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Das Amulett von Gan (German Edition)

Das Amulett von Gan (German Edition)

Titel: Das Amulett von Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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die Aufregung in Pendos Stimme. Chika und Finn konnten ihre Sorge gut nachvollziehen, aber Joe wollte davon gar nichts hören.
    »Jetzt fangt doch nicht gleich wieder mit euren Bedenken an!Wir haben in diesen wenigen Tagen schon so viele Abenteuer miteinander bestanden. Und haben es immer geschafft! Warum sollte sich das plötzlich ändern? Nebijah hat gesagt, dass wir jetzt Gefährten sind. Das heißt, dass wir miteinander durch alle Gefahren hindurchgehen. Außerdem: Wenn der Schöpfer der Lebensquelle will, dass wir ankommen, dann werden wir auch ankommen.«
    Keiner widersprach ihm. Aber der Gedanke an die Undurchführbarkeit ihres Auftrags nagte an allen.

Kapitel 7
Der Zauberwald
    In dieser Nacht kroch die Angst immer dichter an Finns Herz heran. Es fühlte sich an, als ob die Schwarzalben um das Haus von Davina und Daniel herumschlichen. Die Mädchen waren in den Kinderzimmern untergebracht, und er schlief mit Joe und Alon im Wohnzimmer. Seine Angst schienen die beiden nicht zu teilen, denn sie schliefen tief und fest, ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig. Er selbst lag da und schaute angespannt zu den Fenstern, deren am Tag so schön rot leuchtenden Vorhängen zugezogen waren. Nun war alles in den Schleier der Dunkelheit gehüllt, und so wie die Farben gewichen waren, schien auch die Hoffnung aus Finns Herz gewichen zu sein. Er dachte an seinen Großvater. Was hatte er wohl in Gan erlebt? Bestimmt war er nie in solche Gefahr geraten, sonst hätte er Finn das Amulett nicht so unbekümmert überlassen.
    Finn stellte sich vor, wie über die Jahrtausende hinweg jeweils vier Kinder in das Land Gan gekommen waren, um aus den vier Strömen zu trinken und damit die Leben spendende Wirkung des Wassers in ihre Heimat zu tragen. Wie viele seiner Vorfahren waren wohl Träger des Amuletts gewesen? Sie hatten eine schöne Aufgabe, ohne jegliche Gefahr. Aber jetzt? Alles war anders. Wie sollten sie sich gegen die Schwarzalben wehren? Sie waren doch nur Kinder! Noch nicht einmal gegen die bösen Zwerge, die ihnen nur bis zum Bauchnabel reichten, hatten sie eine Chance. Wenn Alon ihnen nicht im richtigen Moment zu Hilfe gekommen wäre, hätten die Zwerge sie überwältigt.
    Auch die alte Prophetie, die er in der Bibliothek der Lichtalben gelesen hatte, machte ihm zu schaffen. Vom Bösen erfüllt, nur der Rache gewillt. Je mehr er über diese Worte nachdachte, desto bedrohlicher erschienen sie ihm. Jemand würde sterben müssen. War es einer von ihnen? Finn spürte, wie sich alles in ihm zusammenzog. Wie ein schwerer Kloß lagen ihm die Sorgen im Magen. Der ruhige Atem von Joe und Alon machte ihn jetzt richtig ärgerlich. War er denn der Einzige, der begriff, in was für einer aussichtlosen Lage sie sich befanden?

    Als Davina durch das Haus ging, um alle aufzuwecken, war noch lange kein Lichtstrahl am Horizont zu sehen. Selbst die Vögel hatten ihr Morgenlied noch nicht angestimmt. Mühsam quälten sich die vier Kinder und ihre neuen Freunde aus den Betten, aber sie hatten noch die Worte von Bürgermeister Farlon im Ohr, der ihnen dringend geraten hatte, noch vor Sonnenaufgang das Dorf zu verlassen. Pausen könnten sie sich auch später im Schutz des Waldes noch gönnen, aber auf keinen Fall sollten sie den Schwarzalben die Gelegenheit geben, sie hier im Dorf zu entdecken. So standen sie zwar immer noch müde, aber doch eilig auf.
    Pendo entfernte zunächst den Verband von ihrem Fuß undversuchte vorsichtig, aufzutreten. Sie spürte überhaupt keinen Schmerz mehr.
    »Hurra, mein Fuß ist wieder gesund! Ich kann wieder vollkommen normal gehen.« Sie sprang im Zimmer umher und freute sich. Das war wirklich ein Felsbrocken, der ihr vom Herzen fiel. Alle anderen im Haus freuten sich mit ihr und Alon überlegte insgeheim, wie er sich bei den Lichtalben bedanken konnte.
    Daniel und Davina bereiteten ihnen noch ein schmackhaftes Frühstück zu. Die Lunchpakete lehnten sie aber dankend mit dem Hinweis auf ihre Taschen ab, aus denen sie jederzeit das nötige Essen und Trinken hervorholen konnten.
    »Die Hüterin der Lebensströme hat euch wirklich bestens ausgerüstet«, staunte Davina.
    Daniel studierte währenddessen mit Alon die Landkarte der Lichtalben und gab ihm noch einige wichtige Hinweise über den weiteren Verlauf des Weges.
    »Wir müssen jetzt wirklich aufbrechen«, warnte Finn, der die ersten Vögel zwitschern hörte. Davina und Daniel umarmten die Träger der Amulette und Alon zum Abschied und wünschten ihnen den Schutz

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