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Das Amulett

Das Amulett

Titel: Das Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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ist der Gott der Goblins und der erste der Kanduri , der ein Aurelit wurde. Er hat sich gegen seine Brüder gewandt und ist unserem Vater gefolgt. Seine Kinder sind hier, um zu zerstören, was den mächtigsten Aureliten in Schach hält. Die Quelle der Reinheit. Hier werden die Seelen der sterblichen Wesen – aller Wesen – von ihrem früheren Leben gereinigt und für ihre nächste Reise vorbereitet. Somit kann Llyraxis sie nicht für sich beanspruchen.«
    »Was könnte ein Gott von uns verlangen, das er nicht selbst vollbringen könnte?«, fragte Calissa zaghaft.
    »Es sind Garpors Kinder; kein Gott darf sich an den Schutzbefohlenen eines anderen vergehen. Einzig Garpor selbst obliegt die Aufgabe, sie zu führen oder zu bestrafen. Sollte ich meine Kräfte gegen sie einsetzen, würde ich damit den Untoten Gott erwecken. Llyraxis darf nicht erwachen.« Der Ewige blickte zum Himmel empor, wo ein einzelner Rabe seine Kreise zog. »Uns bleibt noch etwas Zeit. Die anderen sind noch nicht bereit. Ihr könnt die Nacht hier verbringen. Morgen ziehen wir gemeinsam in die Schlacht.«
    »Hah! Endlich wieder ein guter Kampf!«, tat Khalldeg seine Vorfreude kund.
    * * *
    Keuchend und völlig erschöpft erreichte Groglit das Haupttor des Goblinlagers. Seinen Fellumhang hatte er auf seiner Flucht an einem hervorstehenden Ast verloren, seine Waffe schon während des Kampfes fallen gelassen. Doch er war noch am Leben.
    Nun, da er sich in Sicherheit wähnte, nahm er sich Zeit, das Geschehene zu verarbeiten. Einer der Goblins hatte ein Messer gezogen und einen anderen erstochen, als es um die Reihenfolge beim Essen ging. Und plötzlich hatten sie sich gegenseitig umgebracht. Als sich die letzten beiden gegen ihn verbündeten, war er geflohen.
    Dieser ganze Krieg gefiel Groglit nicht mehr. Menschen töten, war eine Sache, aber ständig gegen andere Goblins kämpfen, konnte er auch in den Bergen ihrer Heimat.
    »Was willst du?«, fragte ihn die Wache in der Goblinsprache.
    »Nach Hause«, erwiderte Groglit knapp.
    »Crezik bestimmt das«, sagte die Wache.
    »Ist mir egal. Ich hab genug«, beharrte Groglit.
    Die Wache schwieg. Offensichtlich dachte der Goblin über Groglits Worte nach. Groglit spürte, dass er noch ein wenig nachsetzen musste, dennoch ging er mit den nächsten Worten ein gehöriges Wagnis ein. »Crezik ist verrückt, uns hier festzuhalten. Ich gehe nach Hause und nehme jeden mit, der den Wald verlassen möchte.«
    Die Augen des Wachmanns weiteten sich vor Schreck. »Das ist Verr ...« Doch Groglit presste ihm schnell die Hand auf den großen Mund.
    »Willst du alleine hier stehen und warten, bis man dich von hinten ersticht?«, fragte Groglit. Die Wache schüttelte energisch den Kopf und löste sich so von Groglits Griff. Dann nickte der Goblin stumm und trat einen Schritt zur Seite.
    Als Groglit sich einen Weg durch das Goblinlager bahnte, erlebte er ein regelrechtes Hochgefühl. Wenn er die Situation richtig nutzte, konnte er sich zum nächsten Großen Goblin aufschwingen.
    * * *
    Ul‘goth erwachte kurz vor Einbruch der Dunkelheit durch das Krächzen eines Raben. Das Schlangenfleisch war verbrannt – er war vor Erschöpfung eingeschlafen, während es über dem Feuer gebraten hatte. Der Ork dankte den Ahnen, dass die Flammen weitere Wildtiere fern gehalten hatten. Sein Magen knurrte wie ein wütender Hund; Ul‘goth presste die Hand auf den Bauch. Ein schmerzhafter Atemzug erinnerte ihn an seine gebrochenen Rippen.
    Mühsam stand er auf. Blutergüsse überzogen spiralförmig seinen Oberkörper. Er streckte die Arme und rollte mit den Schultern. Ul‘goth vermutete, dass sich das Goblinlager noch weiter südlich befand. Er entledigte die Leichen einiger ihrer kleinen Messer und machte sich wieder auf den Weg.
    Mit jedem Schritt verdrängte er seine Schmerzen, den Hunger und die Müdigkeit, vertrieb die Gedanken daran aus seinem Geist und versenkte sich in seine Umgebung. Ein weiteres Mal würde ihn weder eine Schlange noch ein anderes Tier überraschen.
    * * *
    Faeron nutzte den Schutz, den der Ewige ihnen gewährte, um sich ein wenig von seinen Freunden abzusondern und seinen eigenen Gedanken nachzusinnen. Die Quelle der Reinheit , dachte er. Ein Ort des Friedens und des Ausgleichs. Die unsterbliche Seele wurde von ihren sterblichen Erinnerungen getrennt und für ihre weitere Reise vorbereitet. Manche wurden wiedergeboren, andere zogen in die göttliche Festung ein und wurden eins mit der Ewigkeit.
    Was wird wohl mit

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