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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Touristentrubel weg will«, erzählte Oliver ihr, während sie zu einem Tisch geführt wurden. Ein Kellner nahm ihre Bestellung auf und servierte wenig später ihr Frühstück. Lara genoss ein Champignon-Omelett aus frischen Straußeneiern.
    »Interessanter Geschmack«, bemerkte sie.
    »Man kocht eben mit dem, was man hat«, erklärte er. »Irgendwann lade ich dich zu einer Pizza mit Elenantilopenkäse und Warzenschweinwurst ein.«
    Als sie fertig waren, gingen sie wieder hinaus zu ihrem Wagen.
    »Wir sind eine Stunde zu früh dran«, sagte Oliver, »aber die öffentlichen Räumlichkeiten des Flugplatzes sind recht gemütlich. Außerdem weiß ich nicht, wie unser Pilot aussieht. Er muss uns erst einmal finden.«
    »Ich dachte, du kennst ihn«, sagte Lara.
    »Ich kenne seinen Chef«, antwortete Oliver. »Ein Amerikaner, der fast hundert Einsätze in Vietnam geflogen ist. Das hat man mir jedenfalls erzählt. Als man ihm sagte, dass er zu alt sei, im Golfkrieg zu fliegen, kam er hierher, kaufte sich ein paar Piper Cubs und stieg ins Charter-Geschäft ein. Ich buche meine Flüge immer bei ihm, wenn ich einen Kunden nach Marsabit oder Lamu bringen muss.«
    »Warum?«
    »Wenn man nach Marsabit will, muss man zuerst einmal durch zweihundertfünfzig Meilen Wüste, in der es von Banditen wimmelt, und nach Lamu führt keine Straße, deshalb fliegen wir zu diesen beiden Zielen. Heute wollen nicht mehr viele Leute nach Marsabit, aber dort gab es einmal die größten Elefanten überhaupt.«
    »Ahmed von Marsabit«, sagte Lara. »Ich habe über ihn gelesen.«
    »Er war der einzige Elefant, der je unter dem Schutz eines Präsidenten stand«, sagte Oliver. »Er hatte drei oder vier bewaffnete Wächter, die ihm überallhin folgten, bis er starb.«
     »Hast du ihn einmal gesehen?«
    »Nicht zu seinen Lebzeiten. Aber sein Skelett ist im Nairobi Museum ausgestellt. Wir schauen es uns irgendwann einmal an.«
    Er bog auf die Langata Road ab.
    »Ist das nicht der Nairobi-Wildpark?«, fragte Lara, als sie an einem scheinbar endlosen Zaun vorbeifuhren.
    »Stimmt«, antwortete Oliver.
    »Es ist schon erstaunlich, dass es hier einen Wildpark in Sichtweite der höheren Gebäude der Stadt gibt.«
    »Es ist ein hübscher Park«, sagte Oliver. »Über vierzig Quadratmeilen groß und immer noch innerhalb der Stadtgrenzen von Nairobi. Ich zeige ihn dir mal, wenn wir etwas Zeit haben.«
    »Sie werden ihn ihr jetzt zeigen«, sagte eine dunkle Stimme direkt hinter ihnen. Sie drehten sich beide überrascht um, und der Wagen geriet fast von der Straße ab.
    Ein weißgewandeter Araber saß auf dem Rücksitz, in jeder Hand eine Pistole, die er auf sie gerichtet hielt.
    »Legen Sie Ihre Schultertasche ab, Lara Croft, aber ganz vorsichtig. Eine falsche Bewegung, und ich werde nicht zögern, Sie beide auf der Stelle zu töten.«
    Wäre sie allein gewesen, hätte sie sich vielleicht geduckt und versucht nach ihrem Messer zu greifen, aber sie wusste, dass ihr Gegner Oliver eine Kugel in den Kopf jagen würde, wenn sie das tat; deshalb legte sie ihre Tasche ab und reichte sie nach hinten.
    »Danke«, sagte der Mann. »Denken Sie nicht einmal daran, nach Ihrer Magnum zu suchen. Ich habe sie bereits an mich genommen.«
    »Sie waren nicht im Wagen, als wir die Arche verließen«, sagte Oliver. »Sie müssen vor dem Horseman eingestiegen sein, während wir beim Essen saßen.«
    Der Mann nickte. »Es ist wohlbekannt, dass das Horseman Ihr Lieblingsrestaurant ist, Mister Oliver. Einer von uns war immer dort postiert, seit Lara Croft in Kenia eingetroffen ist. Als Sie hineingingen, stieg ich in Ihren Wagen und versteckte mich unter dem Zelt. Jetzt werden wir in den Wildpark fahren, und dann können wir, glaube ich, unser Geschäft zu Ende bringen.«
    »Wenn Sie uns ohnehin umbringen, warum sollte ich dann in den Park fahren, damit Sie es ohne Zeugen tun können?«, fragte Oliver.
    »Weil Sie, wie jedes Lebewesen, fast alles tun werden, um Ihr Leben auch nur um weitere fünf Minuten zu verlängern«, sagte der Mann vollkommen überzeugt. »Ich weiß, dass die Wache am Langata-Tor ein Freund von Ihnen ist. Sie werden den Wagen nicht anhalten und keinen Eintritt bezahlen, weil ich nicht möchte, dass Sie mit jemandem sprechen. Winken Sie ihm nur zu, wenn Sie auf das Tor zufahren, und dann passieren Sie es. Er wird nicht verstehen, warum Sie nicht angehalten haben, aber er wird Sie auch nicht melden.«
    Oliver tat, wie ihm befohlen war, und ein paar Minuten später fuhren

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