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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Portier.
    »Ich dachte, man kennt dich hier«, sagte Lara, als er sie die Treppe hinauf zu ihren nebeneinander liegenden Zimmern führte.
    »Tut man auch«, sagte Oliver.
    »Warum musstest du dann im Voraus bezahlen? Und warum nehmen sie hier keine Kreditkarten?«
    »Kreditkartenzahlungen lassen sich zurückverfolgen«, sagte er. »Und ich habe nicht im Voraus bezahlt.«
    »Was sollte das Ganze dann?«
    »Ein Drittel des Geldes war dafür, dass sie den Mund halten, falls jemand auftauchen und nach uns fragen sollte.«
    »Und die anderen zwei Drittel?«
    Er lächelte. »Damit sie so tun, als ob sie nicht gesehen hätten, dass du mit zwei Pistolen hereinspaziert bist. Dir mögen sie ja wie ein Teil deiner Kleidung vorkommen, aber andere Leute machen sie doch ein bisschen nervös.«
    »Verdammt! Die hatte ich ganz vergessen!«
    »Kein Problem. Ist alles erledigt.« Sie blieben vor einer schweren Eichentür stehen, und er reichte ihr einen Schlüssel. »Ich schlage vor, dass du dich erst einmal richtig ausschläfst. Wir sehen uns beim Frühstück.«
    Sie betrat das Zimmer. Es hätte etwas Dekoration und Modernisierung vertragen, aber es war sauber, und das war alles, worauf es ihr ankam. Sie duschte schnell, dann legte sie sich hin und war eingeschlafen, kaum dass ihr Kopf das Kissen berührte.
    Sie erwachte von Vogelgesang. Sie zog sich an, dann ging sie zum Fenster und schaute hinaus. Die Sonne war bereits aufgegangen, eine Hand voll Frühstücksgäste saßen an Tischen, die auf dem Rasen standen, und der Anblick und Duft des Essens schien die gesamte hiesige Vogelpopulation angelockt zu haben.
    Lara ging die Treppe hinunter und nach draußen, wo Oliver bereits an einem Tisch saß und an einer Tasse Kaffee nippte.
    »Kaffee?«, fragte sie, eine Augenbraue hochziehend.
    »Ich weiß, das ist sündhaft für einen Engländer«, erwiderte er,     »aber ich hatte so viele amerikanische Kunden, die darauf bestehen, den Tag damit zu beginnen, dass ich es mir auch angewöhnt habe.«
    Ein Kikuyu-Kellner in weißem Jackett kam zu ihnen und bat um Laras Bestellung.
    »Ich habe die Speisekarte noch nicht gesehen«, sagte sie. »Ich nehme eine Tasse Tee, wenn Sie sie mir bringen.«
    »Ja, Memsaab « , sagte er, verbeugte sich leicht und entfernte sich in Richtung Küche.
    »Nimm dir eine Banane oder ein Stück Melone, so lange du wartest«, schlug Oliver vor und deutete auf eine Schale mit Früchten, die mitten auf dem Tisch stand.
    Sie griff nach der Schüssel, und ein kleiner Star begann zu kreischen.
    »Was ist denn mit dir los?«, fragte sie den Vogel. »Hat dir noch niemand gesagt, dass es unhöflich ist, bei Tisch zu betteln?«
    Offenbar nicht, denn der Star spazierte unerschrocken auf sie zu.
    »Na schön«, sagte sie, nahm eine kleine Traube und hielt sie dem Vogel hin.
    Einen Moment lang blickte er die Traube an, dann streckte er den Kopf vor und pickte sie Lara aus der Hand.
    »Wie hast du geschlafen?«, fragte Oliver.
    »So gut wie seit Tagen nicht mehr«, erwiderte sie. »Ich war erschöpft, und das Bett war sehr bequem. Und jetzt habe ich Hunger.« Sie verstummte kurz. »Was steht für heute auf dem Plan?«
    »Wir reisen ab«, sagte Oliver, plötzlich angespannt.
    »Wann?«
    »Jetzt sofort.«
    »Was ist mit dem Frühstück?«
    »Das willst du nicht, glaub mir«, sagte Oliver und wies auf den Star, der am Boden lag und schwach zuckte. Als Lara sich nach dem Vogel umwandte, starb er.
    »Du hast Recht«, stimmte sie Oliver zu und stand auf.
    »Gehen wir!«, drängte Oliver.
    »Einen Augenblick«, sagte sie. »Jemand hat versucht, uns umzubringen. Lass uns herausfinden, wer dahinter steckt.«
    »Sie wissen, wer du bist. Du weißt nicht, wer sie sind oder wie sie dich gefunden haben oder auch nur, wie viele von ihnen hier sind. Nicht einmal ein Berufszocker würde bei diesen Chancen eine Wette eingehen.«
    Sie dachte einen Moment lang darüber nach, dann nickte sie. »In Ordnung. Machen wir, dass wir wegkommen.«
    Sie war richtiggehend überrascht, dass sie es zum Wagen schafften, ohne dass jemand auf sie schoss.
     
    Eine Stunde lang fuhr Oliver auf nicht asphaltierten Buckelpisten nordwärts, dann bog er nach links in Richtung der Berge ab.
    »Mount Kenya?«, fragte Lara, den Blick auf den weißbemützten Gipfel des höchsten Berges dieses Landes gerichtet.
    Er schüttelte den Kopf. »Zu viele Touristen dort oben, wo der alte Bill Holden früher lebte.«
    »Du meinst den Mount Kenya Safari Club?«
    »Ja.«
    »Wo

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