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Das Areal: Thriller (German Edition)

Das Areal: Thriller (German Edition)

Titel: Das Areal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Cregan
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welche die Agenten des Towers auf die Einträge im Buch hin durchgeführt hatten. Auch die ergriffenen Maßnahmen waren dokumentiert. Turner schlug die Einträge aus der Zeit um den ersten Juli nach. Was er las, drehte ihm fast den Magen um.
    Sirius hatte sich nicht die Mühe gemacht, die Leichen aus der Nadel wegzuschaffen, sondern hatte sie lediglich weggesperrt, denn nicht die Firma hatte die Menschen getötet. Sirius hatte den Tower angeheuert und mit Chemikalien und Laborgeräten bezahlt. Man war an Sorrow herangetreten und hatte ihn gebeten, alle Personen aufzuspüren, die von der Nadel aus in die Tunnel vordringen wollten, und sie zu töten. Sorrows Leute machten sich um Tatspuren keine Gedanken; schließlich waren sie die Einzigen, die im Areal Ermittlungen anstellten. Weil sie die Tötungen durchgeführt hatten, konnte man Thorne und dessen Leute weder vor Gericht anklagen, noch in anderem Zusammenhang haftbar machen. Sirius würde mit dem fünfundzwanzigfachen Mord straflos davonkommen, und außerhalb des Areals würde kein Hahn danach krähen.
    Ihm blieb nichts weiter zu tun, als zu Piper zurückzuwanken. Als Turner die Treppe hinunterstieg und die Tempelebene hinter sich ließ, hörte er hinter sich Stimmen. Blickte sich um und sah eine kleine Gruppe von Gestalten, die einen massigen, groß gewachsenen, in Schatten gehüllten Mann von einem Bereich des Gebäudes in einen anderen eskortierten. Sie entfernten sich von Turner und passierten die Flügeltür, um an der anderen Gebäudeseite ihren Geschäften nachzugehen. Turner hatte den Eindruck, der hünenhafte Mann halte inne und sauge witternd die Luft ein. Ein Auge funkelte in der Schwärze auf. Dann verschwand Sorrow, und auch Turner setzte sich in Bewegung.
    Als Piper ihn wieder nach unten geleitete, rechnete er damit, dass jeden Moment Alarm gegeben würde, weil man die tote Furie entdeckt hatte und das Netz um ihn zuzog. Doch als sich Piper in der Nähe des unteren Eingangs mit schiefem Lächeln von ihm verabschiedete, war noch immer nichts passiert.
    »V on hier an hast du keine Probleme mehr«, sagte Piper.
    »A ber der Eingang wird doch überwacht, oder?«
    Der alte Mann zuckte mit den Schultern. »E in Mann in roter Kluft entfernt sich vom Tower, das fällt nicht weiter auf. Das passiert ein paar Dutzend Mal am Tag.«
    Und so stapfte Turner wieder hinaus ins Tageslicht, die schwer erkämpfte Beute an den Leib gedrückt, unterwegs zu dem Mädchen, das vielleicht den morgigen Tag erleben würde und die Chance hätte auf eine bessere Zukunft.

49
    T urner, der ein T-Shirt des Türken trug, saß am verrammelten Fenster auf einem Stuhl. Zerrissene Ärmel und ein schwacher Geruch von Rauch und fremdartigem Räucherwerk. Die Rippen um die frischen Nähte herum noch taub, um den Hals einen Umschlag. Der Türke hatte ihm eine Flasche Efes zu trinken gegeben und gemeint, das Bier werde die körperlichen Nachwirkungen dämpfen und seine Energiereserven auffüllen, doch ihm taten sämtliche Muskeln weh, und vor Müdigkeit fielen ihm die Augen zu. Kate saß in der Nähe, sie wirkte frischer, obwohl sie sich noch immer von der Virusinfektion erholte. Bei seiner Rückkehr war sie da gewesen und hatte gemeint, sie müssten reden, doch er hatte erst Ghost versorgt. Der Türke hantierte mit Oz auf einer Werkbank mit Glass-Kapseln und einer erstaunlichen Ansammlung von Laborgeräten. Bei Turners Aufbruch waren sie noch nicht da gewesen, und er wusste nicht, wie der Türke sie sich beschafft hatte, doch er war froh darüber. Ghost war noch immer ohne Bewusstsein und wirkte geschrumpft, blasser als vorher. Außerdem war sie mit Geräten verkabelt, die aussahen, als hätte man sie aus verschiedenen Elektronikteilen zusammengebastelt. Auch als der Türke ihr eine Dosis Glass verabreichte, blieb ihr Herzschlag schwach und unregelmäßig. Auf die Frage nach ihren Überlebensaussichten hatte er bloß traurig die Achseln gezuckt und gesagt: »J etzt können wir nur noch abwarten.«
    Während Turner sie betrachtete, kam er sich hilflos vor. Er war wütend, auf den Tower und auf jeden, der sinnlos das Leben von Menschen vergeudete. Wütend auf sich selbst, auf die ganze Welt. Auf dem Rückweg vom Sanctuary Park zum Türken war es so heiß gewesen wie in einem Backofen, doch vom Fluss her wehte ein schwaches Lüftchen, das nach Plastik roch. Niemand beachtete Turner, und zum ersten Mal hatte er das Gefühl dazuzugehören.
    »D as Timing kommt hin«, sagte Kate, seinem Blick

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