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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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Kommentar runterzuschlucken, der mir schon auf der Zungenspitze lag. Ein erneuter Stupser von Keira ließ mich ihn ganz hinunterschlucken.
    »Vorerst für zwei Nächte. Eventuell auch länger.«
    Er zog eine Augenbraue hoch, in seinen nicht vorhandenen Haaransatz. Ich würde jede Wette eingehen, dass dieser Kerl sich die Glatze polierte.
    »Wünschen Sie ein Doppelzimmer, zwei Einzelzimmer oder eine Suite?«
    Das letzte klang so spöttisch, dass Keira mir nicht schnell genug das Wort abschneiden konnte.
    »Wir hätten gerne ihre beste Suite.«
    Ich verhielt mich gerade äußerst kindisch, aber das war mir egal. Ich funkelte ihn herausfordernd an und hoffte fast schon, er würde endlich offen etwas Freches erwidern.
    »Wie Sie wünschen. Die Suite befindet sich im obersten Stockwerk. Möchten sie in unserem Restaurant zu Abend essen?«
    Ich überlegte einen Moment.
    »Nein danke. Wir werden in der Stadt essen.«
    Ich wollte mich in Furn umsehen und vielleicht unauffällig umhören. Keira widersprach nicht.
    »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    Es klang absolut nicht so, als würde er es meinen.
    »Nein danke«, sagte ich ein wenig gereizt. Ich hasste solch falsche Höflichkeit. Sobald Keira und ich im Aufzug verschwunden waren, würde er zu einem anderen Angestellten rennen und über die zwei Mädchen herziehen, die gerade die teuerste Suite bezogen. Sicher hielt er uns für verzogene Gören. Blöder Idiot.
    »Das wären dann dreihundertsiebzig, für zwei Nächte.«
    Er wartete nur darauf, dass wir aus dem Hotel rannten und unseren, in seinen Augen kindischen, Scherz beenden würden. Wortlos und herausfordernd zog ich mein Portemonnaie hervor. Ich achtete darauf, dass er die vielen Hunderternoten sah. Dann legte ich ihm das Geld passend auf die Theke und streckte ihm eine erwartungsvolle Hand entgegen. Beim Anblick meiner gut gefüllten Geldbörse wären ihm fast die Augen übergetreten. Ich sah es mit einer stillen Genugtuung und das war nur ein winziger Teil des Geldes, das ich mitgenommen hatte. Wir waren jetzt sicher seine Lieblingsgäste. Meine Ahnung wurde bestätigt, als er mich so falsch anlächelte, dass mir fast schlecht wurde von dem schleimigen Anblick.
    »Hier bitte schön, Ihr Schlüssel. Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie etwas benötigen. Mein Name ist Reynold.«
    Reynold… Der Name passte irgendwie. Er hörte sich so schleimig an, wie sein Besitzer aussah. Ich schnappte ihm den Schlüssel aus der Hand.
    »Danke, das werden wir sicherlich tun.«
    Oder auch nicht. Reynold wäre der letzte den ich fragen würde. Sicherlich hatte dieses Hotel noch nettere Angestellte, bei dessen Anblick einem nicht ein Ekelschauer über den Rücken lief. Solche Menschen waren mir wirklich zuwider. Ich wollte gar nicht wissen, wie sehr Reynold sich bei dem Besitzer des Hotels einschleimte. Sicherlich würde man nur noch seine Fußspitzen im Hinterteil des Besitzers sehen. Als wir in den Aufzug stiegen, konnte sich Keira kaum noch das Lachen verkneifen. Kaum das die Türen zuglitten, prustete sie auch schon los.
    »Na, da hast du dir jetzt einen Freund angelacht. Du hättest ihn am liebsten gefressen, oder?«
    Ich sah sie finster an. Oder zumindest versuchte ich es, bevor ich auch in Lachen ausbrach.
    »Gefressen? Den würde ich mit einer Zange nicht anpacken. Man würde ihn eh nicht zu fassen bekommen, so schleimig ist der.«
    Wir lachten noch den ganzen Weg bis zu unserer Suite. Wir waren so laut, dass ein Gast verärgert seinen Kopf aus der Tür streckte.
    »Guten Tag Sir«, sagte ich und unterdrückte dabei ein Lachen, dass ich dachte, mein Kopf würde gleich explodieren. Er schlug die Tür hinter sich zu, ohne meine – doch eigentlich freundliche - Begrüßung zu erwidern.
    »Ich glaub, wir sind im Spießer Hotel gelandet.«
    Keira antwortete mit einem angestrengten Kichern. Sie versuchte, wie ich, sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Eigentlich hatten wir nicht so auffallen wollen. Das war uns wohl nicht ganz gelungen. Aber der kurze Moment der Unbesorgtheit war es definitiv wert gewesen.
    Das Schloss klickte, als ich den abgenutzten Schlüssel hineinschob und drehte. Das Zimmer war beeindruckend. Zimmer traf es nicht, es war ja auch eine Suite, also war Wohnung fast schon eher angebracht. Die Suite war unterteilt in ein geräumiges Wohnzimmer, das von einer gut ausgesuchten Couchgarnitur eingenommen wurde. An der Wand hing ein riesiger Fernseher. Die großen Fenster offenbarten einen Blick, der weit

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