Das Areal: Thriller (German Edition)

mit den Augen folgend. »D er Holländer hat gemeint, bis heute Abend würden sie die Bomben nicht an den Einsatzort schaffen. Sie sind so gut bewacht, dass es aussichtslos wäre, sie vorher abfangen zu wollen. Wir warten erst mal, ob Ghost sich erholt, dann entscheiden wir, wie wir vorgehen.«
    Turner nickte langsam, kehrte in die Gegenwart zurück. »W o?«
    »A n den Templegate Pools. Im Norden des Areals. Dort gibt es offenbar einen Zugang zu den Tunneln, und es liegt so weit von den Zielpunkten entfernt, dass sie keine Gefahr laufen, von der Explosion in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Ernst Kirchberg wird persönlich anwesend sein, deshalb ist anzunehmen, dass auch Thorne und seine Leute da sein werden.«
    »W ir knöpfen sie uns vor, egal ob Ghost fit ist oder nicht.«
    »G laubst du, sie schafft es?«
    »B eim letzten Mal hat sie sich schnell erholt, und das ganz ohne Glass. Wenn es wirkt, wie es soll …«
    Kate schwieg einen Moment und betrachtete Ghost, die nach wie vor flach atmete. »V an Troest wusste Bescheid. Ich weiß nicht, ob Thorne es ihm erzählt hat oder ob er von sich aus dahintergekommen ist, aber das meiste war ihm bekannt. Einer von diesen Typen, die aus allem Profit schlagen, nehme ich an. Mit dem ersten Kind fing alles an.«
    »M it dem Jungen von diesem Regis?«
    »J a. Als er todkrank im Krankenhaus auftauchte, klingelten bei Sirius die Alarmglocken. Sein Name und der seiner Eltern standen in den Akten der Testreihen. Die Leute von Sirius meinten, es sei nicht auszuschließen, dass sein Tod eine Folge der Virusinfektion sei. Sie überwachten daraufhin das Gebiet, froren das Testprogramm ein und untersuchten umgehend die Blutproben der Testpersonen. Das Virus war wirksam und tödlich. Dann machte Thorne eine noch schlimmere Entdeckung: Er fand eine infizierte Person, die nicht am Programm teilgenommen hatte, eine Drogensüchtige und Gelegenheitsprostituierte, die hin und wieder mit einer Testperson namens Jarred Bayle Kontakt gehabt hatte. Sirius griff sie auf der Straße auf und bestätigte den Verdacht. Und wer nimmt im Areal schon davon Notiz, wenn eine Nutte verschwindet …?«
    Turner nickte. »S timmt.«
    »I nzwischen hatten sie von dem zweiten verstorbenen Kind erfahren, und da wurde ihnen klar, dass das Virus mutiert und ansteckend geworden war. Dies alles geschah in den ersten sechsunddreißig Stunden nach dem Tod des ersten Kindes. Inzwischen waren die Einheimischen, welche die Kinder gekannt hatten, aufgebracht. Sirius wusste aufgrund der Videoüberwachung und der abgehörten Telefonate, dass Charlie eine Versammlung von Betroffenen organisieren wollte, weil er herausgefunden hatte, dass die Kinder an den medizinischen Tests teilgenommen hatten. Er muss Insider aus der Klinik gekannt haben.«
    »U nd einige Leute glaubten immer noch, die Kinder seien krank geworden, weil sie in den Tunneln gespielt hatten, und wollten dort nachsehen. Alle anderen warteten. Da wandte Sirius sich an den Tower und ließ die Leute ermorden.«
    »V an Troest meinte, sie hätten gewusst, dass jeder dieser Leute ein Träger der ansteckenden, mutierten Virusvariante sein könnte, deshalb hätten sie sich zum Handeln gezwungen gesehen. Liebers Leute waren gerade in die Staaten zurückgekehrt und hätten erst am nächsten Tag vor Ort sein können, und da wäre es schon zu spät gewesen. Thorne trommelte seine Truppe zusammen und brachte seine Aufpasser in Stellung, doch sie waren nicht stark genug, um des Problems Herr zu werden. Deshalb wandte die Firma sich an den Tower und hoffte, Liebers Leute würden schnell genug eintreffen und das Gebiet abriegeln, damit sie das weitere Vorgehen planen könnten; ihnen war bewusst, dass womöglich bereits eine Epidemie im Entstehen begriffen war. Zu dem Zeitpunkt nahm Thorne mit Van Troest Kontakt auf, machte mit ihm einen Deal über ›Notfall-Gegenmaßnahmen‹ und ließ die Bomben von Georgia herschaffen.«
    »U nd dann fing Bayle an, ihre Leute zu ermorden.«
    Kate nickte. »S ie haben Charlies Wohnung ausgeräumt und die der anderen nach Hinweisen auf die Versammlung durchsucht und geglaubt, sie hätten alles im Griff. Die Untersuchungen von Bayles Prostituiertenfreundin schienen darauf hinzudeuten, dass das Virus der Infizierten zweiter Generation nicht übertragbar war; Thorne sprach bei meiner Einführung von ›Sekundärinfektionen‹. Dann fanden sie heraus, dass Bayle dem Hinterhalt in den Tunneln lebend entkommen war und sich an der Firma rächen