Das Angebot des Milliardaers
gefreut.“
„Gesagt hat sie sicher nichts.“
„Nein, aber sie hat genickt, das tut sie nicht immer, und sie hat mir einen langen Blick zugeworfen.“
„Hoffen wir das Beste.“ Beim Gedanken an das kleine Mädchen wurde Caroline ernst.
„Wir vermissen dich schon“, fügte Will mit tiefer Stimme hinzu, was nicht ohne Wirkung auf Ava blieb.
„Ich komme ja bald wieder.“
„Das dauert noch lange. Falls du eher fertig wirst, ruf an, dann schicke ich jemanden, der dich schon früher abholt. Keine Männer, von denen du dich verabschieden musst?“
„Keine Männer“, versicherte sie lächelnd. „Was ich dazu gesagt habe, war mein Ernst.“
„Ehrlich, du hast dich lange genug vom Leben abgeschottet.“
„Aber das passt nicht zum Job, erinnerst du dich?“
„Das hat mit dem Job nichts zu tun. Wenn du mein Arbeitsangebot abgelehnt hättest, würden wir jetzt trotzdem diese Unterhaltung führen.“
„Hör auf zu flirten“, mahnte Ava leichthin, aber es war ihr Ernst. „Du machst es nur schwieriger, weil du jetzt mein Chef bist, von daher ist es seltsam für mich, dir zu sagen, was du tun sollst.“
„Dann lass es.“ Lachen klang in seiner Stimme mit.
Sie unterhielten sich noch eine Weile über ihre Geschwister, und als Ava zur Uhr sah, war sie überrascht, dass schon eine Stunde vergangen war.
„Wir sollten zum Ende kommen. Weißt du, wie spät es schon ist? Ich muss morgen früh aufstehen.“
„Ich genieße die Gesellschaft. Das ist es mir wert.“
„Genug, ich sage jetzt Gute Nacht, Will.“
„Gute Nacht, Ava. Ich würde dich jetzt lieber küssen, statt den Hörer aufzulegen.“
Ava spürte ein Kribbeln in der Magengegend. Wenn sie nicht aufpasste, würde ein Sommer mit diesem Mann ihre Pläne noch mehr durcheinanderbringen, als sie ohnehin befürchtete. Sie holte tief Luft. Nein, das würde sie nicht zulassen, egal, wie attraktiv er war oder was er ihr bot. Das Geld würde ihre Zukunft sichern und ihr ein paar Freiheiten ermöglichen, und das traf auch auf ihr Verhältnis zu Will Delaney zu.
„Danke, Will.“ Sie sah seine dunklen Augen vor sich. Als er sich verabschiedete, verdrängte sie alle Gedanken an seine Küsse.
Will Delaney hatte ihr eine neue Welt zu Füßen gelegt.
Lächelnd beendete Will das Gespräch, aber das Telefon begann sofort wieder zu schrillen. Zach war dran.
„Hallo, ich habe gerade ein bisschen Zeit und wollte mal hören, wie es bei dir so aussieht. Ich bin am Flughafen in L. A., kann aber leider nicht nach Hause kommen. Es ist nur eine Zwischenlandung von Australien nach Winnipeg. Hast du einen Tutor für Caroline gefunden?“
„Ehrlich gesagt habe ich die Lehrerin engagiert, die mir Tutoren empfehlen sollte. Sie war für zwei Tage hier, und Caroline hat ein bisschen auf sie reagiert.“
„Wenn das so ist, ist es einen Versuch wert. Gib dir nicht die Schuld, wenn es schiefgeht.“
„Ava ist Witwe, und Caroline hat sie gefragt, ob es weh tut.“
„Donnerwetter“, sagte Zach beeindruckt. „Zu mir hat sie seit dem Tod ihres Vaters kein einziges Wort gesagt. Das ist in der Tat etwas.“
„Es ist wenig, aber ich will jede Chance nutzen. Ich habe so ein Gefühl, und wenn Caroline von sich aus eine Frage stellt, will ich mir die Chance auf mehr nicht entgehen lassen.“
„Zum Teufel, nein. Das ist ja erstaunlich. Eine Witwe. Das ist gut für Caroline. Unsere Mutter ist nicht gerade der Stoff, aus dem Omas sind, und unsere Stiefmutter hat sich nie für Caroline interessiert.“
„Ava ist auch nicht unbedingt eine Muster-Oma, Zach. Sie ist achtundzwanzig und hat ihren Mann zu Collegezeiten verloren.“
„Okay, ich wette, sie sieht gut aus.“
„Ihr Aussehen spielt keine Rolle, wenn sie helfen kann.“
„Ich weiß doch, Will. Nun, das sind gute Nachrichten. Wie heißt sie?“
„Ava Barton.“
„Ich freue mich darauf, sie kennenzulernen, wenn ich nach Hause komme, wann immer das sein wird. Halt mich auf dem Laufenden. Wann fängt sie an?“
„Nächsten Montag.“
„Gute Sache. Wunderbar, Will. Ach, da wird mein Flug aufgerufen.“
„Machs gut, Zach, bis dann.“ Will legte auf und sah vor sich hin, völlig in Gedanken an Ava verloren.
Nach einer arbeitsreichen Woche hatte Ava alles erledigt. Sorgfältig kleidete sie sich an und schlang ihre Haare zu einem weichen Knoten. Dann erledigte sie noch ein paar Anrufe und wartete danach auf Will.
Pünktlich um drei klingelte es.
Als sie die Tür öffnete, stockte ihr der Atem. Groß und
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