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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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Blick war flehend und abweisend zugleich.
    »Lass es mich versuchen.«
    Ich setzte mich ins Gras und schloss die Augen. Es hatte mir vorhin Schwierigkeiten bereitet die Seelengeister zu sehen. Ich hoffte inständig, dass ich Keira nicht zu viel versprochen hatte. Ich konzentrierte mich völlig auf mich, tauchte in die Seelensicht ab und öffnete die Augen. Keiras Seelenenergie kam einem ausbrechenden Vulkan gleich. Sie kämpfte innerlich mit etwas. Hin und her gerissen zwischen Wunsch und Pflicht. Ich fragte mich, zu was sie sich verpflichtet fühlte. Keira war also ganz klar. Wie stand es um die Seelengeister hinter mir? Ich wand mich zu ihnen. Sie waren noch verschwommener als in Wirklichkeit. So würde ich Loreleis Seelengeist nicht finden. Vielleicht musste ich meine Denkweise ändern. Die Wesen hinter mir verschwommen zu einer großen Masse. Ich konnte sie nicht als einzelne Persönlichkeiten erkennen. Ich betrachtete Keira nachdenklich. Sie starrte zurück. Mein Blick wanderte zu ihrem Herzen. Keira war Loreleis Tochter. Die beiden mussten doch auf irgendeine spezielle Weise verbunden sein. Es bestand doch eine natürliche Bindung zwischen Mutter und Tochter. Zumindest erzählte man sich das doch so. Eine Verbindung, eine unsichtbare Verbindung zweier verwandter Seelen. Keira musste doch irgendwie mit Lorelei verbunden sein. Ich hatte diese Verbindung nicht. Ich war nicht die leibliche Tochter von Lorelei. In meinen Gedanken formte sich eine Idee. Ich sah wieder zu Keiras Augen auf.
    »Keira? Ich muss dich um etwas bitten, dass dir vielleicht nicht leicht fallen wird.«
    Ich hoffte, ich machte es nicht nur noch schlimmer.
    »Kannst du an deine Mutter denken? Irgendwie ihr Gesicht in Gedanken fixieren, oder so?«
    Keira betrachtete mich. Sie nickte, aber ihre Augen ließen meine nicht los. Dann sah ich, wie ihre Konzentration sich etwas Anderem zuwandte. Das Pochen ihrer Seelenenergie veränderte sich. Es wurde ruhiger, gleichmäßiger, vertrauter. Ich beobachtete es ganz genau. Ich musterte das blaue Licht, das Keira einhüllte und in ihrem Herzen am intensivsten war. Ein- zweimal sah ich von oben nach unten an ihr entlang, auf der Suche nach irgendetwas Hilfreichem. Erst fiel mir nichts auf, dann entdeckte ich ein dünnes Flirren in der Luft. Nicht mehr als ein dünner Faden, der von Keiras Herzen wegführte, in den Wald hinein. Ein dünner durchscheinender silbriger Faden. Ich traute mich nicht mehr zu reden, aus Angst, der dünne Faden würde sich in Luft auflösen.
    Ich erhob mich und hielt Keira meine Hand hin. Ich wollte, dass sie direkt neben mir ging. Ich dachte die Verbindung so vielleicht verstärken zu können. Bereitwillig und ohne Frage nahm sie sie. Ihre Seelenenergie durchzuckte mich. Aber es war nicht schmerzhaft. Es war vertraut. Ich kannte Keira ja auch gut genug, um sagen zu können, dass ich mit ihrer Seele vertraut war. Dennoch überraschte es mich. Es war als würde ich durch die Seelensicht nicht ihre Hand berühren, sondern einen Teil ihrer Seele. Ich freute mich, als ich sah, dass es den von mir gewünschten Effekt hatte. Der Faden wurde nicht greifbarer, aber er gewann deutlich an Schärfe.
    Ich führte Keira eine gute Stunde durch den Wald. Immer wieder fühlte ich wie ihre Hand mich davor bewahrte hinzufallen. Waldboden war nicht gerade der sicherste Untergrund für jemanden so Ungeschickten wie mich. Wie ein Blinder lief ich dem einzigen Licht, das ich sehen konnte hinterher. Keira folgte mir stumm und bereitwillig. Ich vernahm das leise Plätschern einer nahen Quelle und spürte deutlich die Gegenwart von Lorelei. Sie ahnte nicht, dass ich ihr mit ihrer Tochter im Schlepptau gefolgt war. Die Quelle sprudelte aus einem Felsvorsprung und sammelte sich in einem winzigen, mit klarem Wasser gefüllten Teich. Er war umgeben von saftigen grünen Wasserpflanzen und farbenprächtigen Blumen. Eigentlich wirkte alles sehr harmonisch und wunderschön, und dennoch drückte der Ort die schmerzhafte Begegnung zwischen Mutter und Tochter aus. Ich spürte den Schmerz von Lorelei und den von Keira gleichzeitig durch meine Adern pulsieren. Ich löste die Verbindung durch unsere Hände. Der Schmerz wurde erträglicher, aber zu wissen, dass Keira ihn immer noch so spürte… Ich unterdrückte ein Schaudern.
    »Mum?«
    Lorelei fuhr erschrocken herum, als sie die Stimme ihrer Tochter so unerwartet nahe bei sich hörte. Keira ging einige Schritte auf sie zu. Fast dachte ich sie wäre dabei, den Fehler der

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