Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)
gewesen, die beste Vielleicht-Verabredung, die sie seit … vielleicht jemals gehabt hatte. Und sie wollte wirklich nicht, dass sie im Missklang endete. Also entschied sie sich, ehrlich zu ihm zu sein.
»Danke für das Abendessen«, sagte sie. »Es war wundervoll … dieser ganze Abend war wundervoll, und ich möchte, dass es so bleibt. Also sollte ich Ihnen eines sagen, bevor wir anfangen, irgendetwas zu besprechen: Ich will den Anhänger immer noch nicht verkaufen.«
»Dann werden Sie nicht enttäuscht sein, wenn Sie erfahren, dass ich nicht mehr daran interessiert bin, ihn zu kaufen.«
»Sind Sie nicht?«, fragte sie überrascht. Und skeptisch.
»Es ist wahr. Sie haben ihren Standpunkt klargemacht, und ich respektiere ihn. Ich habe mich damit abgefunden, dass Sie ihn um nichts in der Welt verkaufen werden, egal, wie die Umstände sein sollten.«
»Das ist sehr vernünftig von Ihnen. Und – ich sage es, wie es ist – sehr verdächtig. Wären Sie so freundlich, mir Ihren plötzlichen Sinneswandel zu erklären? Noch vor ein paar Tagen wollten Sie ihn um jeden Preis in die Finger bekommen, und jetzt wollen Sie einfach aufgeben und Ihres Weges gehen?«
»Ich habe nicht gesagt, dass ich meines Weges gehen will. Nur, dass ich nicht mehr daran interessiert bin, den Anhänger zu kaufen. Es ist nur so, dass ich Ihnen einen neuen Vorschlag unterbreiten möchte.«
Fasziniert lehnte Eve sich in die weichen Polster zurück. »Was für eine Art von Vorschlag?«
»Es ist eigentlich ganz einfach. Statt mir den Anhänger zu verkaufen, möchte ich lediglich, dass Sie ihn mir vermieten.«
»Sie wollen den Anhänger mieten? Ich dachte, nur Filmstars würden so etwas tun.«
Er wirkte verdutzt.
»Das war ein Witz. Sie wissen doch, dass Stars sich den Schmuck, den sie auf dem roten Teppich tragen, oft ausleihen?«
Immer noch verdutzt, sagte er: »Ich bitte nicht darum, ihn mir nur auszuleihen. Mein letztes finanzielles Angebot steht. Der einzige Unterschied ist, dass Sie das volle Besitzrecht behalten.«
»Nur für den Fall, dass Sie es vergessen haben: Ihr letztes Angebot war das Hundertfache dessen, was ich bezahlt habe.«
»Das stimmt. Bar. Im Voraus.«
»Sie sind bereit, diese Summe zu zahlen, nur um ein Schmuckstück zu mieten?«
»Ich glaube, wir wissen beide, dass es mehr ist als nur ein Schmuckstück«, sagte er leise.
»Es ist trotzdem eine unglaubliche Menge Geld.«
»Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Geld für mich keine Rolle spielt.«
In der Tat, das hatte er. Aber Eve war sich nicht sicher, ob sie ihm glaubte. Sie hatte ein paar ziemlich reiche Leute interviewt – Firmenchefs, Profisportler, Sprösslinge reicher Familien –, und obwohl ein paar davon es lässiger angingen als andere, hatte doch keiner bei ihr den Eindruck erweckt, als spiele Geld für sie keine Rolle. Tatsächlich schien Geld – oder zumindest die Macht und Vergünstigungen, die damit einhergingen – für alle ziemlich wichtig zu sein.
Sie musterte Hazards Gesicht und ließ den Brandy in ihrem Glas kreisen, als würde ihr Geist ähnlichen Schwingungen folgen, um den Haken an seinem Angebot zu finden. Denn sie wusste, es musste einen geben. Schließlich lächelte sie.
»Okay, ich glaube, ich habe es kapiert. Sagen Sie mir, Hazard, wenn ich ja sage, wie lange genau soll die Mietzeit sein? … Ungefähr den Rest Ihres Lebens?«
»Einen Tag. Vierundzwanzig aufeinanderfolgende Stunden meiner Wahl. Aber um ehrlich zu sein, brauche ich ihn nur eine Stunde, vielleicht sogar weniger.«
»Warum? Was wollen Sie denn in einer Stunde damit anstellen – oder herausholen –, was diese Art von Geld wert ist?«
»Ich werde nichts tun, was den Anhänger beschädigt, und ich werde ihn sicherlich nicht öffnen, falls Sie sich darum Sorgen machen. Ich werde einen Vertrag aufsetzen lassen, in dem ich mich verpflichte, den Anhänger in exakt demselben Zustand zurückzugeben, wie ich ihn bekommen habe, und Sie können auch weitere Bedingungen stellen.«
»Was haben Sie vor, Hazard?«
»Nichts. Der Vorschlag, den ich Ihnen gemacht habe, beinhaltet nur das, was ich gesagt habe. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
»Was auch immer das wert sein mag.«
»Was auch immer das wert sein mag«, stimmte er zu.
Sie dachte ein paar Sekunden darüber nach und schüttelte den Kopf. »Nein. Das kaufe ich Ihnen nicht ab. Niemand, der noch bei Verstand ist, würde diese Menge Geld zahlen, nur um einen Anhänger für einen Tag zu mieten.«
»Was, wenn
Weitere Kostenlose Bücher