Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Arrangement

Das Arrangement

Titel: Das Arrangement Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
Vom Netzwerk:
dass du deshalb den Fonds nicht bekommen würdest. Ich war verärgert und wollte dich treffen. Dafür entschuldige ich mich.”
    Marnie nickte nur, aus Angst davor, sich zu verraten, wenn sie irgendetwas sagte. Offensichtlich wusste Andrew auch nichts davon. Er hatte nie davon gesprochen.
    “Alison, zahl das Geld nicht in Andrews Namen ein. Vermische das Vermögen nicht mit euren Konten oder überlasse ihm in irgendeiner Weise Zugang dazu …”
    “Mutter, Andrew hat sein eigenes Geld.”
    “Wie viel? Sag mir mal genau, was er hat.”
    “Das weiß ich nicht. Wir reden nicht darüber.”
    “Das habe ich mir gedacht.” Sie legte die Hand auf Marnies Unterarm. “Alison, ich kann dir helfen. Ich habe die Mittel, um dir aus jeder Situation herauszuhelfen, in der du dich auch befinden solltest. Ich könnte auch dafür sorgen, dass er geht, nur musst du mit mir reden. Sag mir, was er getan hat, und wir werden es gemeinsam angehen.”
    “Er hat nichts getan. Wirklich. Warum denkst du das?”
    Julias Griff um Marnies Arm wurde fester. “Du musst dich doch an diese fürchterliche Geschichte mit Regine vor einigen Jahren erinnern. Du warst dabei, als es passierte.”
    “Als
was
passierte?” Marnie war erschrocken. Julia glaubte offensichtlich, dass Alison irgendwie in die Sache verwickelt gewesen war. Meinte sie die Dreierbeziehung, auf die Andrew Anspielungen gemacht hatte? Er hatte sich geweigert, mit Marnie darüber zu reden. Darauf angesprochen, beteuerte er nur immer wieder, Regines Tod sei ein Unfall gewesen.
    Julia zog die Augenbrauen hoch. “Als sie in seinem New Yorker Apartment in diesem lächerlichen Pool auf dem Dach ertrank, natürlich. Der Polizeibericht besagt, dass du an dem Abend da warst, sozusagen am Tatort.”
    Marnie wusste, dass Alison nach New York gezogen war und Andrew nach Regines Tod zur Seite gestanden hatte. Die Tragödie hatte die beiden im Grunde wieder zusammengebracht, doch Marnie hatte nicht gewusst, dass Alison an jenem Abend dort gewesen war. Sie fragte sich, wie Julia das erfahren hatte.
    “Du redest doch von den Zeitungsberichten, oder?”, fragte sie Julia. “Woher solltest du wissen, was in den Polizeiberichten stand? Die sind doch geheim.”
    Julia leerte ihr Weinglas und sah sich um, als suche sie die Flasche, um sich nachzuschenken.
    Marnie nahm ihr das Glas aus der Hand. “Antworte mir”, sagte sie leise. “Woher weißt du, was im Polizeibericht steht?”
    “Ich habe einen Detektiv engagiert, um Andrew zu überprüfen, aber nur, weil ich dich beschützen wollte. Ich hatte schreckliche Angst, dass er versuchen könnte, dir auch was anzutun.” Julia kramte in ihrer riesigen Umhängetasche und zog eine Hängeakte hervor, die sie Marnie entgegenhielt. “Das hier hat der Mann bei seinen Nachforschungen herausbekommen. Ich habe dir nie davon erzählt, weil ich Angst hatte, du würdest mich dafür hassen, dass ich mich in deine Angelegenheiten mische, aber dein Unfall hat mich davon überzeugt, dass ich recht hatte, was Andrew angeht. Verdammt, sieh's dir an.”
    Zögernd stellte Marnie das Glas zur Seite und nahm die Mappe. Der Inhalt war fast ein vollständiger Überblick über Andrews Leben. Sie blätterte die Berichte über seinen finanziellen und gesellschaftlichen Werdegang durch. Wenn die Fakten stimmten, war er zur Zeit, als Regine starb, sehr wohlhabend gewesen, doch ihr war klar, das war es nicht, worum es Julia ging. Zu den Unterlagen gehörten auch alte Zeitungsausschnitte. Einer davon zog sofort Marnies Aufmerksamkeit auf sich. Es war die Geschichte von Regines Tod mit einem riesigen Farbfoto des jungen Popstars.
    Der Bildunterschrift entnahm sie, dass die Aufnahme während eines Konzerts im Monat vor dem Schwimmunfall gemacht worden war. Zierlich und elegant in einem maßgeschneiderten goldenen Laméoverall badete Regine in der Menge. Ihr rotes Haar war straff aus dem Gesicht gekämmt und zu einem langen, schwingenden Pferdeschwanz gebunden. Große rosafarbene Steine glänzten an ihren Ohrringen.
    “Die Ohrringe”, flüsterte Marnie. Sie fuhr sich automatisch mit dem Finger ans Ohrläppchen. Sie hatte die rosafarbenen Diamanten heute das erste Mal nach dem Empfang wieder angelegt, in der Hoffnung, ihren Zauber erneut zu spüren. Doch jetzt empfand sie nur Horror. Hatte er ihr die Ohrringe seiner verstorbenen Verlobten geschenkt?
    Julia strich Marnies Haar zur Seite, um sich die Ohrringe genauer anzusehen. Offensichtlich waren sie ihr beim Empfang nicht

Weitere Kostenlose Bücher