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Das Amulett von Gan (German Edition)

Das Amulett von Gan (German Edition)

Titel: Das Amulett von Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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wissen, desto besser«, erklärte ihr Davina. Das sahen die Gefährten natürlich ein.
    »Jetzt kommt aber erst mal in unsere Wohnung. Der Stall ist nicht gerade der schönste Ort, um Ehrengäste zu begrüßen«, lud Davina sie ein. Sie führte ihre Gäste durch eine Tür, die vom Stall in den Wohnbereich führte. Pendo wurde von Alon ins Haus getragen.
    Die Gefährten waren begeistert von Daniels und Davinas Heim. Es war ein altes Bauernhaus, das liebevoll eingerichtet war: Das Erdgeschoss war ein großer heller Raum, in dem sich die Küche, eine Essecke und ein Wohnzimmer befanden. Die Möbel waren aus hellem Holz gemacht und an den Fenstern hingen leuchtend rote Vorhänge. Auf den Fensterbänken standen Kerzenleuchter und Öllampen. Der ganze Raum war erfüllt von dem Duft der Blumen, die auf den Tischen in hübschen Tonvasen standen. An den Wänden hingen die Porträts von einem Jungen und einem Mädchen.
    »Wenn ich gewusst hätte, welch hohen Besuch wir heute noch bekommen, hätte ich vorher noch etwas aufgeräumt.« Davina begann, hektisch das Geschirr wegzuräumen, das noch auf dem Esstisch stand. »Ich werde uns jetzt einen Tee kochen und das Abendessen richten.«
    Daniel lächelte seiner Frau beruhigend zu und sagte: »Vielen Dank. Das ist eine wundervolle Idee. Wir haben mittlerweile vermutlich alle einen Bärenhunger.« Alle nickten. »Ich schaue währenddessen mal genauer nach Pendos Fuß.«
    Daniel hockte sich neben Pendo, die er auf dem großen Sofa im Wohnraum abgesetzt hatte. Vorsichtig nahm er ihren Fuß in seine Hände und untersuchte ihn sorgfältig, bewegte ihn hin und her und erkundigte sich genau, was ihr wehtat. Dann nickte er nachdenklich.
    »Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist: Der Fuß ist nur verstaucht. Die schlechte Nachricht ist: Ich kann nicht mehr für dich tun, als etwas Salbe auf den Fuß aufzutragen und ihn zu verbinden …« Er zögerte ein wenig bevor er weitersprach. »Nach meiner Erfahrung wird es allerdings mindestens eine Woche dauern, bis du wieder schmerzfrei auftreten kannst.«
    »Oh nein. Das geht nicht!«, jammerte Pendo, der sofort die Tränen in die Augen schossen. »Wir müssen so schnell wie möglich zur Quelle. Mit gesundem Fuß ist das ja schon kaum zu schaffen – wie soll ich das denn so hinkriegen?«
    »Wenn du nicht laufen kannst, muss ich dich eben tragen«, sagte Alon.
    »Das geht doch nicht, Alon. Selbst zu zweit haben wir die letzte Stunde nur mit Müh und Not geschafft«, holte Daniel ihn in die Realität zurück.
    »Vielleicht sollten wir uns in zwei Gruppen aufteilen«, schlug Davina vor, die frisches Geschirr auf den Tisch stellte. »Daniel und ich gehen mit einem kleinen Handwagen los, in dem Pendo versteckt ist, und ihr lauft weiter durch den Wald Richtung Osten. An der Quelle treffen wir uns dann wieder.«
    »Nein, wir dürfen uns nicht trennen. Wir müssen unbedingt zusammenbleiben. Wenn nur einer von uns die Quelle nicht erreicht, ist alles verloren. Ich würde die Ungewissheit nicht aushalten, ob Pendo dort sicher ankommt oder nicht«, sagte Chika. Joe und Finn stimmten ihr sofort zu.
    »Außerdem ist das viel zu auffällig«, wimmelte Daniel den Vorschlag ab. »Im Moment versucht doch jeder, zu Hause zu bleiben, und läuft nicht mit einem Karren durch die Gegend.«
    Da kam Finn ein ganz anderer Gedanke: »Vielleicht sollten wir es mal mit der Medizin der Lichtalben versuchen.« Er griff gleich in seine Tasche, um sie zu suchen.
    »Ihr habt Lichtalbenmedizin? Warum habt ihr das nicht gleich gesagt?«, fragte Daniel begeistert. »Ich habe sie zwar selber noch nie ausprobiert – als Menschen kommen wir da nicht so leicht dran –, aber sie soll tatsächlich Wunder bewirken.« Er las die Aufschriften auf den Fläschchen und Tuben, die Finn nun auf den Tisch stellte. »Hier haben wir doch was: Elnadad – bei schmerzenden Gelenken und Muskeln. Das klingt doch gut. Wir tragen das mal auf und warten ab, was passiert. Okay?«
    Pendo nickte hoffnungsvoll. Das Auftragen der Salbe und das Verbinden des Fußes war für sie eine unangenehme Prozedur, aber hinterher fühlte sie sich schon etwas besser und entspannte sich.
    »So, jetzt lasst uns aber etwas essen und trinken«, lud Davina ihre Gäste ein. Sie hatte belegte Brote und auch frisch aufgebackene süße Teilchen auf den Tisch gestellt. In der Teekanne dampfte ein roter Früchtetee.
    Während sie tranken und miteinander plauderten, wurde die Stimmung allmählich

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