Das Anti-Krebs-Kochbuch
Verbindungen (freie Radikale) abfangen, das Immunsystem stärken, krebsauslösende Substanzen neutralisieren, Krebszellen am Wachsen hindern und das Selbstmordprogramm in Krebszellen auslösen können.
Bioaktive Pflanzenstoffe werden nach ihrer Struktur in zehn verschiedene Gruppen eingeteilt. Die bedeutendsten unter ihnen sind:
• Carotinoide: Bei ihnen handelt es sich um Farbstoffe in rot- oder gelbfarbigem Gemüse oder Obst. Das bekannteste unter ihnen ist das Beta-Carotin, dem eine vorbeugende Wirkung auf Lungenkrebs zugeschrieben wird. Das liegt daran, dass Carotinoide als Radikalfänger dienen. Beta-Carotin steckt in Möhren, roten Paprika, Kürbissen, Aprikosen und Tomaten. Aber auch grüne Gemüsesorten wie Grünkohl, Wirsing, Spinat und Feldsalat, bei denen das grüne Chlorophyll die orangerote Farbe überdeckt, sind gute Beta-Carotin-Quellen.
• Flavonoide sind eine Gruppe wasserlöslicher Pflanzenfarbstoffe; sie stecken in fast allen Obst- und Gemüsearten. Typisch für flavonoidreiche Pflanzen ist ihre kräftig rote Farbe, wie bei Roten Beten, Rotkohl, Auberginen, Kirschen und Trauben. Viele Flavonoide haben hemmende Wirkung auf Krebszellen oder -lösen sogar deren Absterben (Apoptose) aus.
• Sulfide sind schwefelhaltige Verbindungen und unter anderem verantwortlich für den scharfen Geschmack von Knoblauch, Zwiebeln, Lauch und Schnittlauch. Sie regen den Stoffwechsel an und können vor Magen- und Dickdarmkrebs schützen.
• Glucosinolate wirken entgiftend und stecken in hohen Konzentrationen in allen Kohlarten, in Kresse, Radieschen und Rettich.
• Sulphoraphan kann offenbar das Wachstum bestimmter besonders gefährlicher Krebszellen hemmen (sogenannte Tumorstammzellen), die resistent sind gegen Chemo- und Strahlentherapie. Es steckt in Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütler wie Kohl, Senf, Kresse, Meerrettich oder Raps(-öl).
Die besten Helfer zur Krebsprävention
• Resveratrol gehört zu den Flavonoiden und wird von Pflanzen bei Stress und zur Krankheitsabwehr gebildet. Beim Menschen unterstützt der Pflanzenstoff, der unter anderem in Weintrauben steckt, das Herz-Kreislauf-System, das Immunsystem, den Fettstoffwechsel und erleichtert das Absterben von Krebszellen. Im Tierexperiment konnte man die lebensverlängernde Wirkung von Resveratrol nachweisen. Vermutlich bildet es einen weit größeren antioxidativen Schutz als etwa Vitamin C oder Vitamin E in der Tocopherol-Form.
• Quercetin ist ein Polyphenol und ein pflanzliches Hormon, das viele Aufgaben in unserem Stoffwechsel erfüllt. U.a. wirkt es antioxidativ und beugt allergischen und entzündlichen Prozessen vor. Zudem wirkt es nachweislich auf den Stoffwechsel von Krebszellen, indem es hier die Fettverbrennung anregt und die Vergärung hemmt. Quercetin steckt reichlich in Zwiebeln und Schnittlauch, frischen Preiselbeeren und Schwarzen Johannisbeeren, Äpfeln sowie in grünem und schwarzem Tee.
• Salvestrole gehören zu den Phytoalexinen. Diese Stoffe bildet eine Pflanze, um sich vor Schimmelpilzen, Viren, Bakterien, UV-Licht und Insekten zu schützen. Beim Menschen wirken Salvestrole krebshemmend: Bösartige Tumorzellen sterben ab, während gesunde Zellen nicht beeinflusst werden. Salvestrole schmecken oft bitter oder scharf. Am ehesten treten sie noch in biologisch angebautem Gemüse, Früchten und Gewürzkräutern auf sowie in alten Sorten, in denen die natürlichen Bitterstoffe noch nicht weggezüchtet wurden. Sie stecken in Blattgemüse, Artischocken, Spargel, Brunnenkresse, Rauke, allen Kohlsorten, Paprika, Avocado, Sojabohnensprossen, Wildmöhren, Sellerie, Salatgurke, Spinat, Kürbis, Zucchini, Aubergine; roten Früchten, Oliven, Johannisbeeren, Weintrauben, Äpfeln, Erdbeeren, Pflaumen, Feigen, Himbeeren, Mandarinen, Orangen, Maulbeeren, Birnen, Melonen, Ananas, Mango; Petersilie, Basilikum, Rosmarin, Thymian, Salbei, Minze, Löwenzahn, Hagebutte, Mariendistel, Weißdorn(beeren), Kamille, Zitronenverbene.
TIPP Alle Vitalstoffe sind für den Körper ideal verfügbar, wenn sie aus Lebensmitteln und nicht aus Präparaten bezogen werden. Achten Sie beim Einkauf auf frische, reife Ware, entweder von einem Erzeuger Ihres Vertrauens, der auf Pflanzenschutzmittel verzichtet oder auf Bio-Obst und -Gemüse. Reifes Obst und Gemüse enthält im Gegensatz zu unreifen Früchten die größte Menge bioaktiver Substanzen. Behandelt man dagegen Pflanzen mit Pflanzenschutzmitteln, so bilden diese keine eigenen Schutzstoffe
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