Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Areal: Thriller (German Edition)

Das Areal: Thriller (German Edition)

Titel: Das Areal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Cregan
Vom Netzwerk:
um ein Zwei-Wege-Gerät mit Sendeknopf und nicht um ein Bluetooth-System mit offener Handyverbindung handelte. Dann setzte er es auf und forderte Ghost auf, es ihm mit dem zweiten Headset nachzutun. Auf einem Tisch lagen zwei Nachtsichtgeräte. Er nahm sie an sich. Zwei billige Videokameras waren mit tragbaren Monitoren verkabelt und deckten die Zugangsstraße in beide Richtungen ab. Er schaltete die Kameras aus.
    Als sie die Straße überquerten, nahm auch er den Gestank wahr, den Ghost erwähnt hatte. Die schwüle Luft war mit kurzkettigen Monomeren angereichert, und das fahle Gebäude der Nadel hatte eine unheimliche Ausstrahlung. Ghost war bereits so lautlos wie eine Katze vor ihm in der Nacht verschwunden. Leichtfüßige Anmut und tödliche Energie. Er fragte sich, ob sie wieder die Droge genommen hatte und wenn ja, ob sie damit ihren Zustand verschlimmerte oder verbesserte.
    Die Luft, die aus den kaputten Fenstern an der Vorderseite der Nadel kam, war muffig und feucht. Keine Glassplitter auf dem Boden. Als man die Junkies vertrieben hatte, war offenbar auch der Boden gefegt worden. Die beiden Männer im Innern des Gebäudes unterhielten sich gedämpft. Nach drei Wochen langweiligem Wachdienst waren sie unaufmerksam geworden. Sie befanden sich ein Stück weit innerhalb des Gebäudes, im Vertrauen darauf, dass die beiden Männer von gegenüber sie rechtzeitig vor Besuchern warnen würden.
    Die Nachtsichtgeräte stellten alles in verschwommenen Grün- und Weißtönen dar. Die Brille war voluminös und drückte unangenehm auf Turners Nasenrücken. Es war lange her, dass er so etwas getragen hatte, und er hatte ganz vergessen gehabt, wie sich das anfühlte. Er ließ den Blick durch das leere, niedrige Foyer des Gebäudes schweifen. In der Nähe einer geschlossenen Tür, die wohl ins Kircheninnere führte, zeichneten sich die Umrisse der zwei sitzenden Männer ab. Der eine rauchte, die Glut schwenkte umher. Ghost war ein bleicher Schemen anderthalb Meter rechts von den beiden Männern. Lautlos und unsichtbar, wie ein Wesen aus einer anderen Welt, den beiden Männern so nah, dass sie sie hätte berühren können. Ihr Geruchssinn, mit dem sie Ghosts Pheromone hätten wahrnehmen können, wurde vom Tabakqualm außer Gefecht gesetzt. Turner beobachtete die Szene einen Moment so gebannt, als habe er eine Löwin vor sich, die sich an Gazellen anschlich, dann zog er die Waffe und trat gegen eines der Bretter an der vorderen Wand des Gebäudes.
    Beide Männer zuckten zusammen und wandten die Köpfe zum Ursprung des Geräuschs, genau wie Turner es beabsichtigt hatte. Ghost trat neben sie, ihr Messer eine unscharfe Linie weißer Pixel, und stach dem ersten damit in den Nacken. Er sackte zusammen, seine Muskeln verkrampften und entspannten sich gleich wieder, dann kippte er auf den Boden. Sein Kollege reagierte schnell, trat in Panik mit dem Stiefel zu und traf Ghost zufällig in den Bauch, sodass sie seitwärtsgeschleudert wurde. Jetzt, da Turner freies Schussfeld hatte, drückte er einmal ab. Mit dem Nachtsichtgerät war das Zielen nicht ganz einfach, dennoch brach der Mann zusammen und zuckte krampfhaft mit den Beinen. Eine zweite Kugel gab ihm den Rest. Das Funkgerät blieb die ganze Zeit über stumm.
    »D ie Tür ist mit einem Vorhängeschloss gesichert«, sagte Ghost, als Turner die Nachtsichtbrille abnahm. Ihr Tonfall war schleppend, woraus Turner schloss, dass sie wieder Lace genommen hatte. »S ieht neu aus.«
    Er untersuchte die Toten. »K einer der beiden hat einen Schlüssel bei sich. Ich nehme an, sie sollten nur verhindern, dass jemand dort reingeht.«
    Als er Ghost fragte, ob sie das Schloss knacken könne, schüttelte sie den Kopf und meinte, sie sei im Moment zu unruhig dafür. Turner fragte sich, wie lange der Zusammenbruch wohl auf sich warten lassen würde. Legte schützend die Hand vors Gesicht und schoss auf das Schloss, das auseinanderflog.
    Ein leerer Raum mit einem Podium an der anderen Seite, abgetretener Betonboden anstelle eines Teppichs. In einer Ecke gestapelte Plastikstühle. An den Wänden Batterielampen, die alle ausgeschaltet waren. Mitten im Raum hing ein Banner, welches das Gebäude zum Eigentum aller Anwohner erklärte. Ein in Papier verpacktes Anschlagbrett. Und vor allem der Geruch.
    »T ote«, murmelte Ghost. »U nd zwar schon eine ganze Weile tot.«
    »J a. Ja, du hast recht.« Turner wünschte, er hätte einen Atemschutz dabeigehabt. »O Mann. Wahrscheinlich im Keller. Wo ist eigentlich

Weitere Kostenlose Bücher