Das Arrangement
gibt, die
dir
nicht näher kommen will.”
“Himmel noch mal, Alison, ich versuche einfach zu verstehen, was du eigentlich willst.”
“Nimm es nicht persönlich”, entgegnete sie. “Lass uns tun, weshalb wir gekommen sind, und dann wieder abfahren. Ich will hier nicht bleiben.”
Einen Moment dachte sie, er wollte etwas sagen, wollte etwas anderes tun als den Gürtel aufheben und auf die Ablage legen.
“Du hast das Sagen”, erklärte er, als er das Bad verließ.
Sie schloss die Tür hinter ihm und fragte sich, warum sie nicht vernünftig mit ihm hatte reden können, warum sie ihn so anfahren musste. Und warum sie immer noch so wütend war. Die Lösung war ganz einfach. Wenn sie sich vor anderen wie ein Liebespaar verhalten sollten, dann war das eine Sache, doch es gab keinen Grund, die Scharade aufrechtzuerhalten, wenn niemand dabei war. Sie wollte keine geheuchelten Vertraulichkeiten mit einem Mann, der nur so tat, als fühlte er sich nicht von ihr abgestoßen.
Es war fünf nach sieben, als Alison und Andrew aus dem Wohnzimmer auf die Terrasse hinaustraten. Die Schieferplattform ragte über den Berghang hinaus mit Blick auf den Ozean, und in der Ferne glitzerte der Horizont so silbern und hell wie die untergehende Sonne.
Die Terrasse war wunderschön, fast zu schön, um es in Worte zu fassen. Wogende Farne und Bananenstauden beschatteten die gusseisernen Möbel und die Ornamentbögen. In tiefen, mit Mosaikfliesen in Nuancen aus Blau und Grün ausgelegten Becken plätscherten kleine Brunnen. Doch Alison hatte keine Ahnung, ob sie sich daran erinnern sollte oder ob das ein Teil der umfangreichen Erneuerungen ihrer Mutter war.
Nur Rebecca war schon dort, um sie zu empfangen. Sie schien nervös zu sein, als sie zu ihnen herübereilte. “Julia ist ein bisschen spät dran”, erklärte sie. “Kann ich Ihnen einen Pisco Sour holen? Wir essen heute Abend peruanisch, und die Sours sind köstlich. Sie sind mit Weinbrand und Limonensaft gemixt.”
“Meinen bitte pur”, sagte Andrew.
Rebecca sah ihn überrascht an, aber er gab keine Erklärungen ab.
“Ich bitte einen doppelten”, sagte Alison und überraschte sie damit ebenfalls.
Während Rebecca zur Bar hinüberging, zeigte sie auf das Sideboard, dessen Granitplatte mit Schüsseln voll Seviche, farbenfrohen Soßen und Platten mit Muscheln und anderen Meeresfrüchten beladen war. “Bedienen Sie sich.”
Andrew wartete, ließ Alison selbst zur Anrichte gehen. Sie hatten nach ihrem Zusammenprall im Badezimmer keine zwei Worte mehr gewechselt. Schweigen war in ihrer Beziehung an der Tagesordnung, doch sie stritten sich selten, und das hatte es unwillkürlich zu etwas Unangenehmem werden lassen. Alison wusste nicht, worauf dies hinauslief, doch sie würde keinen Rückzieher machen.
Sie probierte ein Stück gegrillten Zackenbarsch mit einer scharfen Soße, die ihr die Tränen in die Augen trieb. Glücklicherweise kehrte Rebecca kurz darauf mit einem Tablett voller Getränke zurück. Sie stellte Alison einen schaumigen blassgelben Sour hin und gab Andrew seinen Pisco pur. Der Sour schmeckte wie Limonade mit Schuss.
“Wie gefällt Ihnen die Terrasse?”, wollte sie von Alison wissen.
“Sie ist atemberaubend.” Alison ging zu einem Kranich aus Eisen, der größer war als sie, um ihn zu bewundern. “Besonders diese Skulptur hier. Ich frage mich, woher meine Mutter die hat.”
Rebecca zögerte. Ein nervöses Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. “Ach, das Stück ist eigentlich schon alt. Es gehört der Familie bereits seit vielen Jahren, glaube ich. Es könnte sogar ein Erbstück sein.”
Alison schnappte nach Luft. “Oh, natürlich. Ich bin nur durch … Alles ist so anders.”
Andrew kam herüber und betrachtete die Skulptur von der anderen Seite. “Wie kommt es, dass es mich an das Eisenobjekt im Foyer erinnert?”, sagte er. “Sammelt Julia orientalische Kraniche?”
“Nun ja, das tut sie.” Rebecca stellte das Getränketablett ab und nahm sich selbst auch ein Glas. “Ich glaube, ihre Mutter hat das auch schon getan.”
Alison schüttelte peinlich berührt den Kopf. “Ich sollte so etwas wissen. Ich bin immer noch so durcheinander.”
Rebecca lächelte ihr beruhigend zu. “Na ja, kein Wunder. Es ist erstaunlich, dass Sie so einen schrecklichen Unfall überlebt haben.”
Andrew mischte sich wieder ein und erklärte, dass Alison an vorübergehender Amnesie litt. “Es kann sein, dass ihre Erinnerung irgendwann wieder zurückkommt”,
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