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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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verpasste nichts Wichtiges. Der Motor meines Mustangs surrte noch gewohnt gleichmäßig, als ich aufwachte. Er war es nicht, der mich geweckt hatte. Vielmehr ein Gefühl, dass mich in meinem bis dahin ruhigen Schlaf aufschrecken ließ.
    »Was ist?«
    Keira sah mich beunruhigt an. Ich konnte mir vorstellen, dass sie in ein völlig verwirrtes und zugleich ängstliches Gesicht sah.
    »Janlan, was hast du?«
    Unwillkürlich sah ich über meine Schulter. Ich wusste selbst nicht genau warum.
    »Fahr schneller!«
    Ich spürte, dass der Motor anzog und der Wagen ein ganzes Stück beschleunigte.
    »Was ist los?!«
    Keira konnte nicht zu mir sehen. Bei der Geschwindigkeit den Blick von der Straße zu nehmen, käme Selbstmord gleich. Ich antwortete nicht sofort, sondern sah noch mal nach hinten.
    »Ich weiß nicht genau. Ich… ich denke wir werden verfolgt.«
    Das war es. Das Gefühl. Jemand war hinter uns her und ich musste nicht raten, um zu wissen, dass es Seelenjäger waren. Ich konnte sie nicht sehen, aber ich wusste, dass es drei waren. Drei Seelenjäger, die uns in einem Auto verfolgten. Das war bekloppt, woher sollte ich das plötzlich wissen. Es waren keine Scheinwerfer zu sehen, noch war, außer unserem Auto, ein weiteres zu hören.
    »Janlan, was geht hier vor?!«
    Wie sollte ich das denn jetzt bitte erklären? Keira hör mal zu, ich glaube, ich hab plötzlich übernatürliche Fähigkeiten, so wie es in dem Brief von meinem Großvater steht? Ja klar, weil sie mir das glauben würde. Ich glaubte es ja nicht mal selbst.
    »Ich weiß es nicht. Aber halt ja nicht an.«
    Ich sah, wie ihr Fuß sich ganz durchdrückte. Das Gaspedal war jetzt am Anschlag. Schneller konnte der Mustang nicht.
    »Was machen wir?«
    Nur Keira würde mir so bedingungslos vertrauen. Es gab nicht einen Beweis dafür, dass wir wirklich verfolgt wurden und sie nahm mich einfach beim Wort. Ich drehte mich auf dem Sitz um und sah angestrengt in die dunkle Nacht. Keira musste inzwischen auch schon seit Stunden fahren. Sie hatte sicher nicht angehalten, während ich schlief.
    »Siehst du etwas?«
    Ich hörte, dass ein leiser Unterton voller Angst in ihrer Stimme mitschwang.
    »Das ist unheimlich.«
    Das konnte man wohl sagen. »Sind sie noch da?«
    Ernsthaft? Das fragte sie mich? Nahm sie das so einfach hin? Sah ganz so aus. Ich starrte in die Dunkelheit. Sehen konnte ich immer noch nichts, aber es war als glühten in meinem Geist drei rote Punkte, weit hinter uns.
    »Ich denke schon. Aber sie sind ein ganzes Stück zurückgefallen.«
    Das Licht des Mustangs preschte weiter über die schwarze Fahrbahn und erhellte den einen oder anderen Baum am Straßenrand. Wir fuhren so schnell, dass ich nichts von unserer Umgebung erkennen konnte. Erst recht nicht in dieser Finsternis. Die Punkte in meinem Geist waren für mich so sichtbar, dass ich beinahe glaubte, auch Keira würde sie sehen können. Woher ich es wusste, war mir nicht klar. Dennoch verstand ich, dass diese drei Punkte nur unsere Verfolger sein konnten.
    Drei Seelen. Ich sah sie. Ich sah ihre Seelen. Was anders konnte es nicht sein, oder doch? Schnell überlegte ich, wie ich herausfinden konnte, ob meine Vermutung stimmte. Ob ich plötzlich wirklich Seelen sehen konnte. Ich sah zu Keira. Sie sah so aus wie immer. Ich sah keinen Punkt oder Licht oder sonst etwas, das darauf schließen ließ, ich würde ihre Seelenenergie sehen. Denn, das dachte ich, war, was ich dort hinten wirklich sah. Die Energie der Seelen. Genau das, was die Seelensammler haben wollten. Ich konzentrierte mich. Versuchte meine Aufmerksamkeit auf etwas zu lenken von dem ich nicht mal wusste, ob ich es sehen würde. Ich verengte die Augen und starrte Keira an. Sie wirkte verunsichert.
    »Was ist?«
    Upps, mein Blick war wohl nicht gerade beruhigend.
    »Tschuldige. Hab nur etwas geguckt.«
    Schnell drehte ich mich wieder zurück. Dann halt die Jäger. Wieder konzentrierte ich mich. Ich versuchte mir in Gedanken die Energie von Seelen vorzustellen. Das war nicht ganz einfach, weil es auf mich doch ziemlich abstrakt wirkte. Im Geheimen fragte ich mich, ob ich jetzt völlig den Verstand verlor oder einfach noch total übermüdet war. Seelenenergie sehen. Was ganz Normales. Kommt jeder sofort drauf, dass er das am Horizont sah. Ist doch selbstverständlich. Man, bei mir lief was da oben unerwartet ganz anders. Ich wäre jede Wette eingegangen, dass Keira nicht an Seelenenergie gedacht hätte. Also blieb die Frage, war es genau das, oder

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