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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Das ist das einzig Aufregende, was mir hier passiert.«
    »Wollen wir hoffen, dass wir dir nicht noch mehr einhandeln«, sagte Oliver. »Wo ist das Funkgerät?«
    »Im Büro des Managers«, antwortete Theibolt. »Aber ich muss dich warnen, dort sieht’s aus wie überall in der Arche. Von den Aussichtsdecks abgesehen, ist Platz ein Luxus, den wir nicht haben.«
    »Ich sag dir was«, meinte Oliver. »Die Lady und ich essen zu        Abend, und dann, wenn wir sicher sind, dass es hier ungefährlich für uns ist, gehe ich mit dir zum Büro und benutze das Funkgerät. Ich glaube nicht, dass ich länger als fünfzehn oder zwanzig Minuten brauchen werde.«
    »Klingt gut«, sagte Theibolt. »Es wird gerade dunkel, also müssten die Geldtiere gleich herkommen, um zu trinken. Ich geh besser zurück aufs Deck, um den Leuten zu erzählen, was sie da sehen.«
    »Die Geldtiere?«, wiederholte Lara.
    »Elefanten, Nashörner, vielleicht ein, zwei Leoparden«, antwortete Theibolt. »Die Viecher, die zu sehen die Touristen ihr Geld hinlegen.«
    Er drängte sie auf den Flur hinaus, schloss die Tür zu seinem Zimmer ab und begleitete sie zurück zum Deck. Als er begann, die Touristen auf das Offensichtliche hinzuweisen, entschieden Oliver und Lara, dass es Zeit zum Abendessen war.
    Ein stämmiger Kellner versperrte den Weg in den Speisesaal. »Alle essen zur selben Zeit«, erklärte er.
    Oliver holte seine Polizeidienstmarke hervor, die nie eingezogen worden war. »Nein, nicht alle«, sagte er, ließ die Marke vor den Augen des Mannes aufblitzen und schob sich an ihm vorbei, noch bevor er protestieren konnte.
    Lara folgte ihm, und sie nahmen an einem Tisch in der Ecke des Raumes Platz, die Wand im Rücken.
    »Wozu brauchst du das Funkgerät?«, fragte sie, während sie darauf warteten, dass ihr Essen serviert wurde.
    »Dein Air-Kenya-Flug geht am Dienstag, richtig?«
    »Ja.«
    »Bei dem Tempo, in dem man versucht, dich umzubringen, bin ich mir nicht sicher, ob auch nur einer von uns beiden bis dahin noch am Leben ist«, sagte Oliver ernst. »Es gibt eine Reihe kleiner Charterfirmen am Wilson Airport, dem kleinen Flugplatz in der Nähe des Nairobi Game Parks. Ich dachte, ich probiere mal, ob ich uns schon für morgen einen Flug zu den Seychellen besorgen kann. Bis dahin könnten wir vielleicht überleben.«
    »Wir?«
    Er nickte. »Mich wollten sie ja auch umbringen. Ich habe das Recht, bei dieser Sache bis zum Ende dabei zu sein.«
    »Tja, vielleicht hast du das.«
    »Gut, dann wäre das ja geregelt«, sagte Oliver. »Ich versuche etwas für den späten Vormittag zu arrangieren. So ein kleines Flugzeug, wie wir es chartern, schafft es nicht bis auf die Seychellen, ohne in Mombasa zwischenzulanden und zu tanken. Die gesamte Reise dürfte etwa fünf bis sieben Stunden dauern.«
    »Dann lass uns früher aufbrechen«, sagte Lara.
    »Geht nicht. Wir sind in einem Nationalpark. Man lässt uns hier nicht raus, bis die Tore geöffnet werden. Wenn wir versuchen durchzubrechen, wird man uns für Wilddiebe halten und auf uns schießen – und du brauchst ja nun wirklich nicht noch mehr Leute, die auf dich schießen. Wie auch immer, die Fahrt zurück nach Nairobi dauert zwei Stunden, daher ist ein Abflug am späten Vormittag am sinnvollsten.«
    Das Abendessen kam, und sie unterbrachen ihre Unterhaltung, während sie aßen. Als sie fertig waren, verließ Oliver Lara, suchte Theibolt und ging zum Büro, um das Funkgerät zu benutzen, während sie sich in der Arche umsah.
    Die Tierbeobachtungen fanden im rückwärtigen Teil statt, am Wasserloch, und da sie jede größere Menschenansammlung meiden wollte, spazierte sie in die andere Richtung. Als sie die Vorderseite der Arche erreichte, sah sie einen langen hölzernen Laufsteg, der über eine Schlucht dorthin führte, wo der Bus, der die Touristen hergebracht hatte, für die Nacht abgestellt war. Sie hörte ein dumpfes Grollen aus der Tiefe, von der Art, wie es ein Löwe von sich geben mochte. Sie stieß etwa bis zur Hälfte des Überwegs vor und schaute über das Geländer hinunter, konnte jedoch nichts erkennen.
    Dann merkte sie, dass sie nicht mehr allein war. Der stämmige Kellner kam langsam auf sie zu, ein gefährlich aussehendes Schlachtermesser in der Hand. Sie machte einen Schritt in Richtung des Parkplatzes und blieb dann stehen, als ein kleinerer Mann, der einen Dolch umklammert hielt, aus dem Bus stieg und sich ihr zu nähern begann.
    Unerschrocken griff sie nach ihren Pistolen –

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