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Das Amulett

Das Amulett

Titel: Das Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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dich den Kampf aufnehmen lassen. Es ist nicht deine Pflicht, gegen Männer wie Xandor zu kämpfen. Es ist dein Schicksal, es zu können, falls du es willst. Das alles heißt aber nicht, dass du dazu ausersehen bist, solche Kämpfe auch zu gewinnen.«
    »Du hast sogar noch Glück, Junge«, fügte Khalldeg hinzu. »Nicht Vielen offenbart sich ihr wahres Selbst auf so schnellen und einfachen Wegen, wie dir.«
    »Aber was war dann Queldans Schicksal? Und wer bestimmt solche Dinge?«, fragte Tharador und dachte an den toten Freund. Für Tharador war Queldan damals in den Minen gestorben, nicht bei ihrer letzten Begegnung im Arkanum. Xandor hatte Queldans Leiche für seine finstere Nekromantie missbraucht, doch so wollte der Paladin den Freund nicht in Erinnerung behalten.
    »Queldans Schicksal war, ein tapferer und aufrichtiger Mann zu sein, der für seine Freunde und Grundsätze eingetreten ist«, sagte Faeron mit einem warmherzigen Lächeln auf den Lippen und legte dem Paladin dabei die Hand auf die Schulter. »Sein Tod war nicht vorherbestimmt. Und er war auch nicht sinnlos. Queldan wird nicht vergessen werden.«
    Calissa stand betreten neben ihnen. Die Diebin hatte Queldan nur als Wiedergänger erlebt, ebenso wie Faeron. Doch im Gegensatz zu Faeron fand Calissa häufig einfach keine tröstenden Worte. Sie fühlte sich schuldig dafür, Tharador keine bessere Stütze zu sein, denn schließlich hatte sie es ihm zu verdanken, dass sie hier und am Leben war. Er hatte sie damals in Berenth dazu gebracht, mit ihnen zu gehen. Sie war eine Diebin gewesen. Dergeron hatte sie nur benutzt – so wie sie ihn. Durch Dergeron war sie aus Totenfels entkommen und bis nach Berenth gelangt. Dort war sie Tharador begegnet. Calissa hatte sofort die Güte in ihm gespürt und sich ihm angeschlossen. Und trotz der Gefahren, die sie seither erlebt hatte, bereute sie die Entscheidung nicht. Als Tharador ihr nun in die Augen blickte, hatte sie zwar keine tröstenden Worte für ihn, aber ein Lächeln, das von tiefer, ehrlich empfundener Dankbarkeit zeugte. Kurz verharrten sie in diesem stillen Moment, blickten einander in die Augen und lächelten.
    »Ich will nicht kämpfen«, sagte Tharador bestimmt.
    »Ja, und wenn ich euch so ansehe, dann kann ich mir schon denken, was du stattdessen willst«, lachte Khalldeg erneut.
    Tharador errötete, und auch Calissa blickte verlegen zu Boden.
    »Ich möchte auch nicht kämpfen«, stimmte Faeron ihm zu und versuchte, die Situation zu entspannen. »Ich möchte auch keine Freunde mehr sterben sehen. Doch dieses Glück wird uns nicht vergönnt sein.«
    »Keine Sorge, Elf«, dröhnte Khalldeg. »An mir wirst du noch lange deine Freude haben.«
    Faeron verzog das Gesicht zu einer gequälten Grimasse, doch schon kurz darauf verfielen sie alle in herzhaftes Lachen.
    Faeron hat Recht , dachte Tharador bei sich. Er wird uns alle überleben. Elfen wurden unzählige Tausend Jahre alt, und Faeron war nach den Maßstäben seines Volkes noch recht jung. Letztendlich wird er uns alle sterben sehen. Tharador verstand, dass dies wohl der Hauptgrund für den spärlichen Umgang war, den die Elfen zur Welt der Menschen suchten.
    »Die Häuptlingsversammlung der Orks wird über Vieles weitere bestimmen«, sagte Faeron plötzlich sehr ernst.
    »Ul‘goth scheint ein Mann des Friedens zu sein«, meinte Tharador.
    »Er schon, aber was ist mit den anderen?«, fragte Khalldeg offen heraus. »Ich trau diesen stinkenden Orks nicht über den Weg. Es würde mich nicht wundern, wenn sie sich plötzlich wieder gegenseitig zerfleischen.«
    »Ul‘goth hat dir das Leben gerettet – du könntest also ruhig etwas höflicher über sein Volk sprechen«, erinnerte Tharador den Zwergenprinzen an ihren Kampf gegen Xandor. Der Magier hatte Khalldeg mit einem Zauberspruch bewegungsunfähig in der Luft gefangen und hätte den Zwergenkrieger mühelos mit einem seiner Blitzschläge töten können. Ul‘goths mächtiger Kriegshammer hatte den Magier schließlich durch das Fenster des Zimmers geschleudert und in den Tod stürzen lassen. Khalldeg schürzte missmutig die Lippen und schnaubte verächtlich. Diesen Teil des Kampfes schwieg der Zwergenprinz gerne tot.
    »Na gut, dann ist dieser eine Ork eben anders«, räumte der Zwerg ein. »Aber er wird sich alleine nicht gegen alle anderen Häuptlinge behaupten können, falls sie seine Herrschaft anzweifeln.«
    »Khalldeg hat Recht«, stimmte Faeron zu. »Ul‘goth mag ein Ork des Friedens sein, aber die

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