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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Landungsboote, wofür jeder dankbar war. Also sind wir auf dem Weg nach unten, und plötzlich kommt die Meldung, dass es einen Angriff gibt und wir die Landung abbrechen müssen. Feth drauf, sage ich, außerdem war es schon zu spät für eine Umkehr, wenn Sie wissen, was ich meine. Wir konnten die Landezone von oben sehen und dann auch das Feth-Gewitter …«
    »Das was?«
    »Die Schießerei. Freunde in Schwierigkeiten, sage ich, also lösen wir uns aus der Formation und landen da, wo wir, wie die Dinge liegen, von größtmöglichem Nutzen sein können.«
    »Sie … sie sind mitten in einem Feuergefecht gelandet anstatt in der Landezone?«, fragte Udol.
    »Ja, genau. Ich selbst betrachte das als ökonomische Vorgehensweise. Wenn wir sowieso landen wollten, konnten wir es auch für einen guten Zweck tun. Also haben wir genau das getan. War wohl auch ganz gut so. Übrigens, wer sind Sie?«
    Udol betrachtete die behandschuhte Hand, die ihm entgegengestreckt wurde. »Major Erik Udol, Dritte Kompanie, Regiment Civitas Beati.«
    »Freut mich sehr und so weiter, Udol. Sie müssen entschuldigen, aber dieses alte Kriegsross hier ist immer noch auf dem Hoch des Kampfes. Meine Jungs sind deswegen auch etwas ausgelassener. Zu viele Monate im Laderaum eines Transporters, zu wenig zu tun. Das ist hier Herodor, was? Hab schon so viel davon gehört.«
    »Wissen Sie eigentlich …«, begann Udol. »Wissen Sie eigentlich, wie sehr es gegen die Vorschriften ist, Landungsboote mitten in einem Feindangriff heruntergehen zu lassen?«
    Der große Fremde hielt inne, als denke er darüber nach. »Ich bin ziemlich sicher, dass die Antwort darauf ›ja‹ lautet. Wissen Sie eigentlich, wie wirkungsvoll so ein Angriff aus der Luft auf einen angreifenden Feind ist? Oder wollen Sie lieber nicht ewig leben?«
    »Ich …«
    »Sehen Sie selbst«, sagte der Fremde, indem er den massigen Arm in einer ausladenden Geste herumschwang. »Beachten Sie die Trümmer und die angenehme Abwesenheit von Feindfeuer und dazu die Ärsche vieler Feinde, die Fersengeld geben. War sonst noch etwas, Major?«
    »Wer sind Sie?«
    »Oberst Corbec, Erstes-und-Einziges Tanith.«
    »Oh«, sagte Udol, der endlich begriff. »Die Tanither. Sie sind das also. Diejenigen, auf die sie wartet.«
    Corbecs improvisierte Entsatzstreitmacht, vier Trupps stark, sammelte sich in vage geordneten Gruppen am Rande der Kampfzone. Es hieß, der verantwortliche Offizier der einheimischen Truppen habe mit Tak-Log, der taktisch-logistischen Zentrale, Verbindung aufgenommen, um Transportmittel anzufordern, die sie in die Stadt bringen würden.
    Major Rawne von den tanithischen Geistern, der dritthöchste Offizier nach Gaunt und Corbec und Kommandeur des dritten Trupps, entfernte sich ein Stück von dem improvisierten Sammelpunkt, bis er allein war. Dann blieb er stehen und drehte sich langsam im Kreis, um die Szenerie zu betrachten. Dies war sein erster Blick auf Herodor, eine Welt, die zu erreichen sie Monate eintöniger Raumfahrt benötigt hatten. Eine Welt, auf der es ein großes Wunder gab.
    Es war keine schöne Welt. Sie sah absolut nicht wunderbar aus, aber ihr haftete eine Art kalte Schönheit an, räumte Rawne ein. Der Himmel war eine simple, strahlend weiße Fläche mit kleinen graublauen Flecken am Horizont, vor allem im Norden, wo sich schmutzige Felskrusten in die Luft reckten. Die Gegend ringsherum – Obsidae nannten sie die Einheimischen – war ein nacktes Feld aus blauem Staub, das mit schwarzem, vulkanischem Glas übersät war. Die dünne Luft war kalt und staubtrocken. Man hatte Rawne informiert, der größte Teil Herodors sei eine arktische Wüste, eine trockene Einöde aus Staubfeldern, Glasklippen und bröckelnden Böschungen mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. All das erinnerte ihn unangenehm an den Tod, an die kalte, vertrocknete, spröde Wahrheit, die alle Gräber enthielten. Die Geister waren noch auf keiner Welt gewesen, die sie nicht Leben und Blut gekostet hatte. Welchen Preis würde Herodor verlangen? Für wen würden diese einsamen, öden Wüsten der letzte Anblick sein?
    Für jeden von uns, dachte er. Für uns alle. Der Tod ist nicht wählerisch. Auf Aexe Cardinal war er ihm selbst sehr nah gekommen. Er spürte seinen kalten Griff immer noch an sich, als wolle er ihn nicht loslassen.
    Oder vielleicht war das auch nur der kalte Wind, der von der Obsidae hereinwehte.
    Rawnes langsamer Rundumblick fiel schließlich nach Süden auf die Stadt selbst. Die Civitas

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