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Das Arrangement

Das Arrangement

Titel: Das Arrangement Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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würdest.”
    “Ich dachte, du hättest 'herein' gesagt.”
    Sie seufzte. “Sag mir einfach, was du willst. Ich muss mich fertig machen.”
    “Das hier.” Er zeigte auf die Onyx-Krawattennadel, die schief auf den braun-weißen Nadelstreifen seiner Krawatte hing. “Ich fange schon an zu schielen bei dem Versuch, das Ding gerade zu kriegen.”
    “Du hast aber noch keinen Silberblick.” Sie sah ihm kurz in die Augen und fragte sich, was für eine Seele sich hinter diesen dunklen Fenstern befand.
    “Habe ich die Krawatte für dich gekauft?”, fragte sie.
    “Nein, es war ein Geschenk, aber nicht von dir.”
    “Gut, sonst müsste ich an meinem guten Geschmack zweifeln.”
    “Was stimmt denn nicht mit dem guten Stück?”
    Sie trat einen Schritt zurück, ohne auf seinen gespielt empörten Ausruf zu achten. “Die Nadel sitzt gerade. Jetzt lass mich mal den Gesamteindruck überprüfen.” Sie machte eine Kreisbewegung mit dem Finger, und er drehte sich ergeben grinsend herum.
    “Sehe ich dick darin aus?”
    Sein sandfarbener Blazer und die passenden Hosen waren so vorbildlich, wie sie es von ihm kannte. Er kleidete sich immer sehr sorgfältig, egal zu welchem Anlass, doch die faszinierend schimmernden Augen und das windzerzauste Haar verhinderten, dass er zu geleckt aussah. Er hätte genauso gut ein streitlustiger Hooligan auf dem Fußballfeld sein können, doch sein Sport war das Segeln. Sein ständig gebräuntes Gesicht war makellos und strahlte eine gewisse lässige Eleganz aus.
    Sie straffte die nackten Schultern und bemühte sich, das Kleid nicht verrutschen zu lassen. Die Riemchen des Oberteils hatten sich gelöst, und das Rückenteil stand weit offen.
    “Lass mich das mal machen.”
    “Nein, es geht schon.”
    “Sei doch nicht albern”, widersprach er fast streng. “Dreh dich um.”
    Alison tat wie ihr befohlen und spürte seine Finger über ihren Rücken gleiten, während er die Knöpfe schloss. Sie versuchte gegen die merkwürdige Anziehungskraft anzukämpfen, die sie plötzlich verspürte – und betete im Stillen, dass die hektischen Flecken sich nicht wieder zeigten. Doch seine federleichte Berührung war ungeheuer aufregend, und trotz aller Bemühungen konnte sie nicht verhindern, dass ihr Puls zu rasen begann.
    Hatte er deshalb dieses Kleid ausgesucht? Damit er ihr beim Anziehen helfen konnte? Wenn ja, dann musste das zu dem Glücklich-verheiratetes-Paar-Spiel gehören – und er war wirklich verdammt überzeugend. Niemand, der ihnen zusah, wäre darauf gekommen, dass er es vor dieser Reise nicht einmal ertragen hatte, sie anzusehen, geschweige denn zu berühren.
    Die Knöpfe reichten bis hinunter zu ihrem Poansatz. Als er alle geschlossen hatte, drehte sie sich zu ihm um und sah, dass er den goldenen Flechtgürtel vom Bügel genommen hatte.
    Sie zitterte immer noch, als sie danach griff.
    Er ließ nicht los. “Du hast die Krawatte nicht gekauft, aber das Kleid ist von mir”, sagte er. “Das wollte ich nur betonen.”
    “Du hast das Kleid gekauft?” Sie wusste nichts davon. Das musste wohl vor ihrem Unfall gewesen sein. “Ich bin wirklich in der Lage, mich allein anzuziehen”, bemerkte sie. “Für den Gürtel und alles andere brauche ich keine Hilfe, vielen Dank.”
    Er berührte ihr Haar, und sie erstarrte. “Tu es nicht.”
    “Tu was nicht?”
    “Versuch nicht, mich zu küssen, denk nicht mal daran. Ich werde es verhindern.”
    Sein ungläubiger Gesichtsausdruck wurde langsam zu einem leichten Lächeln. “Ich habe tatsächlich daran gedacht.”
    “Nun, dann stell dir vor, wie mein Knie auf deine Eier trifft. Denk daran.”
    Der Gürtel flog zu Boden. “Was zum Teufel ist bloß los mit dir?”
    Sie legte die Hand auf das Waschbecken, weil sie sich festhalten musste. Einen Augenblick hatte sie Schwierigkeiten zu atmen. Ja, was war mit ihr los? Sie konnte es einfach nicht. Sie konnte nicht so lässig bei diesem Liebesspielchen mitmachen, und es ärgerte sie, dass er es fertigbrachte. Diese ganze Situation schien ihm nicht so nahe zu gehen wie ihr. Er war nicht so verwundbar, zitterte innerlich nicht so wie sie.
    “Ich bin mit dir hierher gekommen”, sagte sie. “Dazu habe ich mich bereit erklärt, aber ich habe nie zugestimmt, mit dir herumzumachen.”
    Er nickte langsam, als würde ihm gerade einiges über sie klar werden. “Du kannst es nicht mal ertragen, mich in deiner Nähe zu haben, was?”
    “Ich nehme an, es muss für dich schwer zu begreifen sein, dass es eine Frau

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