Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
Landeschleuse zogen.
    »Sie. Was ist das?«
    »Herr Marschall?«, sagte der Nächste, ein flegelhafter Bär mit einem struppigen Schnurrbart.
    »Wie heißen Sie?«, fragte Biagi.
    »Soldat Brostin, Herr Marschall«, sagte der Bär. Er zeigte auf seine Kameraden. »Das hier sind Lubba und Dremmond.« Die beiden anderen Männer salutierten zackig. Lubba war ein kleiner, stämmiger Rohling und mit den barbarischsten Tätowierungen übersät. Dremmond war jünger und von schlichterem Äußeren. Seine Haare waren kurz und dunkel.
    »Sie sind Flammer?«
    »Jawohl, Herr Marschall«, sagte Brostin. »Im Dienst des Imperators. Er gibt uns das Feuer, und wir geben sein Feuer an seine Feinde weiter.«
    »Nun, Sie können die Tanks und die Brennerdüsen wieder zurück ins Landungsboot bringen, Soldat.«
    »Herr Marschall?«
    »Eine Stadtverordnung. Nur die Offiziere des Regiments Civitas Beati dürfen im Kampf Flammenwerfer tragen und benutzen.«
    »Bitte um Verzeihung, Herr Marschall … warum?«, fragte Lubba.
    »Auf dieser Welt ist Wasser Macht und der Feind des Wassers – Feuer – ein Privileg, das nur der hochgeborenen Krieger-Kaste zusteht. Wünschen Sie eine ausführlichere Erklärung?«
    »Nein, Herr Marschall«, sagte Brostin.
    Biagi ging weiter. »Kommissar Hark?«
    Der Kommissar drehte sich um und salutierte zackig.
    »Biagi. Marschall der Civitas Beati. Willkommen auf Herodor«, sagte Biagi, indem er den Gruß erwiderte und Hark die Hand schüttelte. »Man hat mich gebeten, Sie aufzusuchen.«
    »Tatsächlich?«
    »Marschall Lugo würde gern unter vier Augen mit Ihnen reden.«
    »Das dachte ich mir«, sagte Viktor Hark.
     
    Ayatani Zweil ließ seine betagte Gestalt langsam zu Boden sinken und küsste das Metalldeck, während er Gebete murmelte, die er schon beinahe sein Leben lang kannte, aber erst jetzt mit Bedeutung erfüllt zu werden schienen.
    Er war von Geistern umringt, die aus den Landungsbooten stiegen. Viele knieten neben ihm nieder, zückten ihre eigenen Glaubensbänder aus grüner Seide und küssten sie so, wie man es ihnen beigebracht hatte. Sie waren gläubig, diese Jungen und Mädchen, diese Soldaten. Das war ein prächtiger Anblick. Er wickelte das grüne Perlenband um seine runzligen Fingerknöchel ab und begann mit der Rezitation der Litanei.
    Gaunt tauchte neben ihm auf und zog ihn sanft auf die Beine.
    »Ich muss die Litanei beenden …«, begann Zweil.
    »Ich weiß. Aber Sie befinden sich mitten auf einem Landedeck und könnten leicht zerquetscht werden, wenn Sie hier bleiben.«
    Zweil schmollte ein wenig, ließ sich aber von Gaunt aus dem Weg führen, während Obel und Garond eine Kiste mit Raketen mithilfe einer Antigrav-Winde auf die Andockterrasse hievten.
    »Geht es Ihnen gut?«, fragte Gaunt.
    Der Imhava-Ayatani starrte Gaunt aus grimmigen Knopfaugen an. »Natürlich! Wie könnte es mir nicht gut gehen?«
    »Sie sind übermüdet, Ayatani-Vater. Die lange Reise hat Sie ausgelaugt.«
    Zweil schnaubte verächtlich. Hätte Gaunt so etwas auf Aexe angedeutet, hätte er ihm wohl recht gegeben. Dort hatte er die Anzeichen zu ignorieren versucht, aber es hatte sich nicht abstreiten lassen, dass sein Alter ihm langsam zu schaffen machte. Er hatte sich ehrlich gefragt, wie lange ihm das Schicksal wohl noch geben mochte.
    Dann war die Nachricht gekommen. Und seine arthritischen Gelenke und sein sich trübender Verstand waren mit neuer Vitalität erfüllt worden.
    Zweil sah Gaunt an und bereute seine Schärfe. »Beachten Sie mich einfach gar nicht. Ich bin alt und sehnsüchtig, habe die letzten Monate auf einem Flottenschiff verbracht und ständig davon geträumt, was uns hier erwartet. Ich hatte erwartet, dass …«
    »Was?«
    Zweil schüttelte den Kopf.
    »Dass der ganze Planet von einem Duft nach lieblichem, unverdorbenem Fleisch erfüllt ist? Von einem Duft nach Islumbinen?«
    Zweil grinste. »Ja, wahrscheinlich. Auf der ganzen langen Reise von Aexe Cardinal hierher habe ich mich gefragt, was uns wohl erwartet.«
    »Ich mich auch«, sagte Gaunt.
    »Ibram … ich kann kaum glauben, dass es wahr ist.«
    »Ich auch nicht, Vater.«
    Gaunts Worte hatten einen Unterton, der Zweil aufmerken ließ. Er sah seinen Freund und konnte dessen Gesichtsausdruck entnehmen, dass er sich mit dem Tonfall in irgendeiner Form verraten hatte.
    Zweil starrte ihn an und runzelte die Stirn. »Was ist los?«
    »Nichts. Vergessen Sie’s.«
    »Das kann ich nicht, Gaunt. Wüsste ich es nicht besser, würde ich Sie für einen

Weitere Kostenlose Bücher