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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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und merkte plötzlich, dass die sich noch in ihrem Rucksack befanden. Stattdessen fasste sie in ihren Stiefel und zog das Skalpell von Isis heraus.
    Keiner der beiden Männer verursachte einen Laut, während sie sich auf Lara zubewegten, und auch sie verhielt sich still. Oliver und Theibolt hatten sich in einem Büro eingeschlossen, wo sie mit dem Funkgerät hantierten, und das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war, dass ein unbewaffneter Tourist etwas hörte und in einem Anflug von Größenwahn herbeieilte, um sie zu retten.
    Sie sah keinen Vorteil darin, darauf zu warten, dass die beiden sie aus entgegengesetzten Richtungen angriffen; deshalb taxierte sie die zwei Männer rasch, entschied, dass der aus dem Bus der leichtere Gegner war, und stürmte augenblicklich auf ihn zu. Überrascht ging er in Verteidigungsstellung, aber anstatt ihn direkt anzugreifen, rannte sie auf das Geländer zu, sprang hinauf und lief darauf entlang, bis sie auf seiner Höhe war – dann verpasste sie ihm einen schnellen Tritt gegen den Kopf.
    Er wirbelte herum, stolperte und schwang blindlings das Messer nach ihr. Sie sprang durch die Luft, schlug acht Fuß über dem Boden einen Salto und landete direkt hinter ihm, wo sie mit dem Dolch zustach und sein Handgelenk aufschnitt, was ihn veranlasste, sein eigenes Messer fallen zu lassen.
    Er schlug nach ihr, aber es war unverkennbar, dass er nicht daran gewöhnt war, ohne Waffe zu kämpfen. Sie blockte seinen Hieb ab, stieß ihm einen Daumen in die Kehle, wich dann seinem blindwütigen Angriff mit einem Sidestep aus und lauschte seinem Schrei, mit dem er über das Geländer und in die Schlucht stürzte.
    Sie drehte sich nach dem Kellner um. Er hatte das Schlachtermesser hoch über den Kopf erhoben, und als es auf sie niederfuhr, packte sie seine Hand, ließ sich nach hinten fallen, riss die Füße hoch und katapultierte ihn über sich hinweg. Sein eigener Schwung trug ihn durch die Luft, und er landete schwer auf dem Rücken, während das Messer über den Steg klapperte und schließlich durch einen Spalt zwischen den Holzbohlen hindurch in die Schlucht fiel.
    Der Mann war augenblicklich wieder auf den Beinen. Er griff nach ihr, doch sie packte sein Handgelenk und verdrehte es mit einem Ruck. Er fiel auf ein Knie nieder, und sie landete einen Schlag seitlich an seinem Kopf. Er grunzte vor Schmerz auf, war aber dennoch schon im nächsten Moment wieder auf den Beinen.
    Der große Mann begann sich nach links zu drehen, und Lara wandte sich um, damit sie ihm gegenüberstand. Er machte einen Schritt nach vorne, sie wich zurück und fühlte plötzlich das Geländer hinter sich.
    »Jetzt hab ich dich!«, krächzte er und sprang auf sie zu.
    Sie versuchte zur Seite auszuweichen, aber er hatte seine Arme zu weit ausgebreitet, und als er sie packte, krachten sie beide gegen das Geländer. Lara spürte, wie es nachgab, und dann rollten sie auch schon über die Kante. Verzweifelt griff sie nach dem Rand des Laufstegs, ihre Finger fanden gerade noch Halt. Der Kellner begann zu fallen und hängte sich an ihr Bein.
    Das zusätzliche Gewicht riss sie beinahe in die Tiefe, aber sie trat mit dem freien Fuß zweimal nach seinem Kopf, und gerade, als sie meinte, sich nicht länger festhalten zu können, verlor der Mann selbst den Halt und stürzte in die Schlucht.
    Lara blickte nach unten, sah, wie beide Männer sich aufrappelten, und nachdem sie sich selbst wieder auf den Steg hinaufgezogen hatte, eilte sie zurück in die Arche, wo sie alle Eingangstüren abschließen wollte, damit man ihr nicht folgen konnte.
    Dann hörte sie ein ohrenbetäubendes Brüllen, gefolgt von zwei Entsetzensschreien.
    Nun, dachte sie und erinnerte sich an das, was Oliver ihr gesagt hatte, wenn ihr schlau genug seid, nicht davonzurennen, und nicht in Panik geratet, überlebt ihr die Nacht vielleicht – und das ist mehr, als ihr für mich im Sinn hattet.
    Sie widerstand dem Drang nachzusehen, ob die beiden genug Selbstbeherrschung aufbrachten, um zu überleben, und kehrte zurück in die Arche, um eine Tasse Tee zu trinken, bevor sie zu Bett ging.
    Bei Sonnenaufgang standen sie auf und suchten sofort nach Franz Theibolt. Lara entschied, ihre Pistolen zu tragen, und kümmerte sich nicht weiter darum, was für ein Aufsehen sie damit erregen mochte. Aber nachdem die Gäste die ganze Nacht lang Tiere beobachtet hatten, schliefen die meisten ohnehin noch.
    »Hast du uns einen Wagen besorgt?«, fragte Oliver.
    »Ja«, antwortete der alte

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