Das Attentat - 0
Boles ist ein erfahrener Veteran. Er war sicher, dass es einer aus dieser Teufelsbrut von Piraten war.«
Gaunt schauderte. Nur in seiner Zeit als Kadett, viele Jahre vor Balhaut, hatte er es einmal mit diesen bösartigen Mördern, den so genannten Dunkeleldar, zu tun bekommen.
»Was ist mit diesen drei Psionikern? Und dieser … was hat er noch gleich gesagt? Mit dieser Todesmaschine?«
»Wir werden sie finden«, sagte Gaunt.
»Wie?« Biagi lachte.
»Wir finden die Beati. All diese Attentäter sind auf der Suche nach ihr.«
»Was hatte die Prophezeiung zu bedeuten, Herr Kommissar?«, fragte Beltayn, als er mit Gaunt durch die Schleuse des Burgfrieds nach draußen ging.
»Schwester Elinor hat gesagt, dass es zwei Gefahren gibt, eine wahrhaftig böse, die andere missverstanden. Ich glaube, die missverstandene ist Soric. Wissen Sie noch, sie sagte, ich sollte aufpassen, weil Kommissare immer so schnell den Finger am Abzug haben? Das scheint zu passen. Er ist der Schlüssel, und ich hätte ihn hinrichten lassen können, bevor mir das klar geworden ist.«
»Was ist mit der anderen Gefahr?«
»Tja, nach der suchen wir.«
»Und was hat sie am Ende gesagt … ›Lassen Sie sich von Ihrem schärfsten Auge die Wahrheit zeigen‹?«
Gaunt nickte. »Verständigen Sie alle Abteilungen, die noch im Feld sind. Sagen Sie ihnen, die Beati ist in Gefahr, und sie sollen sie ausfindig machen und beschützen. Und stellen Sie eine Verbindung zu Mkoll her. Er ist mein schärfstes Auge.«
Gaunt stutzte. »Und zu Larkin auch.«
»Heiligkeit! Eure Heiligkeit!« Domor rannte über den Hof zur Beati. Milo war bei ihr. Sie schien den Himmel anzustarren. Domor musste schreien, um sich über den Lärm des Bombardements hinweg verständlich zu machen, das auf die Straßen in der Nähe niederging.
»Noch ein Ruf über Kom! Diesmal von Marschall Biagi. Er wiederholt Kommissar-Oberst Gaunts Anweisungen. Wir müssen zur Altmakropole. Das ist unabdingbar! Heiligkeit?«
»Ich glaube, sie hat es verstanden«, sagte Milo. Der Boden erzitterte, als eine Panzergranate keine siebzig Meter entfernt ein Geschäft demolierte. »Wir können ohnehin nicht mehr viel länger hier bleiben.«
Sabbat schauderte, als sei die Nachtluft zu kalt. In Wahrheit war sie infolge der überall tobenden Brände glühend heiß.
»Was ist denn?«, fragte Milo.
»Er kommt. Das Endspiel hat begonnen.«
»Wen meint sie?«, fragte Domor Milo.
Milo schüttelte den Kopf. »Wir müssen jetzt in die Altmakropole, Sabbat«, sagte Milo. »Sie warten auf uns. Sie brauchen uns.«
Die Beati drehte sich um und betrachtete ihn halb lächelnd. Manchmal, wie jetzt, wenn die Flammen ihre Züge von der Seite anleuchteten, hatte sie etwas Schreckliches, Beängstigendes an sich.
»Bald«, versicherte sie ihm. »Noch ein letztes Wagnis. Wir müssen zu den Agroponischen Kuppeln.«
Draußen in den kahlen Wüsten der Großen West-Obsidae war die Nacht eine harte, trockene, eisige Angelegenheit, durch die gnadenlose Winde aus den äußeren Zonen peitschten. Phosphalampen schienen und schwangen im Wind umher, während sie unzählige Reihen feindlicher Landungsboote und Transportschiffe beleuchteten, deren Schleusen geöffnet waren und nach Süden wiesen.
Dort lag die Civitas in der Ferne, in Düsternis und das Aufblitzen des Krieges gehüllt. Der orange Schein der brennenden Feuer erleuchtete den Himmel.
Mit heulenden Schubdüsen kam ein einzelnes, massiver als die anderen gepanzertes Landungsboot tief herein und wirbelte noch heftigere Staubwolken auf als die Wüstenwinde. Sein Heuschrecken-Begleitschutz legte sich in eine scharfe Kurve und zog davon. Düsen flammten bläulich. Hydraulische Landestützen fuhren aus, und der Gefechtstransporter setzte auf wie ein riesiger Moskito.
Die Schleusen öffneten sich. Licht fiel nach draußen. Sklaventrupps ergossen sich aus den Luken, denen eine im Stechschritt marschierende Kolonne des Gefolges in voller Schlachtrüstung folgte. Das Gefolge, fünfhundert Mann stark, teilte sich mit Exerzierplatz-Präzision, präsentierte in einer perfekt synchronisierten Bewegung das Gewehr und bildete ein zweireihiges Ehrenspalier.
Etrodai, die Knochenklinge nackt und hungrig, schritt die Rampe hinunter, und Er folgte.
Er trug eine glänzend schwarze Schlachtrüstung. Das Gesicht war unter Seinem gehörnten Helm verborgen. Das Gefolge murmelte den Sermon des Respekts.
Enok Innokenti, Magister, Kriegsführer, erwählter Schüler des Archon,
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