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Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Titel: Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Coughlin
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sagen, aber es schien ihr unmöglich, die Worte über die Lippen zu bringen, weil in ihrem Kopf immer wieder »da redet die Richtige« erklang.
    »Na, auf jeden Fall ist es einfallsreich, das muss ich dir lassen«, sagte sie stattdessen. »Es ist vielleicht ein effektiver Weg, Mr. Perfect zu finden, aber tötet das nicht alle Romantik? Den ganzen Spaß daran, jemanden kennenzulernen und rauszufinden, ob es Klick macht und nach und nach zu entdecken, wonach man in einem Mann sucht?«
    »Den Spaß daran zu warten, dass der Kerl anruft, und sich zu fragen, ob er einen betrügt? Und eine Menge dämlicher Streitereien? In Wahrheit ist Romantik gar nicht so toll wie alle sagen.«
    »Und das von dem Mädchen, dessen Bücherregal voller Liebesromane ist und das Stolz und Vorurteil so oft gesehen hat, dass die DVD den Geist aufgegeben hat.«
    Rory schnaubte. »Ich hätte gedacht, dass ausgerechnet du den Unterschied zwischen Fiktion und Wirklichkeit kennst. Nichts davon ist real. Im echten Leben macht einen Verliebtheit nur dumm.«
    Rory hatte noch nicht genug Erfahrung, um selbst zu diesen Schlüssen gekommen zu sein oder um schon oft auf Anrufe gewartet oder sich um untreue Freunde gesorgt zu haben. Die Bitterkeit in ihren Worten entsprang einer anderen Quelle, nämlich der Tatsache, dass sie ihre Mutter jahrelang bei der Partnersuche beobachtet hatte. Chloes Karriere schien endlich abzuheben, aber ihr Liebesleben war immer noch, wie seit jeher, eine absolute Katastrophe. Oder um genauer zu sein, eine endlose Reihe von verschiedenen Katastrophen, die sich als Männer getarnt hatten. Chloe hatte die romantische Ader ihrer Mutter geerbt, kombiniert mit riesigen Scheuklappen, die sie auf dem Herzen trug. Sie verliebte sich schnell und heftig, und wann immer es ein böses Ende nahm, was unweigerlich der Fall war, litt sie genauso heftig.
    Eve wusste genau, wie sehr es Rory belastete, zuzusehen, wie ihrer Mutter das Herz gebrochen wurde, weil sie selbst einmal in dieser Situation gesteckt hatte. Sicher, ihre Mutter war nicht an eine ganze Reihe von Mr. Wrong geraten wie Chloe, aber ihre Eltern hatten sich so sehr gestritten, dass es auch für ein Dutzend Paare gereicht hätte. Eine ihrer letzten Erinnerungen an die beiden waren wütende Stimmen, die aus dem Schlafzimmer drangen. Sie verstand absolut, warum Rory lieber extrem vorsichtig war, wenn es um Liebesdinge ging. Was ihr Sorgen machte, war, dass Rory nicht nur vorsichtig klang. Sie klang verbittert. Und so klangen auch die Pläne, die sie mit dem Talisman hatte.
    »Weißt du, Rory, ich bin mir nicht sicher, ob du Grans Geschichten über den Anhänger …«
    »Du meinst den Talisman?«
    »Ja, den Talisman. Vielleicht solltest du sie nicht so wörtlich nehmen.«
    »Warum nicht?«
    »Na ja, du hast es doch schon selbst gesagt. Bei Toby hat es nicht funktioniert, und es gibt keinen Weg, herauszufinden, ob es daran lag, dass Toby nicht der Richtige ist oder weil es nicht mehr ist als … Wunschdenken. Wenn du dich zu sehr darauf verlässt, könnte es auch schiefgehen.«
    »Und dann könnte ich allein enden … wie Gran und du, statt allein und verzweifelt, wie meine Mom.«
    Der Schmerz, der direkt unter dem Sarkasmus lauerte, hielt Eve davon ab, aufzubrausen und ihr zu sagen, wie falsch sie lag.
    »Das ist nicht fair, Rory. Und deine Mutter ist nicht verzweifelt«, erklärte sie mit fester Stimme. »Sie ist eine Romantikerin.«
    »Offensichtlich. Die Frau glaubt immer noch an Märchen. Sie denkt, sie ist Glöckchen oder irgendeine Art von moderner guter Fee, deren Aufgabe es ist, die Wunschträume aller Leute wahr werden zu lassen.«
    »Sie lässt für eine Menge Leute Träume wahr werden.«
    »Genau, für eine Menge reicher Idioten, die ihr Geld besser mal darauf verwenden würden, den Hunger in der Welt zu bekämpfen oder Heilmittel für Krankheiten zu finden. Ich persönlich wäre mehr beeindruckt, wenn sie ihre eigenen Träume wahrmachen würde.«
    »Lass ihr Zeit. Und außerdem reden wir hier nicht über deine Mom, sondern über den Anhä…, Talis…, die Sanduhr. Soweit wir wissen, ist es einfach nur ein altes Schmuckstück, dem eine phantastische Geschichte angedichtet wurde, eine Familienlegende, die auf ein bisschen Wahrheit und einer Menge Phantasie beruht und bei jeder Erzählung weiter ausgeschmückt wurde. Du bist diejenige, die die Wissenschaft ins Spiel gebracht hat – denk mal logisch darüber nach. Wie sollte es tatsächlich die Macht haben, zu tun, was

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