Das Angebot des Milliardaers
zog sich eine marineblaue Bluse und lange Hosen an. Lässig, aber professionell. Als sie in die Küche kam, saß Will schon am Tisch und las Mails. Er trug Chinos, ein schwarzes Strickhemd und Westernstiefel. Bei seinem Anblick machte ihr Herz einen Satz, und widerstrebend dachte sie, dass sie ihm heute eine Antwort geben musste. So, wie es aussah, gab es nur eine Antwort.
Will stand auf und lächelte anerkennend. „Guten Morgen. Du siehst gut aus.“
„Danke“, erwiderte sie kühl. Sie wusste, dass sie begeistert sein müsste wegen seines großzügigen Angebots, aber er sollte wissen, dass sie nicht käuflich war.
Will kam zu ihr und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Setz dich, ich hole dein Frühstück. Möchtest du Kaffee und Orangensaft?“
„Ich hole es mir selbst.“ Ava griff nach einer Tasse.
Als sie ihr Frühstück vor sich hatte, setzte Will sich ihr gegenüber und nahm einen Schluck Kaffee. „Hast du über mein Angebot nachgedacht?“
Sie sah ihn an. „Natürlich. Und ich nehme es an. Du weißt sehr gut, dass ich so ein Angebot nicht ablehnen kann. Aber ich fürchte, du erwartest ein Wunder.“
„Ich glaube, dass du Wunder bewirken kannst“, erwiderte Will, und seine Augen blitzen triumphierend auf.
Wieder spürte sie Ärger in sich aufsteigen.
„Geh heute Abend mit mir essen, ich möchte feiern, dass ich dich für den Sommer hierherlocken konnte.“
„Vielleicht sollten wir vorher ein paar Regeln festlegen“, gab Ava zurück. „Du hast gesagt, dass meine einzigen Verpflichtungen Caroline gelten.“
Will sah sie amüsiert an.
„Das ist richtig, aber ich dachte, es würde dir vielleicht gefallen, mal rauszukommen und Dallas zu sehen.“
„Ich war schon mal in Dallas“, erwiderte sie. „Danke für das Angebot, aber ich will Beruf und Privatleben trennen.“
„Ganz wie du wünschst“, gab Will gelassen zurück.
Avas Magen verkrampfte sich. Nur zu gerne würde sie mit Will ausgehen, aber in die Richtung durfte sie erst gar nicht denken.
„Wenn es geht, möchte ich heute gerne nach Hause fahren, meine Sachen packen und die drei Monate Abwesenheit vorbereiten. Ich könnte morgen in einer Woche wiederkommen und mit meiner Arbeit anfangen. Passt dir das?“
„Wunderbar, ich bringe dich heute nach Hause. Vorher würde ich Caroline gerne die Neuigkeit erzählen, weil ich glaube, dass sie sich freuen wird.“
„Ich glaube, du liest zu viel in die Beziehung zwischen Caroline und mir.“
„Wir werden sehen.“ Will lächelte und drückte ihre Hand. „Danke, dass du es machst, Ava.“
Seine Berührung ließ sie erbeben. Drei Monate mit diesem charismatischen, verführerischen Mann in einem Haus – das würde am Ende genauso eine Herausforderung werden wie die Arbeit mit Caroline.
„Ich konnte dein Angebot unmöglich ablehnen, aber ich kann dir auch nichts versprechen. Ich habe noch nie mit einem Kind gearbeitet, das so große Probleme wie Caroline hat. Aber ich werde tun, was ich kann.“
„Mehr verlange ich auch gar nicht.“
Stunden später schloss Ava ihre Wohnungstür auf, und Will trat hinter ihr ein. Er fasste sie leicht am Arm und drehte sie zu sich herum.
Als sie seinen Blick sah, stockte ihr der Atem.
„Das hier hat nichts damit zu tun, dass du für mich arbeitest“, sagte Will heiser. „Hier geht es nur um einen Mann und eine Frau, die sich zueinander hingezogen fühlen.“ Dann senkte er den Kopf und küsste sie, ehe sie antworten konnte.
Ihr Herz hämmerte, und einen Moment lang blieb sie wie erstarrt, dann schmiegte sie sich an seinen harten Körper. Sie schlang ihm die Arme um den Hals und erwiderte seinen Kuss. Als Will spürte, wie sie nachgab, wurde sein Kuss leidenschaftlicher. Sanft schob er seine Zunge in ihren Mund.
Noch nie hatte sich ein Kuss so … unbeschreiblich angefühlt. Lust flammte in ihr auf. Dann wich sie zurück. „Das gehört nicht zu unserer Abmachung, Will. Es geht einfach nicht. Ich habe Pläne für die Zukunft, und du hast mein Leben schon für den Sommer auf den Kopf gestellt. Auf große Gefühle kann ich da sehr gut verzichten.“
„Ich auch“, sagte Will ernst und trat zurück. „Küsse, Tanzen, gelegentlich ausgehen gerne, aber nichts, was eine ernste Bindung verlangt oder von Dauer ist. Sei nicht so steif, Ava, lebe ein bisschen. Du bist zu lebendig, um dich so zurückzuziehen.“
„Du kennst mich doch gar nicht, weißt doch gar nicht, was ich tue oder wie ich bin.“
„Ich fange an, dich
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