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Das Anti-Krebs-Kochbuch

Das Anti-Krebs-Kochbuch

Titel: Das Anti-Krebs-Kochbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Coy
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Lebensstil schützen.
    Spontane Veränderungen der Botschaften auf den Genen nennt man Mutationen. Diese werden in gewissem Maß durch Umwelteinflüsse verursacht. Die Entstehung von Tumorzellen ist Folge einer Mutation, die die Wachstumseigenschaften der Zellen verändert. Zunächst entstehen Tumorzellen, die sich teilen. Infolgedessen entsteht ein Tumor, der zunächst gutartig ist. Erlangt er jedoch die Fähigkeit, das umliegende gesunde Gewebe aufzulösen und dort hineinzuwachsen, so bezeichnet man dies als invasiv oder bösartig. Der entscheidende Schritt beim Übergang von gutartig zu bösartig ist das Abschalten der Verbrennung und das Anschalten der Vergärung, die in Krebszellen auch bei der Anwesenheit von Sauerstoff möglich ist. Verantwortlich dafür ist ein bestimmtes Gen: TKTL 1, entdeckt durch Dr. rer. nat. Johannes Coy.
    Unterschied der Energiegewinnung in einer Tumorzelle und einer Krebszelle In gutartigen (TKTL1-negativen) Tumorzellen wird Zucker aus der Nahrung verbrannt. In TKTL1-positiven Tumorzellen (= Krebszellen) ist die Verbrennung abgeschaltet und die Vergärung über das TKTL1-Enzym angeschaltet. Dadurch stellt die Krebszelle aus Zucker Milchsäure her, die Angriffe des Immunsystems abwehrt und das umgebende Gewebe auflöst. So beginnen Krebszellen zu streuen. Mit dem Anschalten der Vergärung werden die Krebszellen zudem resistent gegenüber Strahlen- und Chemotherapien.
DIE ROLLE DES TKTL1-GENS BEI DER KREBSENTSTEHUNG
    TKTL1 ist die Abkürzung für Transketolase-like-1. Es handelt sich dabei um ein Transketolase-ähnliches Gen bzw. Protein (Eiweiß). Transketolasen kommen in allen Lebewesen vor: Sie ermöglichen den Umbau von Zuckern (Glukose, Fruktose usw.).
    Die bei der Vergärung gebildete Milchsäure versetzt einen Tumor in die Lage, das umgebende gesunde Gewebe zu zerstören und sich ungehindert auszubreiten. So wird aus einem lokal und verdrängend wachsenden Tumor ein invasiv und zerstörerisch wachsender Tumor. Die einmal entstandenen Krebszellen sind rasch in der Lage, sich über die Lymph- und Blutgefäße im ganzen Körper auszubreiten und Metastasen zu bilden. Gleichzeitig bauen die Krebszellen durch die Milchsäureproduktion einen Säureschutzmantel auf, der sie vor dem Angriff der Killerzellen des Immunsystems schützt.
Zuckerstopp zähmt Krebszellen
    Das wichtigste Instrument, mit dem Sie diesem Prozess gegensteuern können, ist Ihre Ernährung: Indem Sie die Zuckermenge beim Essen und Trinken begrenzen, lässt sich der Stoffwechsel von Krebszellen steuern. Gleichzeitig helfen Sie so Ihren körpereigenen Abwehrkräften, Krebszellen zu bekämpfen, da letztere wieder empfindlich werden für den Angriff Ihrer körpereigenen Immunzellen – den sogenannten Killerzellen.
    Die Wissenschaftler der Johns Hopkins Universität konnten auch zeigen, dass eine Hemmung des TKTL1-Gens die Vergärung von Zucker zu Milchsäure hemmt sowie die Vergärung von Zucker zu Milchsäure auch in Anwesenheit von Sauerstoff ermöglicht. Gleichzeitig führte die Hemmung des TKTL1-Gens zu einer Wachstumshemmung von Krebszellen und von Tumoren.
    In weiteren internationalen Studien wurde gezeigt, dass die Hemmung der Vergärung Krebszellen auch wieder empfindlich für Strahlen- und Chemotherapien macht, schädlichen oxidativen Stress (Radikale) in Krebszellen auslöst und die Tumorausbreitung hemmt: Denn ohne Milchsäureproduktion ist eine Krebszelle nicht in derLage, das umgebende gesunde Gewebe zu zerstören! Die Hemmung der Vergärung führt also nicht zwangsläufig dazu, dass ein Tumor ausgelöscht wird, aber die Ausbreitung und Ansiedlung von Krebszellen lässt sich dadurch blockieren, und Krebszellen werden dadurch auch empfindlich für Strahlen- und Chemotherapien.
    Warum trotz Zuckerstopp nie Zuckermangel herrscht
    Natürlich benötigt unser Körper für bestimmte Zelltypen Zucker. Das ist jedoch noch lange kein Grund, vermehrt Zucker und Stärke zu sich zu nehmen. Unser Körper weiß sich diesbezüglich zu helfen. Schließlich standen unseren Urahnen in der Steinzeit jahreszeitlich bedingt Süßigkeiten, also Zuckerlieferanten, in Form von Früchten und Knollen eher selten zur Verfügung. Auch unfreiwillige Fastenzeiten ohne jegliche Nahrungszufuhr standen auf der Tagesordnung.
    Der Clou: Die für die Vergärung notwendige Glukose kann nicht nur aus Zucker oder Stärke, sondern auch aus vielen Eiweißbausteinen (Aminosäuren)sowie aus dem Glyzerinanteil von Fetten und Ölen gebildet werden.

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