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Das Arrangement

Das Arrangement

Titel: Das Arrangement Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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es zu öffnen, weil er frische Luft brauchte. Der Parkplatz war leer, bis auf einen zerbeulten Kleinwagen und seinen silbernen Porsche, der in dieser Gegend auffiel wie ein bunter Hund.
    Nein, Julia würde nicht bekommen, was sie wollte. Und auch niemand anders aus der Fairmont-Familie. Er würde die Kontrolle über den Treuhandfonds nicht an irgendeinen dieser verzweifelten Verlierer abgeben, egal was sie anstellten. Sowohl Bret als auch Andrew, der Schwiegersohn, hatten ihn aufgesucht, um diskret Erkundigungen einzuholen. Jack war etwas überrascht gewesen, dass keiner von beiden ihm Sex offerierte. Die Einzige, von der er nichts gehört hatte, war Alison, die rechtmäßige Erbin – und sie hatte nicht gegen die Moralklausel verstoßen. Noch nicht.
    Allerdings, wenn
sie
ihm Sex anbieten würde …
    Aber es gab andere, cleverere Wege, um mit ihr ins Geschäft zu kommen. Er stöhnte und schloss das Fenster wieder, durch das lediglich die feuchte Hitze von draußen hereinströmte.
    Also, Eleanor Driscoll, das war eine Frau, so richtig nach dem Geschmack eines Anwaltherzens. Diese verrückte Moralklausel, die sie aufgesetzt hatte, garantierte praktisch, dass ihre weiblichen Nachkommen sozusagen ihr Erbe verfickten. Natürlich könnte man das im Handumdrehen gerichtlich anfechten, aber wer von den stolzen und prominenten Fairmonts würde schon gern seine dreckige Wäsche in aller Öffentlichkeit waschen? Und Jack würde dafür sorgen, dass es in einem gut gefüllten Gerichtssaal passierte und nicht in irgendeiner Sitzung mit einem gekauften Richter unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
    Eleanor musste schon ein Weibsbild gewesen sein und war in ihrer Blütezeit wahrscheinlich abgegangen wie eine Kirschbombe. Wer sonst würde sich so etwas wie eine Moralklausel einfallen lassen, wenn nicht jemand, der selbst schwer gegen seine überbordende Libido anzukämpfen hatte?
    Die Nummer vom Büro – 555 2100 – fiel ihm plötzlich ein, dank der Tabletten. Einer seiner Klienten hatte ihn mit den Pillen versorgt, die nicht nur sein Erinnerungsvermögen aus dem Stand verbesserten, sondern geradezu ein analytisches Genie aus ihm machten. Eigentlich hasste er Rateshows, hatte sich in letzter Zeit jedoch dabei erwischt, wie er sich “Jeopardy” ansah und die Antworten parat hatte, bevor die Kandidaten überhaupt auf den Knopf drücken konnten. Das war irreal. Natürlich war es auch illegal. Nicht illegal in Bezug auf das Betäubungsmittelgesetz, aber eben nicht freigegeben vom FDA, dem Amt für die Zulassung von Lebensmittelzusätzen und Medikamenten.
    Nicht dass es ihm notwendig erschien, noch intelligenter zu werden. Die Leute, mit denen er zu tun hatte, waren unglaublich beschränkt. Was den Job als Vermögensverwalter so leicht und lukrativ machte, war, dass die meisten Menschen, vor allem die Reichen, sich ihr Leben vermasselten und dabei ihren finanziellen Ruin selbst verschuldeten. Jack musste kaum etwas dabei tun.
    Er blickte über die Schulter auf seine deprimierende Umgebung. Zeit, sich zu verabschieden und dieser Spelunke den Rücken zu kehren. Außerdem musste er seinen Vorrat an Pillen wieder auffüllen. Er hatte nur eine Packung in seiner Jackentasche gefunden. Wahrscheinlich war ihm gar nicht aufgefallen, wie viele er bereits geschluckt hatte.

17. KAPITEL
    D as abendlich rosa gefärbte Wölkchen lag wie eine Portion Erdbeereis auf den lavendelfarbenen Hügeln, und in der Luft hing schwer der süße Duft des weißen Jasmins. Es war Cocktailstunde in der Fairmontvilla, und Julia und Bret nippten an Getränken, die nach einem Champagnermix aussahen, als Andrew zu ihnen auf die Terrasse trat.
    “Kann ich Ihnen einen Drink holen?” Rebecca kam mit einem Tablett voller Appetithäppchen auf ihn zu.
    “Nein, vielen Dank.” Er ging vorsichtig um sie herum zu Julia hinüber, die einen Liegestuhl unter einer riesigen Palme mit Beschlag belegt hatte.
    Ob beabsichtigt oder nicht, der Schlitz von Julias Sarongkleid klaffte weit offen und entblößte so viel Haut, dass man sich fragte, ob sie Unterwäsche trug. Ihr glasiger Blick sagte ihm, dass dies nicht ihr erster Drink war.
    Bret hingegen, der mit dem Rücken zum Ozean am Geländer lehnte, wirkte stocknüchtern, als er Andrew finster entgegenblickte.
    Andrew drehte sich der Magen um. Vielleicht sollte
er
besser auf herunterfallende Tontöpfe achtgeben. Bret wirkte heute Abend definitiv feindselig.
    “Hast du Alison gesehen?”, wandte sich Andrew an Julia. “Sie ist

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