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Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Titel: Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Coughlin
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immer. Wenn das keine Ironie war, dachte er. Sie hatten nicht Zeit für immer. Und er hatte nicht das Recht, es für Eve schwieriger zu machen. Er zwang sich dazu, sich sanft von ihr zu lösen.
    Sie wirkte benommen.
    Hazard zog langsam, widerwillig, die Hand aus ihrem Haar und ließ sie ihren Arm hinabgleiten, bis er ihre Hand zu einem letzten Kuss an seine Lippen führen konnte. »Danke.«
    Das war das Einzige, was er sagte, bevor er den langen Aufstieg zum Turm begann.
    Eve blieb am Fuß der Treppe stehen. Ihr Herz klopfte immer noch wie wild von seinem Kuss, als sie ihn weggehen sah. Er küsste gut, genau wie sie erwartet hatte. Ein Mann konnte nicht so aussehen und eine solche Faszination ausüben, ohne auf diesem Feld jede Menge Erfahrung zu sammeln. Was sie nicht erwartet hatte, war das heftige Gefühl des Verlusts, als der Kuss endete und er sich in den Turm aufmachte. So heftig, dass sie ihn fast zurückgerufen hätte. Das wäre peinlich gewesen.
    Sie richtete ihre Gedanken auf sein Vorhaben und fragte sich, woher sie später wissen sollten, dass das Ritual ein Erfolg war. Sollten sie eine Münze werfen und schauen, ob Hazard richtig raten konnte? Oder sollten sie einfach auf Veränderungen in seinem Leben warten? Er hatte ihr gesagt, dass der Fluch ihn wie in Ketten leben ließ, dass er sich von anderen fernhalten musste aus Angst, dass sein Unglück ansteckend war und dass im Leben der anderen Menschen Tragödien oder Desaster passierten. Er hatte nicht gesagt, dass er sich für den Tod seiner Frau und seiner Tochter verantwortlich fühlte, aber sie vermutete, dass es so war, zumindest zum Teil. Vor die Wahl gestellt, ein einsamer Einsiedler zu sein oder eine Bedrohung für jeden, der ihm über den Weg lief, hatte er sich für die Einsamkeit entschieden.
    Als sie das Gefühl hatte, ihren Knien wieder vertrauen zu können, schlenderte sie durch den Flur in die Küche und sah sich um. Sie spähte in die Schränke und den Kühlschrank und redete sich ein, dass es nicht so geschmacklos war, wie den Badezimmerschrank von Leuten zu öffnen. Und das taten wirklich viele Leute. Ob er lieber Voll- oder Halbfettmilch trank und ob er zueinander passende Topflappen hatte, fiel in ihren Augen nicht unter besonders persönliche Informationen. Aber es war sowieso eine überflüssige Frage, denn im Kühlschrank war keine Milch oder irgendetwas anderes und auch in den Schubladen fand sich kaum etwas. Teller, Schüsseln, Tassen, Besteck, mehr gab es nicht. Plus eine ziemliche Menge weißer Servietten, die gebügelt und gefaltet waren, als kämen sie direkt aus der Reinigung.
    Was aßen sie?, fragte sie sich. Dann entdeckte sie einen Stapel Kartons neben der Hintertür, alle mit dem Logo von Catering for You, einem teuren Lieferservice, der sich darauf spezialisiert hatte, Leuten, die keine Lust oder Zeit hatten, für sich selbst zu kochen, und reich genug waren, es nicht tun zu müssen, Gourmetmenüs zu liefern. Die meisten Leute, die sie kannte, bestellten dort nur bei besonderen Gelegenheiten etwas. So wie es aussah, war bei Hazard jeder Tag etwas Besonderes.
    Die Geräusche von Schritten auf der Treppe und einem schlechtgelaunten Wortwechsel unterbrach ihre Hausdurchsuchung. Taggart erschien zuerst, die Arme voll mit etwas, was man am besten als ›Zeug‹ beschreiben konnte. Hazard kam direkt hinter ihm, eine Kerze in jeder Faust und eine dunkle Wolke über dem Kopf. Metaphorisch gesprochen.
    »Wir sind auf ein kleines Problem gestoßen«, verkündete Taggart.
    Eve schaute von einem zum anderen. »Welche Sorte von Problem?«
    »Ein eingebildetes«, blaffte Hazard.
    »Ich habe es mir nicht eingebildet«, sagte Taggart und verdrehte die Augen, so dass nur Eve es sehen konnte. »Ich habe mich bemüht, es zu bewältigen.«
    »Du hättest dich mehr anstrengen müssen«, erklärte Hazard ihm.
    »Welche Sorte von Problem?«, fragte Eve wieder.
    »Die Sorte, wo wir Ihre Hilfe brauchen«, antwortete Taggart.
    »Meine Hilfe? O nein.« Sie schaute zu Hazard. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich keine Magie anwende.«
    Taggart schnaubte und schaltete sich ein, bevor Hazard auch nur antworten konnte. »Magie anwenden? Madam, Sie sind Magie. Ich habe die Runensteine im Vorgarten gesehen und die an den anderen Türen. Sie sind eine Zauberin von Geburt, eine mächtige … und sogar, wenn Sie mich fragen …«
    »Das hat niemand«, unterbrach ihn Hazard. »Können wir einfach weitermachen?«
    Taggart zuckte mit den Achseln. »Das

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