wieder zurück in Richtung des Berges.
    »Noch etwa dreieinhalb Meilen bis zur Abzweigung«, sagte Oliver. »Wir sind dann immer noch ziemlich hoch.«
    Der Wagen begann zu beschleunigen und raste auf nur zwei

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