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Das Arrangement

Das Arrangement

Titel: Das Arrangement Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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Wenn er bedachte, wie diese den Fall bisher gehandhabt hatte, traute er ihr ohnehin nicht zu, mit einer dermaßen heißen Spur entsprechend umzugehen. Zuerst musste er sich selbst dahinterklemmen. Mithilfe des anonymen Informanten hoffte er den Fall knacken zu können, bevor er die Cops einschaltete.
    Dummerweise hatte der Informant aber nie ein Motiv angegeben. Ohne dieses würde niemand in der Lage sein, Anklage gegen Alison zu erheben, und Tony hatte keine Ahnung, welche Gründe sie für die Tat gehabt haben könnte. Nicht die geringste. Deshalb war er hier.
    Er schloss die Augen und stellte sich das Gesicht der Frau vor, die er gerade zur Rede gestellt hatte. Ihre Schönheit hatte durch den Unfall nicht gelitten, aber sie war verändert. Er hatte gesehen, wie diese Flecken auf ihrem Hals erschienen, und ihre Hände hatten gezittert, als wäre sie ein anderer Mensch. Der alten Alison wäre das nicht passiert. Sie stand über allem, war eiskalt. Nun wusste sie wohl, wie es sich anfühlte, ein Mensch zu sein, ein verletzlicher Mensch.
    Bis zu dem Unfall schien sie in einer anderen Welt gelebt zu haben. Sie hatte auf einer Wolke der Perfektion geschwebt. So wie der Rest ihrer Familie. Und wenn Tony auch nicht derjenige war, der sie auf den Erdboden zurückgeholt hatte, so war er doch froh, dass jemand anders dies erledigt hatte. Vielleicht gab es ja doch Gerechtigkeit für jene, die unter nicht so glücklichen Umständen geboren wurden wie Alison Fairmont. Und das war wohl der größte Teil der Menschheit.
    Nach südkalifornischen Maßstäben war Mirage Bay weder ein exklusiver Strandort wie La Jolla noch eine ausgeflippte Künstlerstadt wie Laguna Beach. Es gab keine asphaltierten Straßen mit schicken Modeboutiquen, extravaganten Sonnendecks oder Hotels am Strand mit Fünf-Sterne-Restaurants und teuren Kunstwerken in der Empfangshalle.
    Trotz der in die Höhe schießenden Grundstückspreise an der kalifornischen Küste hatte es die Stadt geschafft, ein kleiner Ort zu bleiben, ein bisschen angestaubt und ausgesprochen unspektakulär. Die Kids kamen von überall her, um auf den meist seichten Wellen zu surfen, und an den Wochenenden überschwemmten kleine Gruppen von raubeinigen Matrosen aus Camp Pendleton die örtliche Bierkneipe und Billardhalle.
    “Heruntergekommener Strandpromenadenchic”, so hatte ein Restaurantkritiker aus L. A. das Ambiente einmal beschrieben. Alison hätte das Wort “chic” in diesem Zusammenhang nie benutzt. Doch der Wochenendmarkt von Mirage Bay war bekannt für die frischen Ökoprodukte, schönes Kunsthandwerk – und Gramma Jo, die so etwas wie eine legendäre Wahrsagerin der Gegend darstellte.
    Und Mutter Natur meinte es gut mit Mirage Bay. Felsen und Tideseen im Überfluss. Die mächtigen Palmen, so sagte man, seien über hundert Jahre alt und noch von den Franziskanermönchen gepflanzt worden, die die Küste einst als Missionare besiedelt hatten. Und da war natürlich Sea Clouds, das Anwesen der Fairmonts, welches als eines der schönsten Bauten dieser Gegend galt.
    Wenn man richtig shoppen wollte, fuhr man nach La Jolla in die berühmte Prospect Street oder weiter südlich nach San Diego mit seinen zahlreichen Einkaufszentren. Es war der liebste Zeitvertreib ihrer Mutter, aber Alison konnte man für solche Konsumtrips nicht begeistern. Wenn ihre Familie damals im Winter nach Mirage Bay gekommen war, hatte sie anderes zu tun gehabt. Alison hatte sich heimlich nach Ruhm und Glück gesehnt, nach Liebe und Aufmerksamkeit. Sie wollte um jeden Preis ein Popstar werden, und das war noch untertrieben.
    Glücklicherweise waren ihre Bedürfnisse heute leichter zu befriedigen. Das Einzige, was sie vorhatte, war in einen Drugstore zu gehen, der sich zwischen dem Supermarkt und der Reinigung in einer Ladenstraße befand, die den Mittelpunkt des Ortes darstellte. Sie hatte gewartet, bis Tony Bogart weggefahren war, bevor sie das Haus verlassen hatte. Er saß fast zwei Stunden in dieser lächerlichen Corvette vor dem Tor des Anwesens. Das stellte einen ganz offensichtlichen Einschüchterungsversuch dar. Dennoch beschloss sie, lieber zu warten, bis er weg war, statt sich von ihm verfolgen zu lassen.
    Einmal unterwegs dachte sie darüber nach, einen kleinen Abstecher zu unternehmen, überlegte es sich dann aber doch anders. Das Risiko, gesehen zu werden, war zu groß, vor allem während Bogart herumschnüffelte. Sie hatte Andrew ins Vertrauen gezogen, und er hatte ihr versprochen herauszufinden,

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