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Das Arrangement

Das Arrangement

Titel: Das Arrangement Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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Es war jetzt halb elf, und er sollte keine Minute vergeuden.
    Er griff in seine Jeanstasche und berührte den falschen Amethyst, um sich zu vergewissern, dass er noch da war. Er wusste, wonach er suchen musste, doch das jagte ihm nicht das Adrenalin durchs Blut. Er hatte sechs Monate auf diesen Moment gewartet.
    Julias Arbeitszimmer befand sich in tadellosem Zustand, was ihn nicht überraschte. Alles andere an ihr war schließlich ebenfalls makellos, zumindest äußerlich. Die Einrichtung ähnelte der des restlichen Hauses – glänzender Marmorfußboden mit so präzise verlegten Fliesen, dass man kaum die Anstoßstellen erkennen konnte. Eine Palladio-Tür führte auf die Terrasse hinaus, von der man den Ozean überblickte. Überall standen Palmen, deren lang herunterhängende Wedel fast den Boden berührten.
    Als Schreibtisch diente ihr ein antiker Sekretär mit Glasoberfläche, die Andrews nachdenkliches Gesicht fast wie ein Spiegel reflektierte. Er konnte sich nicht vorstellen, in einer Umgebung, in der es so viel zu sehen gab, vernünftig zu arbeiten, doch es bestand kein Zweifel, dass Julia sehr beschäftigt war. Ihr Terminplaner quoll über. Ihm fiel auf, dass ein paar Monate oben auf der Seite eingekreist waren. Der laufende Monat, Juli, dann Februar, April, August und November.
    Vielleicht war er darauf aufmerksam geworden, weil in der Erpresserschrift, die er bekommen hatte, ebenfalls Worte eingekreist waren. Ein Zufall? Er fand nichts, was ihm diesbezüglich eine Erklärung liefern könnte. Die meisten der zahlreichen Eintragungen im Terminkalender bezogen sich auf Verabredungen, aber eine Notiz oben am Rand konnte er nicht einordnen. Die Buchstaben “G” und “U”, von denen ein Pfeil zu einem “S” führte, alles in Blockschrift geschrieben.
    Andrew merkte sich das und sah sich weiter um.
    Das Innere des Sekretärs war nicht so makellos. In die Schubladen hatte sie Unmengen von dicken Aktenmappen gequetscht. Die meisten enthielten zahlreiche Zeitungsausschnitte mit Artikeln über ihre Verdienste, Kopien ihrer Korrespondenz und Steuererklärungen von mehreren Jahren. Sie besaß außerdem eine Sammlung von Montblancfüllhaltern und genug teures Bürozubehör, um ihren eigenen Laden eröffnen zu können.
    Die Schubladen waren zum Bersten gefüllt, aber nicht unordentlich. Sie sahen eben zu vollgepackt und nicht gut organisiert aus. Das erinnerte ihn an die Frau selbst. Julia sah unter all ihrem glatten Make-up und der makellosen Designerkleidung aus, als stünde sie dermaßen unter Spannung, dass sie jeden Moment losgehen könnte wie eine straff gespannte Uhrenfeder.
    Andrew suchte unter anderem nach Adressaufklebern, die am Computer ausgedruckt wurden. Er fand einen kleinen Computertisch, der zum Schreibtisch passte und auf dem ein Laptop und ein Drucker standen. Aber nirgends waren Aufkleber zu finden, genauso wenig wie Anhaltspunkte dafür, dass Julia die Regionalzeitung von Mirage Bay abonnierte. Allerdings dürfte es nicht schwierig sein, eine sechs Monate alte Ausgabe zu beschaffen.
    Er hielt sich nicht weiter damit auf, ihr ebenfalls tadelloses Schlafzimmer zu durchsuchen. Sein Weg führte ihn direkt ins Ankleidezimmer, das eine Art monströsen begehbaren Schrank darstellte. Zuerst überprüfte er die Schuhe, von denen einige Paare mit Kunstedelsteinen geschmückt waren, doch bei keinem fehlte ein Amethyst. An einigen ihrer Kleider waren ebenfalls Glitzersteine befestigt. Ein legeres Top hatte Schmucksteine aus Kunstamethysten, aber es sah nicht so aus, als fehle etwas.
    Er konzentrierte sich jetzt auf die Frisierkommode, ohne seine Zeit mit anderen Dingen zu verschwenden. In den Schubladen fand sich aber nur eine Anzahl von Kosmetikartikeln und Accessoires. Doch der gerahmte Spiegel selbst barg ein Geheimnis. Eine der Rosenknospen in der unteren rechten Ecke des vergoldeten Rahmens war tatsächlich ein Schaltknopf. Andrew drückte ihn, und der gesamte Spiegel hob sich und gab den Blick auf einen kleinen Safe frei.
    Er kannte sich mit den verschiedenen Varianten von Tresoren aus. In Long Island hatte er einen in den Holzpanelen seines Schranks versteckt, und er empfahl sie seinen Kunden im Musikbusiness.
    Jetzt gerade suchte Andrew nach Beweisen dafür, dass Julia oder jemand anders in diesem Haus ihm etwas anhängen wollte. Eine Kopie der Versicherungspolice von Alison, in der er als Begünstigter genannte wurde, gehörte zu der Sorte von Dokumenten, die man normalerweise in einem Safe

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