Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)
ich bin Chris Reeden.«
Überrumpelt nahm ich seine Hand.
»Hallo,… Ich bin Janlan.«
Er grinste wieder und wandte sich sofort Keira zu.
»Dann bist du Keira, mein netter Handykontakt.«
Oh Mann, zwei Sekunden und er war schon am Flirten. Armer Ryan.
»Richtig«, war Keiras knappe Antwort. Vielleicht war Ryan doch nicht so arm dran. Auch wenn Chris eigentlich auch ihr Typ war. Ich löste das etwas zu peinliche Schweigen.
»Also Chris, du bist hier der Kopf des Widerstands?«
»Psst!«, fuhr er mich, für meinen Geschmack, etwas zu heftig an. »Nicht so laut, du hast doch keine Ahnung, ob nicht einer von ihnen in der Nähe ist.«
Okay, offensichtlich wusste er nicht so gut über mich und meine Familie Bescheid wie Ryan. Ich sprach in normaler Lautstärke weiter, schon allein um zu demonstrieren, dass er mich sicher nicht so anfahren konnte.
»Doch, ich weiß das. Es ist keiner von ihnen in der Nähe. Also kannst du uns helfen?«
Chris sah verwirrt aus. Er hatte wirklich nicht die kleinste Idee, dass ich die Seelenjäger sehen konnte.
»Chris, Janlan lügt nicht, du kannst also unbesorgt sein. Der nächste Seelenjäger ist mehr als acht Kilometer entfernt.«
Sie sagte es völlig überzeugt, warf mir aber einen fragenden Seitenblick zu. Ich nickte unauffällig. Chris schien nicht überzeugt.
»Seid ihr da sicher?«
Keira stöhnte genervt.
»Sag mal, hat dir Ryan gar nicht gesagt, wer wir sind?« Ich merkte, dass sie seinen Namen äußerst betont aussprach. Jetzt war klar, Chris hatte keine Chance.
»Ehm, naja er sagte, ihr wäret die Erben des Ordens und der Schützer.«
»Na also, dann weißt du doch, wer wir sind und du solltest wissen, was Janlan kann.«
Sie wartete auf eine Bestätigung.
»Dann seid ihr wirklich Janlan Alverra und Keira Kanterra?«
Man, das wurde echt anstrengend.
»Ja, Chris genau die sind wir. Und ich wäre dir sehr dankbar, wenn du uns jetzt zu einem bestimmten Haus führen könntest.«
»Beweist es.«
Damit hatte ich jetzt wirklich nicht gerechnet.
»Wie bitte?«, ich sah ihn herausfordernd an.
»Nun ja, woher soll ich wissen, dass ihr euch nicht nur als Janlan und Keira ausgebt? Also habt ihr etwas, was eure Identität bestätigt?«
»Würde ein Ausweis dich überzeugen?«, fragte Keira bissig und funkelte ihn wütend an. Ich an Chris Stelle wäre unter ihrem Blick zu einem Gnom geschrumpft. Ihm schien ihr Blick auch nicht so ganz geheuer.
»Ehm, klar ein Ausweis wäre toll.«
Er klang bei weitem nicht mehr so selbstsicher. Hätte Keira ihre Schwerter noch greifbar gehabt, wäre der gute Chris wahrscheinlich schreiend davon gelaufen. Ich wunderte mich, wie er den Mut aufbrachte und sich gegen den Zirkel stellte. Langsam bezweifelte ich, dass er hier der Anführer war. Keira zog inzwischen ihren Ausweis aus dem Portemonnaie und hielt ihn Chris vor die Augen.
»Und zufrieden?«, fragte sie angriffslustig.
»Ja, entschuldigt bitte. Man kann ja nicht vorsichtig genug sein.«
Oh Mann, ich vermisste Ryan. Der war wirklich viel kompetenter.
»Also Chris…«, sagte ich schließlich, »…kannst du uns zu dem Haus führen?«
»Ja klar, habt ihr ein Auto?«
Wow, ein eigenes Auto hatte er also auch nicht. Keira und ich nickten fast zeitgleich und führten Chris zu meinem Mustang. Er dirigierte Keira durch die Stadt. Ich saß auf dem Beifahrersitz und hielt in der Seelensicht nach Jägern Ausschau. Zweimal war ich kurz davor Keira zu warnen, aber dann waren wir immer gerade rechtzeitig abgebogen. Wir kamen zehn Minuten später in einer kleinen spärlich bewohnten Straße an. Kaum eines der Häuser war noch bewohnbar. Es wunderte mich, dass in so einer großen Stadt ein solcher Stadtteil nicht abgerissen und mit Reihenhäusern voll geklatscht wurde. Als hätte Chris meine Gedanken gehört sagte er, »Der Zirkel setzt alles daran, diesen Teil der Stadt abzureißen. Bis jetzt konnte der Widerstand das allerdings verhindern. Es ist der älteste Teil der Stadt.«
»Dann sitzen Mitglieder des Widerstandes im Rathaus?«, fragte ich. Chris steckte seinen Kopf zwischen den Sitzen nach vorne und sah mich an.
»Ja, mein Vater ist hier der Bürgermeister.«
Na, da hatte ich meine Erklärung.
»Chris sag mal, dein Vater ist der Anführer des Widerstands, oder?«
Meine Frage schien Chris ein wenig zu zerknirschen.
»Ja ist er und der Bürgermeister von Galin.«
Ich nickte übertrieben verständnisvoll.
»Weiß er, dass Keira und ich hier sind?«
»Natürlich. Er war es, der
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