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Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Titel: Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Coughlin
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seine wiedergewonnene Farbsicht auf Taggart zu verschwenden, wenn er auch Eve betrachten konnte. Ihr Abbild auf dem Bildschirm war nur ein schwacher Abglanz ihres wahren Ichs, aber es war besser als nichts.
    Er hatte keinerlei Interesse an aktuellen Trends oder Technikspielzeug, außer es half ihm bei seinen Recherchen oder brachte ihn anderweitig voran. Diese Kiste, die als Festplattenrekorder bezeichnet wurde, war so ein Gerät. Ursprünglich hatte er das System aus Knöpfen und Menüs beherrschen gelernt, um Informationen speichern zu können, die eines Tages vielleicht nützlich werden könnten, doch vor kurzem hatte er einen viel befriedigenderen Zweck für das Ding gefunden. Er nahm Eves Berichte auf und spielte sie wieder ab. Wieder und wieder, wie ein Opiumsüchtiger, der seiner Sucht immer öfter nachgeben muss, bis es zum Zentrum seiner Existenz wird, der Angelpunkt, um den sich alles andere dreht.
    Hazard hatte niemals einer Sache – oder einer Person – erlaubt, so wichtig für ihn zu werden, und er hatte schon vor langem geschworen, dass er es auch niemals zulassen würde. Als Kind und später als junger Mann hatte er diese Art von Besessenheit an seiner Mutter beobachtet. Er hatte nichts dagegen tun können, aber er hatte gesehen, wie tödlich sie sein konnte. Seine Mutter war nicht im landläufigen Sinne abhängig gewesen. Ihre Besessenheit hatte sich auf den Mann bezogen, der ihr Liebhaber und Hazards Vater war. Wenn man Vaterschaft allein über das Blut definierte. Ihre Liebe und ihr Verlangen nach dem Mann waren grenzen- und bedingungslos gewesen. Der Graf von Shafton hingegen war ohne Liebe oder Verlangen gewesen. Er hatte in ihr lediglich eine Annehmlichkeit gesehen, wie eine edle Zigarre oder ein neugeschneidertes Gewand, das er genießen und verzehren und wegwerfen konnte. Und genau das hatte er getan.
    Ihre Bekanntschaft hatte ein böses Ende genommen, in jeder Hinsicht, und als sie vorbei war, hatte Hazard sich geschworen, sich selbst niemals zu gestatten, in dieser Tiefe zu lieben oder so verzweifelt nach jemandem zu verlangen. Und er hatte sich daran gehalten. Doch allen Vorsätzen zum Trotz drohte nun Eve Lockhart zu seiner süßen Sucht zu werden.
    Und er weigerte sich, sich von Taggart deswegen Schuldgefühle einreden zu lassen.
    »Ich werde das so oft ansehen, wie es mir gefällt«, sagte er als Antwort auf Taggarts Frage.
    »Hm«, antwortete Taggart, sichtlich genervt. »Ich habe ja nur gefragt, weil auf dem Sportsender gerade die Ergebnisse der Rennen in Churchill Downs kommen, nur falls es dich interessiert.«
    »Tut es nicht.«
    »Starry Night, der schwarze Hengst, der von der Isle of Wight eingeflogen wurde, ist heute gelaufen. Ich dachte, du wärst vielleicht daran interessiert, wie er sich geschlagen hat.«
    Das war eine Lüge. Hätte es Taggart wirklich interessiert, was Hazard sehen wollte, wäre er fortgegangen und hätte ihn in Frieden Eve anschauen lassen. Starry Night. Der Name erinnerte ihn an irgendetwas. Und zwar deswegen, wie ihm mit plötzlichem Ärger einfiel, weil es der Name eines Pferdes war, das einem Magier gehörte, der sich auf Pferdetricksereien spezialisiert hatte. Ein Pferd, dessen Unfähigkeit, das Ziel auch nur in der Nähe des ersten Platzes zu erreichen, Hazard bereits eine schöne Summe gekostet hatte, um Taggarts Schulden zu begleichen.
    Er drückte auf die Pause-Taste und sah den anderen Mann misstrauisch an. »Sag mir, dass du nicht wettest.«
    »Ich wette nicht«, widerholte Taggart mit unschuldig aufgerissenen Augen. »Kann ein Mann nicht mal versuchen, dir einen Gefallen zu tun, ohne dass er gleich mit Anschuldigungen beworfen wird?«
    Hazard seufzte. Das war die nächste Lüge, aber er wollte seine Zeit, bevor Eve kam, nicht damit verbringen, sich zu ärgern. Er schaute auf die Uhr auf dem Schreibtisch.
    »Sie kommt zu spät«, merkte Taggart an.
    »Sie hat gesagt, sie kommt gegen sechs Uhr«, hielt Hazard dagegen. »Ich würde drei nach sechs kaum zu spät nennen, besonders wenn man bedenkt, welcher Verkehr zu dieser Zeit herrscht.«
    Taggart schlenderte zu ihm und ließ sich auf den Stuhl neben ihm fallen. »Vielleicht hat sie ihre Meinung geändert und kommt überhaupt nicht.«
    »Sie wird kommen.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein? Du kennst sie doch kaum, oder?«
    Taggart hatte recht. Und gleichzeitig unrecht. Es stimmte, dass er Eve kaum länger als ein paar Tage kannte, aber in dieser Zeit hatte er seine durchaus beachtlichen

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