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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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Sofern er kann und es ihm erlaubt ist. Seine Worte, nicht meine. Also werde nicht gleich wieder sauer.«
    »Werde ich nicht.«
    Keira sah erleichtert aus. Sie wollte mich wohl so wenig Stress wie möglich aussetzen und am besten mit ganz vielen Kissen polstern. Eine verlockende Überlegung, aber wohl kaum praktikabel.
    »Hast du ihm erzählt, was passiert ist?«
    Keira schüttelte den Kopf.
    »Nein, er scheint es ohnehin zu wissen oder zu ahnen. Aber er ist auf jeden Fall überrascht, dass du noch lebst.«
    »Da ist er nicht der Einzige«, grummelte ich in meinen Löffel Suppe hinein.
    »Weißt du, wie du es überlebt hast?«
    Sie stellte die Frage nicht gerne. Es zwang sie zuzugeben, dass es eigentlich anders hätte ausgehen müssen.
    »Nein. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung.«
    Das Nächste sagte ich nur ungern. Es würde ihre Schuldgefühle sicherlich wieder wachrufen.
    »Ich hab nur gewusst, dass du da warst und ich diese Schmerzen über mich ergehen lassen musste.«
    Keira zuckte zusammen. Ich hatte es ja geahnt.
    »War es sehr schlimm?«
    Musste sie sich auch noch selber weiter foltern mit ihren Fragen.
    »Keira, wir müssen nicht darüber reden. Ich bin nur froh, dass du da warst.«
    Ich sah in ihren Augen, dass ich sie nicht davon abbringen konnte. Ich seufzte ergeben. »Es war schlimmer, als sterben.«
    Meine Worte hatten ihre Wirkung. Keira lehnt sich an meine Schulter und fing leise an zu weinen.
    »Es tut mir so leid, Janlan. Du hättest das meinetwegen nicht auf dich nehmen dürfen. Ich weiß, dass du es alleine für mich getan hast. Du wolltest sie am Gehen hindern, nicht wahr?«
    Ich schluckte die heiße Suppe herunter. Meine Antwort war ebenso leise.
    »Ja, ich denke schon. Ich habe in dem Moment nicht nachgedacht.«
    Ich fixierte ihre tränennassen Augen.
    »Aber es war nicht deine Schuld. Hörst du? Du konntest nichts dafür und du hättest es auch nicht verhindern können. Also hör auf, dir das aufzuerlegen. Mir geht es gut.«
    Das war nicht wahr, aber ich wollte sie um alles auf der Welt beruhigen.
    »Du bist eine miese Lügnerin. Ich sehe doch, dass du immer noch Schmerzen hast.«
    Ich biss mir reflexartig auf die Lippe.
    »Jetzt beiß dir nicht auch noch deine Lippe auf. Die ist eh schon völlig mitgenommen. Ich nehme an, du hast keinen Lippenbalsam eingepackt?«
    Das wäre tatsächlich eine gute Idee gewesen. Aber mein Lippenbalsam lag gut verstaut in der obersten Schublade meines Nachtschranks. Mein Schweigen war genug Antwort für sie.
    »Dachte ich mir.«
    Dann wurde ihre Stimme wieder leise und ernster. »Lenster weiß nicht, ob die Schmerzanfälle, die du hast, aufhören werden.«
    Ich spürte, wie sehr sie die Vorstellung schmerzte, dass ich mich ewig mit den Schmerzen herumschlagen könnte. Wieder musste meine Lippe dafür büßen.
    »Janlan… hör auf.«
    Man, wie merkte sie das? Sie sah mich gar nicht an. Ihr Kopf lehnte immer noch an meiner Schulter.
    »Von welchen Schmerzanfällen redest du?«
    Das war wirklich ein armseliger Versuch. Prompt zuckte er durch mich durch. Die Erinnerung der Berührung.
    »Die Schmerzanfälle«, sagte Keira erstickt und hielt die Schüssel in meinem Schoss fest, damit ich mir nicht auch noch die Beine verbrühte. »Das ist meine Schuld.«
    Das hätte jetzt echt nicht sein müssen. Sonst funktionierten Sachen doch auch nie, wenn man sie bewusst vorführen wollte. Hier trat das Gesetz natürlich außer Kraft. So was Bescheuertes.
    »Keira… Es ist nicht deine Schuld.«
    Ich betonte jedes einzelne Wort und versuchte das Zittern in meiner Stimme zu kontrollieren.
    »Doch. Ich hätte dich beschützen müssen. Das ist meine Pflicht.«
    Jetzt war ich sauer.
    »Und warum soll es deine Pflicht sein? Wer hat dich denn angewiesen, mich die ganze Zeit zu beschützen?«
    Sie sah mich endlich an.
    »Ich weiß es nicht, aber es ist so. Ich muss auf dich aufpassen.«
    Ich verdrehte die Augen.
    »Keira, das ist doch Schwachsinn. Du kannst mich nicht vor allem beschützen und das sollst du nicht. Du bist allem voran meine Freundin und nicht meine Beschützerin. Es ist nicht deine Schuld.«
    Ich betonte die Worte wieder. Ich sah in ihren braun-grünen Augen, dass sie nichts an ihrer Einstellung änderten. Ich seufzte, »Ich kann nichts tun oder sagen, um dich von deiner Meinung abzubringen, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Es ist in mir drinnen. Ich kann es nicht ändern und ich will es auch nicht. Ich habe dir schon mal gesagt: Ich werde nicht zulassen, dass

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