Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)
war.«
Ich grinste sie an, aber offensichtlich war es für Witze noch etwas zu früh, denn ihr Grinsen war nicht gerade überzeugend.
»Wir sollten versuchen, eine solche Situation dieses Mal dennoch zu vermeiden.«
Ich seufzte. Natürlich fand sie das nicht ganz so lustig.
»Klar Keira, ich habe das ja auch nicht so ernst gemeint. Natürlich möchte ich auch nicht das etwas Derartiges wieder passiert.«
»Gut, dann sind wir uns ja einig.«
Ich erwiderte nichts. Das Thema ließ ich lieber auf sich beruhen. Keira fuhr langsam in die Stadt hinein und folgte den Schildern, die uns in die Altstadt führten. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir ein naheliegendes Hotel fanden, das wirklich ein Parkhaus besaß. Es gehörte zu einer großen Hotelkette, die immer im Drei-Sterne-Bereich lagen. Es war das Einzige mit Parkhaus, also wurde uns die Entscheidung abgenommen. Keira suchte auch einen Parkplatz, der gleich neben dem Hotelzugang lag. Wir hatten definitiv aus dem letzten Vorfall gelernt. An der Rezeption begrüßte uns eine hübsche blonde Frau. Sie lächelte höflich und war ja so ganz anders als Reynolds.
»Wie kann ich ihnen helfen?«
Okay, die Formulierung der Fragen war dieselbe, aber dennoch war sie angenehmer als Reynolds.
»Wir hätten gern ein Doppelzimmer.«
»Selbstverständlich. Wie viele Nächte bleiben sie? «
Das war eine gute Frage. Ich wusste es natürlich nicht, denn ich hatte keine Ahnung, was uns hier wieder erwartete.
»Vorerst würde ich sagen zwei, allerdings könnte sich das noch ändern. Wäre das dann ein Problem?«
Sie lächelte wieder höflich.
»Natürlich nicht. Wir haben ein Zimmer, das nicht bereits reserviert ist.«
Keira stupste mich in die Seite.
»Ach ja, gäbe es ein Zimmer, das im Erdgeschoss liegt und womöglich noch in der Nähe des Parkhauses?«
Die Frau sah überrascht aus. So einen speziellen Wunsch hatte sie sicher noch nie gehört.
»Ähm… ja. Natürlich. Ich werde mal nachsehen, was sich da machen lässt.«
Ihre Finger flogen über die Tastatur und gaben unsere speziellen Wünsche ein. Zwei Minuten später lächelte sie uns wieder aufgesetzt höflich an. Ich war sicher, dass sie uns spätestens jetzt als verrückt abgestempelt hatte.
»Da wäre noch ein Zimmer im Erdgeschoss. Allerdings liegt es nicht direkt neben dem Parkhaus. In diesem Bereich bieten wir überhaupt keine Zimmer an. Das sind alles Personalräume.«
Ich unterbrach sie, »Besteht die Möglichkeit, ein solches Personalzimmer zu buchen?«
»Es tut mir leid, aber da sehe ich keine Möglichkeit. Ich kann ihnen wirklich nur dieses eine Zimmer anbieten, das ihrem gewünschten Ort am nächsten liegt.«
Na gut, ein nahes Zimmer, war besser als gar keins.
»Okay, dann nehmen wir das Zimmer, bitte.«
»Sehr gerne.«
Sie überreichte uns den Schlüssel und wies uns die Richtung. Wir trugen unsere Taschen durch einen weiten Flur. Das Hotel war eines von diesen, die furchtbar modern eingerichtet waren. Ich fand es unpersönlich und kalt. Das Zimmer war nicht viel besser. Zwar bot es den üblichen Komfort eines Drei-Sterne-Hotels, allerdings fühlte ich mich trotzdem absolut nicht wohl. Ich mochte die kleinen persönlichen, verwinkelten Hotels lieber. Aber wir waren ja auch nicht hier um Urlaub zu machen, deshalb war es wohl völlig egal.
»Wir packen nicht aus?«, ich fragte nicht wirklich.
»Nein, wir packen ganz sicher nicht aus.«
Ich warf meine Tasche auf das Doppelbett und betrachtete unser Zimmer. Es war keine Suite, aber dennoch recht groß. In einer Sitzecke standen eckige, schwarze Ledersessel um einen Metalltisch herum. Die Schränke waren in einem sehr dunklen Holz und zogen sich über eine komplette Wand. Die Fenster waren zwar groß und ließen viel Licht herein, aber zeigten direkt auf das gegenüberliegende Haus. Demnach würde dieses Zimmer sicherlich nur einen Bruchteil von unserer letzten kurzfristigen Behausung kosten.
»Hast du Chris schon geschrieben?«
Ich wollte nicht viel Zeit verlieren und so spät war es noch nicht. Ich warf einen Blick auf die Ziffern des Radioweckers. Es war gerade einmal halb fünf.
»Bin schon dabei.«
Sie stand an dem minimalistischen Schreibtisch und hielt ihr Handy in der Hand.
»So. Gesendet.«
»Was hast du geschrieben?«
»Dass wir uns ein Hotelzimmer genommen haben und ihn, wenn es möglich wäre, heute gerne noch treffen würden. War das in Ordnung?«
»Jep, klar. Was anderes hätte ich auch nicht geschrieben.«
»Gehen wir etwas
Weitere Kostenlose Bücher