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Das Arrangement

Das Arrangement

Titel: Das Arrangement Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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Lächeln und der Ausdruck in seinen Augen waren eiskalt.
    “Wie sind Sie durch das Tor gekommen?”, wollte Andrew wissen.
    “Jemand war so freundlich, es offen zu lassen.”
    “Dann können Sie ja auch ganz einfach wieder hinauskommen.”
    “Absolut.” Immer noch lächelnd, verabschiedete sich Tony mit einem Nicken. Während er den großen Marmorsäulengang entlanglief, rief er noch einmal über die Schulter zurück: “Ich hoffe, ich habe Sie nicht zu sehr gestört. Einen schönen Tag noch!”
    Andrew schloss die Tür, und Alison sank auf die nächstbeste Sitzbank. Ihre Beine fühlten sich schwach an, doch sie schüttelte den Kopf und wies Andrews Hand ab, als er ihr aufhelfen wollte.
    “Wir sollten zum Frühstück hinuntergehen, bevor die anderen nach uns sehen”, sagte er.
    Alison konnte nicht mal an Essen denken. Der Anblick von Butchs Leiche kam ihr immer wieder ins Gedächtnis.
    “Da seid ihr ja!” Julia kam ins Foyer, frisch und makellos in weißer Dreiviertelhose und Top. “Wenn ihr etwas essen wollt, solltet ihr euch besser beeilen. Bret hat die Mandel-Hörnchen fast schon allein geschafft.”
    Sie ging zu Alison hinüber und berührte ihre Wange. “Geht es dir gut, mein Schatz? Dein Gesicht ist so rot. Brütest du vielleicht irgendwas aus?” Während sie sprach, blickte sich Julia um. “War gerade jemand hier? Bret meinte, Stimmen zu hören. Dieses Foyer hier ist eine richtige Echokammer.”
    Alison befreite sich aus dem Griff ihrer Mutter. “Ich habe kein Fieber”, sagte sie. “Es hat was mit meiner Haut zu tun, wahrscheinlich eine Reaktion auf die Operationen. Ich kann mir ein Medikament dagegen besorgen.”
    Julia schien ihrem Vorschlag nicht abgeneigt. “Dein kleines BMW-Cabrio steht immer noch in der Garage. Es ist das einzige Auto, das Bret noch nicht zu Schrott gefahren hat”, fügte sie trocken hinzu. “Ich hole dir die Schlüssel dafür.”
    Julia presste die Hand auf Alisons Stirn, offensichtlich noch nicht ganz davon überzeugt, dass sie kein Fieber hatte. Kurz darauf war sie weg, um die Autoschlüssel zu holen.
    Alison wedelte sich mit der Handfläche Luft zu – und bemerkte, als sie aufblickte, dass Andrew sie anstarrte.
    “Was zum Teufel war das denn?”, wollte er wissen.
    “Mit Julia eben?”
    “Nein, Tony Bogart.”
    Alison schüttelte den Kopf. Sie wusste es nicht. Sie hatte wirklich nicht die geringste Ahnung.

7. KAPITEL
    T ony drehte ganz leicht den Schlüssel im Zündschloss der geliehenen Corvette, aus den Lautsprecherboxen erklang leise Jazzmusik. Mit geschlossenen Augen lehnte er sich im Sitz nach hinten. Jazz hatte ihn immer an Frauen erinnert. Diese Musik war sinnlich und kompliziert wie keine andere. Bei gutem Jazz konnte er sich entspannen und den Kopf freibekommen. Von schlechtem Jazz fühlte er sich verhöhnt und wurde ärgerlich. Es irritierte ihn. Aber immer war es so ähnlich wie mit den Frauen.
    Er hatte seine liebsten Sender gespeichert, sodass er nur noch mit einem Tastendruck einstellen musste, was er hören wollte. Er hatte außerdem einen Unterhaltungssender programmiert und einen kampfeslustigen politischen Kommentarsender. Diese paar Annehmlichkeiten hatte er sich für den langen Trip gegönnt. Corvettes waren ziemlich teuer und das Hauptquartier zahlte die Reise nicht. Das musste er selbst übernehmen – aber seit seiner Highschoolzeit hatte er sich schon so einen Wagen gewünscht, genau wie jeder andere geschwindigkeitsfanatische Junge seiner Generation.
    Tony parkte immer noch auf der anderen Straßenseite gegenüber dem Fairmont-Anwesen, mit gutem Blick auf das große Tor und die Eingangstür. Er musste nachdenken, und das hier war der perfekte Ort dafür. Wenn die reichen Leute nervös wurden, weil er vor ihrer Haustür parkte, dann tat es ihm verdammt leid.
    Alison standen diese hellroten Flecken irgendwie. Ein paar mehr davon hätten auch nichts ausgemacht. Abrupt stellte er die Musik aus und rollte den Kopf, reckte den Hals. Er hätte nicht gedacht, dass sie noch schöner aussehen könnte – oder dass sie ihre perfekt frisierten blonden Locken durch eine dunkle, wilde Frisur ersetzen würde. Himmel noch mal, was für eine Frau. Ihre Augen waren groß und ausdrucksvoll, ihr Mund strahlte eine geradezu reine Sinnlichkeit aus. Als Teenager hatte man sie Eisprinzessin genannt. Er fragte sich, wie man sie jetzt wohl bezeichnen würde.
    Er konnte sie immer noch nicht als Alison Villard sehen. Aber wenigstens hatte er ihr Gesicht nicht

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