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Das Arrangement

Das Arrangement

Titel: Das Arrangement Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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freundlicherweise ein paar wichtige Einzelheiten des Tathergangs genannt, sodass Tony sich sicher sein konnte, dass es sich bei den Hinweisen nicht um einen schlechten Scherz handelte.
    Tony stürzte durch die Eingangstür des Schießplatzes hinaus in die schwüle Hitze Virginias. Heute Abend würde er sich bereits auf dem Weg zurück nach Mirage Bay befinden, um den kaltblütigen Mörder seines Bruders zu fangen. Es blieb ihm gerade noch genug Zeit, um zu seinem Apartment zu fahren, kurz zu duschen, seine schon gepackten Koffer zu schnappen und in den Flieger nach L. A. zu steigen.
    Er freute sich bereits auf diesen Trip, und das nicht nur, weil er die Gelegenheit bekam, seinen kleinen Bruder zu rächen. Butch war immer ein ziemlich mieses Stück gewesen, ein großes brutales Kind, das gern Unruhe stiftete, deshalb war Tony nicht sehr erstaunt darüber, dass er Feinde gehabt hatte. Butch hatte tatsächlich einen Denkzettel verdient, vielleicht mehr als das, aber er hatte sicher nicht verdient, auf diese Weise zu sterben.
    Tony hatte in Mirage Bay noch eine andere Rechnung offen, und dank der anonymen Nachricht auf seinem Handy konnte er womöglich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Komplizierte Fälle waren seine Spezialität, und er befasste sich gern mit cleveren Psychopaten. In dieser Angelegenheit würde er also in jeder Beziehung auf seine Kosten kommen.
    Ansonsten hatte er wirklich keinen Grund, in die Stadt zurückzukehren, in der er aufgewachsen war. Inzwischen gab es dort niemanden mehr aus seiner Familie. Butch und er hatten ihre Mutter früh durch einen Unfall verloren, der auch ein Selbstmord gewesen sein konnte. Sie war mit dem Wagen von der Autobahn in eine Abzweigung eingebogen und direkt in den Gegenverkehr gerast, mit ihren beiden kleinen Söhnen auf dem Rücksitz. Niemand konnte sich erklären, warum sie das getan hatte, allerdings vermutete man eine postnatale Depression. Sie war auf der Stelle tot gewesen. Tony und Butch waren durch die Sicherheitsgurte gerettet worden. Sie hatten nicht einen Kratzer abbekommen. Ihre Wunden waren psychischer Natur gewesen.
    Ihr Vater hatte sie – mehr schlecht als recht – großgezogen. Er wachte über seine beiden Söhne mit großer Strenge, die sich allerdings unterschiedlich äußerte. Bei Tony, der als Teenager trotzig und aufsässig war, hatte er brutale Gewalt angewandt. Butch hatte er hingegen mit zu großer Nachsicht und Bestechung verdorben. Nach Butchs Ermordung war er weggezogen, wahrscheinlich waren die Erinnerungen zu schmerzlich gewesen. Tony hatte die Stadt schon Jahre davor verlassen, um FBI-Agent zu werden, war aber wegen eines fehlenden Hochschulabschlusses zunächst nicht angenommen worden. Er war in Virginia geblieben, hatte sich einen Nachtjob gesucht, tagsüber die Uni absolviert und sich nach zwei Jahren größter Plackerei mit dem Abschluss in der Hand noch einmal beworben. Nach den obligatorischen dreizehn Wochen Training beim FBI war er auf dem besten Weg gewesen, einen der eindrucksvollsten Führungsberichte einzuheimsen, den sich je ein Rekrut beim FBI verdient hatte.
    Sein leidenschaftlicher Wunsch, FBI-Agent zu werden, hatte alle, die ihn kannten, erstaunt. Am meisten verblüfft darüber war jedoch er selbst. Er mochte weder Kinder noch Hunde. Er war, wie er sich selbst eingestehen musste, kein geselliger Typ. Und in der Schule hatte man ihm prophezeit, dass er wahrscheinlich irgendwann in San Quentin landen würde. Nichts hatte sich geändert, doch er hatte sich dabei hervorgetan, Kriminelle und Straffällige zu fangen, je absonderlicher sie waren, desto besser. Vielleicht weil er wusste, wie sie dachten.
    Der Kragen seines Baumwollhemdes war durchgeschwitzt, als er bei seinem Wagen ankam. Er freute sich auf die trockene Hitze in Kalifornien. Wie wohl die Chancen standen, dass irgendjemand in diesem Sonnenstaat ihn sehnsüchtig erwartete?
    Schlecht. Ganz sicher sehr schlecht.
    Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. Das würde eine aufregende Reise werden.

3. KAPITEL
    A lison ging in ihrem Schlafzimmer auf und ab, das Handy ans Ohr gepresst, und lauschte dem monotonen Klingeln. Niemand antwortete. In den letzten zwei Wochen hatte sie es immer wieder und zu den unterschiedlichsten Tages- und Nachtzeiten versucht, doch niemand hatte sich gemeldet. Inzwischen machte sie sich fürchterliche Sorgen. Sie wusste nicht, was sie tun würde, wenn der einzigen Person in Mirage Bay, an der ihr etwas lag, etwas zugestoßen sein

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