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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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alles. Du belügst sie. Sei ein Mann. Erzähl es Gaunt. Erzähl Gaunt von den neun.
    »Neun? Von was für Neun redest du?« Soric hob den leeren Nachrichtenzylinder und brüllte die Worte in die leere Höhlung.
    »Neun was?«
    Aber der N20 war schon zu nah. Soric floh.
     
    »Mehr Panzer! Ich sagte, wir brauchen mehr Panzer!«, brüllte Gaunt in das Sprechgerät, aber die Antwort bestand nur aus einem knisternden, auf- und abschwellenden Jaulen.
    »Was ist mit dem Ding los?«, blaffte er Beltayn an. Der Kom-Offizier versuchte, die Frequenz neu einzustellen.
    »Da ist irgendwas faul«, sagte er, zu sehr auf seine Arbeit konzentriert, um eine anständige Antwort zu formulieren.
    »Was denn?«
    »Höchstwahrscheinlich werden wir gestört. Durch starke elektromagnetische Wellen.«
    Das hatte Gaunt befürchtet. Die Angreifer vergrößerten ihren Vorteil, indem sie den imperialen Kom-Verkehr störten und damit die Befehlskette unterbrachen. Wahrscheinlich machten sie damit auch ihre eigenen Frequenzen unbrauchbar, aber der Blutpakt griff zweifellos auf Psioniker zurück, um seine Truppen zu koordinieren.
    »Packen Sie das ein und bringen Sie den Trupp hierher«, befahl Gaunt Beltayn und lief dann weiter die staubige Straße entlang. Von überall her war Kampflärm zu hören. »Rawne!«, brüllte er. »Rawne!«
    Rawnes Trupp hielt das Ende einer schmalen Straße, wo sie auf den Teskbergplatz mündete. Der Schusswechsel war heftig. Gaunt sah Feygor in Deckung hinter einer Mülltonne und von dort aus schießen. Er eilte geduckt zu ihm.
    »Feygor!«
    Feygor sah sich um. »Wir sind hier ein wenig beschäftigt, Herr Kommissar.«
    »Wo ist Rawne?«
    Feygor zuckte die Achseln. »Das Helmkom funktioniert nicht.«
    »Der gesamte Kom-Verkehr ist lahmgelegt. Wo könnte Rawne sein?«
    »Zuletzt gesehen habe ich ihn in dem Hab da. Im dritten Stock.«
    Gaunt nickte und spurtete über die mit Trümmern übersäte Straße zum Seiteneingang des Habs. Ein anständiger Tritt hatte die Tür aus den Angeln gerissen. Er ging hinein.
    Das unbeleuchtete Treppenhaus führte zu allen neun Etagen des Habs empor. An die Wand gegenüber der Tür war ein ramponiertes schwarzes Brett geschraubt, auf dem die Namen der hier wohnenden Familien mit ihren Wohnraumnummern aufgelistet waren.
    Gaunt hastete die Treppe empor und zog dabei seine Laserpistole. Das verdammte Ding kam ihm leichtgewichtig und wirkungslos neben der sehr lebendigen Erinnerung an seine verlorene Boltpistole vor.
    Er kümmerte sich nicht um die ersten beiden Etagen, sondern stürmte durch die Verbindungstür zur dritten.
    »Rawne?«
    Ein langer Flur erstreckte sich vor ihm, der mit Papierfetzen und alten Kleidungsstücken übersät war. Auf beiden Seiten identifizierten nummerierte Türen die einzelnen Wohneinheiten. Einige standen offen, und trotz der Tatsache, dass die Phosphalampen in ihren Fassungen nicht brannten, war es nicht dunkel in dem Flur, weil mattes Tageslicht aus diesen geöffneten Türen hereinfiel.
    »Rawne?«
    Nichts, nur der Lärm der Kämpfe unten.
    Er trat in eine der geöffneten Türen. Die Wohneinheit war ein einziges Chaos. Möbel waren umgeworfen, Regale leer gefegt. Klebeband war x-förmig über das Hauptfenster geklebt worden, in der vergeblichen Hoffnung, es könne das Glas vor Schäden bewahren. Wer immer hier wohnte, war in aller Eile verschwunden. Gaunt hoffte, sie saßen jetzt irgendwo sicher in einem Bunker.
    Er ging an der Wand entlang zum Fenster und lugte vorsichtig hinaus. Schüsse flogen über den Teskbergplatz unter ihm hin und her. Der Straßenbelag wies Granatlöcher auf, und auf der anderen Seite des Platzes stand ein fünfstöckiges Haus in Flammen. Der massive Atmosphärenerzeuger in der Mitte des Platzes war von unzähligen Streifschüssen verbeult. Mehrere Leichen lagen draußen im Freien. Die meisten, stellte Gaunt mit Befriedigung fest, waren schmutzigrot gekleidet.
    Durch das Fenster konnte Gaunt ein gutes Stück nach Westen durch die nördlichen Bezirke der Civitas schauen. Über Eisenhalle wallte der Rauch zahlreicher Brandherde. Vor dem Ausfall der Kom-Geräte hatte er gehört, dass es Kaldenbachs Verteidigungslinie am schlimmsten getroffen hatte. Er hoffte bei Terra, dass Kaldenbach sich auch an BAE 3 hielt. Kaldenbach war selbstsicher und von seinen Fähigkeiten überzeugt, und er hatte eigene strategische Ideen. Es würde ihm ähnlich sehen, Biagis hervorragende Grundlagenarbeit zu ignorieren und sich eine eigene Taktik

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