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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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mir an den eisblauen Mustang.
    »Ihr solltet ein Seelengeist sein. Ich habe noch nie auch nur gehört, dass jemand eine Berührung überlebte. Nicht einmal ein Alverra.«
    Das machte mich stutzig.
    »Kennst du Verwandte von mir?«
    Ich kannte keine. Wie sollte Lenster es dann tun. Er sah mich an, als würde er die Frage nicht verstehen.
    »Natürlich. Ich kannte viele deiner Vorfahren. Viele starke Seelen befanden sich unter ihnen. Aber ich bezweifle, dass auch nur eine von ihnen eine Berührung überstanden hätte. Deine Seelenenergie ist mächtig, Janlan Alverra.«
    Ich war laut meinem Großvater die einzige noch lebende Alverra, also wie sollte das möglich sein. Meine Augen wurden zu Schlitzen, als ich den Luchs scharf musterte.
    »Lenster, wie alt bist du?«
    Seine Antwort kam so selbstverständlich, dass es mir für einen Moment die Sprache verschlug.
    »Fünfhundertsechsundsiebzig.«
    Das erklärte, wie er andere Alverra hatte treffen können.
    »Kanntest du meinen Großvater, William Alverra?« 
    Lenster schüttelte den Kopf.
    »Ich habe seit drei Generationen keine Alverra und Kanterra mehr gesehen. Ich dachte, der Zirkel hätte ihre Blutlinien ausgelöscht.«
    Das schien zu erklären, warum er so überrascht gewesen war, als er unsere Familiennamen hörte. Er hatte uns für tot geglaubt oder eher unsere gesamte Familie. Aber warum sprach er von beiden Familien. Und warum freute er sich so, dass es doch noch Nachfahren gab? Ich sah Keira fragend an. Sie zuckte mit den Schultern. Sie war genauso verwirrt wie ich.
    »Lenster, weißt du, was meine Familie mit dem Orden von Alverra zu tun hat?«
    Er sah mich an als hätte ich gerade ein Kleinkind gefragt, warum der Himmel blau ist.
    »Die Alverras sind die Gründer des Ordens und seither ihr Oberhaupt.«
    Na super, ich hatte einen Titel geerbt, der uralt war und von dem ich nicht das Geringste wusste. Lenster sprach weiter, ohne dass ich ihm eine Frage gestellt hatte.
    »Die Alverras haben seither zusammen mit den Kanterras gegen den Zirkel gekämpft.«
    Das klang bei ihm alles so selbstverständlich. Ich wusste nicht, dass Keiras Familie mit meiner schon so lange etwas zutun haben sollte.
    »Warum sprichst du immer von den Alverras und den Kanterras, als würden sie zusammengehören?«
    Lenster zog wie, es aussah, seine »Augenbrauen« hoch und sah mich ungläubig an.
    »Das tun sie doch. Ich habe noch nie einen Alverra alleine angetroffen. Zumindest nicht, wenn er auf der Reise war. Immer war ein Familienmitglied der Kanterra bei ihm. Und bei jedem Kanterra war auch ein Alverra.«
    Ok, jetzt war ich erst recht verwirrt. Warum hatte mein Großvater oder Keiras Vater nie etwas gesagt? Ich hatte immer das Gefühl gehabt, dass sie einander nicht einmal kennen würden. Keira schien genauso überrascht.
    »Gab es dafür einen Grund?«
    Der Schwanz des Luchs zuckte unruhig.
    »Das war schon immer so.«
    Das war nicht die Antwort auf meine Frage.
    »Aber kennst du den Grund? Weißt du, warum unsere Familien so eng zusammenhängen sollen?« 
    Lenster legte den Kopf schief und sah von mir zu Keira und wieder zurück. »Die Kanterras beschützen die Alverras.«
    Er sagte es in einem Ton, als würde er an meiner Zurechnungsfähigkeit zweifeln. Ich merkte, dass Keira sich neben mir aufrechter hinstellte.
    »Sie beschützten die Alverras?«, fragte ich skeptisch.
    »Ja, schon immer. Ein Alverra ging nie alleine auf Reisen. Immer war ein Kanterra bei ihm, der ihn beschützte. Sie hießen Schützer. Keira ist dein Schützer.«
    Am liebsten hätte ich ihn unterbrochen, um zu verhindern, dass er das Letzte aussprach. Jetzt würde Keira nicht mehr locker lassen. Keine einzige Sekunde. Auch wenn ich mir nicht wirklich vorstellen konnte, was ich unter einem Schützer zu verstehen hatte.
    »Schützer?«
    Ich fragte es so tonlos, wie ich konnte. Ich wollte nicht, dass Keira eine falsche Idee bekam. Aber in ihren Augen konnte ich sehen, dass Lenster Worte etwas in ihr zu vervollständigen schienen.
    »Ja, Schützer. Sie beschützten den Alverra, mit dem sie reisten. Sie sorgten dafür, dass dem Seelenseher nichts geschah. Allerdings waren es bisher immer nur Männer. Keira Kanterra ist die erste weibliche Schützerin, der ich begegnet bin.«
    Keira sollte ein Schützer sein und so wie es sich anhörte, fiel mir die Rolle des Seelensehers zu. Das reichte alles viel weiter zurück, als ich mir jemals hätte träumen lassen.
    »Ich bin der Seelenseher?«
    Ich klang skeptisch. Als

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