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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Feldverbände heraus und fing an, Guthries Bein zu verbinden, doch zuerst verpasste er ihm mit einer Einwegspritze eine Ampulle Morphia intramuskulär oberhalb der Hüfte.
    »Herr Oberst!«, hörte Corbec Milo rufen.
    Er fuhr herum. Ein Laserstrahl. Mit voller Geschwindigkeit strich er so dicht an seinem Gesicht vorbei, dass er die sengende Hitze spürte. Er roch die Ozonschicht, die ihn umgab.
    Hätte er sich bei Milos Warnung nicht umgedreht, hätte der Strahl ihn direkt zwischen Ohr und Auge getroffen. Der Schuss prallte gegen die Böschung, ohne Schaden anzurichten.
    »Leck mich …«, hauchte Corbec.
    Es gab noch eine dritte Geschützmannschaft des Blutpakts, und die war beim Angriff auf die ersten beiden in Deckung gegangen.
    Sie hatten den entschiedenen Vorteil anständiger Deckung. Es waren sechs, den Mündungsblitzen in den überschatteten Hauseingängen entlang des Fußwegs nach zu urteilen. Laserstrahlen schlugen rings um die festgenagelten Imperialen in Böschung und Boden. Chiria stieß Nehn zu Boden und rettete ihm damit wahrscheinlich das Leben. Bonin erwiderte das Feuer aus der Hüfte. Milo schnappte sich Guthrie und zerrte ihn zur nächsten Deckung … die zehn Meter entfernt war.
    Corbec wusste, dass sie alle in wenigen Sekunden tot sein würden.
    Er hob den am Boden liegenden Werfer des Blutpakts auf, wirbelte ihn wie einen Stab herum und auf seine Schulter, richtete ihn auf die Hauseingänge und brüllte: »Flieg!«
    Automatisch riefen Nehn, Chiria, Bonin, Milo und sogar Guthrie dasselbe Wort. Der in Fleisch und Blut übergegangene Drill hatte den Zweck, dass ihre Münder offen standen, wenn die Rakete abgeschossen wurde, und das Trommelfell infolge des starken Druckunterschieds nicht platzen konnte.
    Die Panzerabwehrrakete raste den Gehweg entlang so dicht über Bonin hinweg, dass sie den Stoff seiner Uniformjacke auf dem Rücken versengte. Zehn Meter weiter verschwand sie in der Öffnung eines Hauseingangs und explodierte. Der Blitz war blendend und die Erschütterung brutal. Steinsplitter und Fetzen feindlicher Soldaten wurden von der Feuerwalze nach draußen gefegt und prallten gegen die Böschung der Schnellstraße.
    Ein überlebender Blutpakt-Soldat, den die Explosion nur gestreift hatte, taumelte auf den Gehweg und riss sich schreiend den Helm und das Eisenvisier ab. Die Druckwelle hatte Bonin zu Boden geschleudert, doch Milo war bereits wieder auf den Beinen und legte auf den Feind an.
    Er sah das nackte Gesicht des gequälten verwundeten Blutpakt-Soldaten. Haarlos, bleich, Ohrläppchen und Brauen durch zahlreiche Piercings entstellt, das Gesicht von oben bis unten mit dicken Falten wulstigen Gewebes vernarbt. Dafür war nicht die Explosion verantwortlich. Die grässlichen Initiationsriten des Blutpakts hatten diese beängstigenden lebenslangen Narben verursacht.
    »Feth!«, keuchte Milo und schoss. Die Gestalt in der roten Rüstung fuhr zusammen und fiel zu Boden. Das Geschrei verstummte.
    »Herr Oberst?«, rief Chiria ängstlich, nachdem sie sich aufgerappelt und Nehn ebenfalls hochgezogen hatte.
    Corbec lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Gehweg. Sein spontaner Plan hatte ein wesentliches Detail unberücksichtigt gelassen. Er hatte bei seinem Schuss direkt vor der Böschung gestanden, und die Abgase der startenden Rakete hatten keinen Abzug gehabt. Der Luftdruck hatte Corbec wie ein Hammerschlag fünf Meter weit durch die Luft geschleudert. Er hatte den Einsatz des Kettenschredders noch mehr vermasselt als Kazel ein paar Stunden zuvor.
    »Colm? Colin!«, rief Bonin, der zu ihm lief.
    Ramponiert und zerschunden wälzte sich Corbec kichernd auf den Rücken.
    »Das wird mich lehren, noch mal spontan zu sein«, gluckste er.
    Auf der anderen Seite der Böschung ertönte eine laute Explosion. Corbec ließ Nehn zurück, um Guthrie zu verbinden, und eilte mit Milo, Bonin und Chiria zur nächsten Lücke in der Böschung.
    Der Bezwinger Der Wilde war erledigt. Es ließ sich nicht mehr erkennen, wie es dazu gekommen war. Die verbliebenen Räuber und der AT83 fuhren rückwärts den Prinzipal entlang, und die Schleichpanzer folgten ihnen.
    Durch den Anblick eines brennenden Leman Russ aufgemuntert, schaltete der Brigant wieder in den Vorwärtsgang und gab einen Schuss auf Zugang Verweigert ab, der dessen Bugpanzerung verbeulte. Mittlerweile war die Straße an Dutzenden von Stellen mit tiefen Granattrichtern übersät.
    »Zur Hölle damit«, verkündete der immer noch etwas benommene Corbec.

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