Das Arrangement
pornografischen Internetseiten machte einem Freak alle Ehre. Doch er schien nicht bemüht zu sein, das zu verheimlichen. Jede zufällige Berührung hätte die Bilder auf dem Monitor wieder sichtbar gemacht, selbst eine leichte Erschütterung, wenn jemand den Raum betrat.
Andrew zog an der obersten Schublade des Schreibtisches, aber sie war verschlossen. Die darunter war halb mit Hängeordnern gefüllt. Hinter diesen befand sich ein Stapel Magazine und Videos, bei denen es sich offensichtlich um eine Mischung von Pornos und anderen Filmen handelte.
Andrew hantierte gerade mit einer Papierschere an der obersten Schublade, um sie zu öffnen, als er Schritte den Flur hochkommen hörte. Zum Glück kündigten die Marmorfußböden im Haus jeden Besucher rechtzeitig an. So gelang es Andrew zurück im Kleiderschrank zu verschwinden, bevor die Zimmertür geöffnet wurde. Er ließ die Schranktür allerdings etwas angelehnt, was ihm erlaubte, zu beobachten, wie Bret hereinkam, die Tür hinter sich mit dem Fuß zustieß und sein Jackett auf dem nächstgelegenen Sessel fallen ließ.
Auf seinem Kopf über der Schläfe befand sich ein riesiges Pflaster, und es sah aus, als habe er ein blaues Auge, doch das war in dem dunklen Zimmer nicht so genau zu erkennen. Andrew hätte zu gern gewusst, wie er zu diesen Verletzungen gekommen war, doch noch mehr interessierte ihn, was Bret nun am Computer vorhatte.
Alisons Bruder setzte sich an den Schreibtisch und benutzte einen winzigen Schlüssel von seinem Schlüsselring, um die oberste Schublade zu öffnen. Daraus entnahm er einen Umschlag, aus dem er ein paar Fotos etwas größer als Portkartenformat zog. Dann schaltete er die Schreibtischlampe an, die ihn nun in ein schummriges Licht hüllte.
Noch mehr Pornos?, fragte sich Andrew, als Bret sich zurücklehnte und die Bilder aufgefächert zwischen den Fingern hochhielt, sodass er mehrere gleichzeitig betrachten konnte. Andrew erkannte lediglich, dass es sich bei dem Motiv um eine nackte, posierende Frau handelte. Er schob die Wandschranktür ein kleines Stück weiter auf und zuckte zusammen, als die Angeln leicht quietschten.
Himmel. Er konnte sich nur in die Ecke drücken und beten. Wenn er die Tür wieder zuzog, würde er erneut Krach machen. Sollte Bret sich zu ihm umdrehen, müsste er sich schon etwas einfallen lassen, um seine Anwesenheit hier zu erklären. Doch als er einen weiteren Blick wagte, stellte er fest, dass Bret sich nicht von der Stelle gerührt hatte. Er schien überhaupt keine Geräusche um sich herum wahrzunehmen, völlig versunken in den Anblick der Fotografien in seiner Hand.
Andrew beschloss, das Risiko einzugehen. Er schlich sich hinter ihm so weit heran, dass er die abgebildete Frau erkennen konnte. Ihm drehte sich der Magen um, als ihm klar wurde, um wen es sich handelte. Die sexy Blondine, die auf dem Foto mit weit geöffneten Beinen zu sehen war, während sie sich selbst befriedigte, war Alison Fairmont.
Andrew musste gegen einen Brechreiz ankämpfen. Hässliche Fragen taten sich angesichts dieser Fotos auf. Bret war ganz offensichtlich ziemlich pervers, aber was war mit Alison? Es war eindeutig, dass die Fotos schon vor vielen Jahren entstanden sein mussten, wahrscheinlich war Alison da noch keine zwanzig gewesen. Aber Bret war um einiges jünger als sie. Hatte er diese Fotos selbst geschossen? Und hatte Alison für ihn posiert?
Bret bewegte sich auf seinem Stuhl. Andrew glaubte schon, er wäre erwischt worden, doch Brets Blick war noch immer starr auf die Fotos gerichtet. Er wirkte wie hypnotisiert und schien nichts um sich herum wahrzunehmen. Angewidert bemerkte Andrew, dass dieser kleine Lüstling nach dem Reißverschluss griff, um seine Hose zu öffnen. Es wurde Zeit, sich aus dem Staub zu machen.
“Sieh doch, hier ist ein köstlicher Pinot! Alison, lass uns einen Wein trinken und relaxen, während Rebecca nach den anderen Größen sucht.”
Marnie protestierte mit keinem Wort, als Julia ihnen beiden ein großzügiges Glas des rubinroten Weins einschenkte. Gerade eine Minute zuvor hatte sich Marnie auf das samtbezogene Sofa des Ankleideraums sinken lassen, und dort beabsichtigte sie erst mal zu bleiben. Sie konnte mit Julias ausgiebiger Shoppinglaune einfach nicht mithalten. Den ganzen Vormittag hatten sie Kleider anprobiert, und Marnie musste ein bisschen Atem schöpfen. Julia hingegen zeigte überhaupt keine Müdigkeitserscheinungen.
Wenigstens konnte sie sich mit diesem Shoppingmarathon ein
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