Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
Kammer.
    »Ich dachte, Meryn wäre einer Ihrer Besten?«, sagte Biagi.
    »Das ist er auch, auf eine solide, phantasielose Art.«
    »Was hat er denn gemeint? Wegen diesem Soric?«
    »Sie müssen ein wenig Geduld haben, Herr Marschall. Soric ist vor ein paar Stunden zu mir gekommen und hat gestanden, ein Psioniker zu sein.«
     
    »Er ist hier drinnen«, sagte Dorden, der die vier Soldaten bis zur Tür von Zelle fünf führte. Der tanithische Arzt hatte es sich nicht nehmen lassen, Soric persönlich zu begleiten. Ein berobter Astropath und zwei bullige Männer in langen grauen Ledermänteln standen neben der Zellentür. Die grauen Männer, die Schockstäbe in den Händen hielten, waren Mitglieder des psionischen Kaders der Lebenskompanie. Augmetische Dämpfer-Einheiten mit Drahtgittern waren in ihre Ohren und Augenhöhlen eingepasst.
    »Ich habe gehört, was Sie gesagt haben. Gerade, zu Meryn«, sagte Dorden.
    »Haben Sie? Ich nehme an, ich fange langsam an, Ihren hohen Maßstäben zu entsprechen, Doktor?«
    Dorden lächelte sarkastisch. »Eins verstehe ich nicht«, sagte er. »Vor kurzem haben Sie noch gesagt, Sie glaubten, der Warp würde der Menschheit niemals die Wahrheit zeigen, vor allem nicht dem Ungeübten und dem Ungeduldeten.«
    »Ich habe meine Meinung geändert«, sagte Gaunt. »Ich bin weder geübt noch geduldet, aber wie Zweil festgestellt hat, haben Mächte, göttliche oder andere, sich entschieden, zu mir zu sprechen. Heute Nachmittag, in einer kleinen Kapelle …«
    »Was?«
    »Schon gut. Sind wir da?«
    Dorden öffnete die Zellentür.
    Soric lag im grellen Licht der Phosphalampen an der Decke auf der Pritsche aus perforiertem Metall. Er war übel zusammengeschlagen worden. Dorden hatte sich alle Mühe gegeben, ihn wieder zusammenzuflicken.
    »Feth! Was ist passiert?«
    »Meryns Trupp ist passiert. Auf dem Weg hierher haben sie ihm einen Vorgeschmack auf die Hölle gegeben.«
    »Dreckskerle, ignorante Dreckskerle …«
    »Was ist das denn?«, murmelte Biagi und bückte sich, um einige der vielen hundert zerknitterten blauen Papierfetzen aufzuheben, die auf dem Zellenboden lagen. Gaunt sah ihm über die Schulter. Die Zettel in den Händen des Marschalls waren mit einer hastigen, kaum leserlichen Schrift voll gekritzelt.
    »Ich würde sagen, die sind von einem ganz normalen Meldezettelblock der Garde abgerissen worden«, sagte Beltayn.
    »Haben Sie ihm Papier gegeben? Schreibzeug?«, fragte Biagi die Wärter.
    »Nein, Herr Marschall«, grunzte einer von ihnen mit monotoner Stimme, die aus einem künstlichen Kehlkopf kam. »Wir haben dem Gefangenen alle persönlichen Habseligkeiten abgenommen. Aber sie kehren immer wieder zu ihm zurück.«
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Biagi.
    Der Wärter ging zu Soric und durchsuchte ihn. Soric ächzte bei seiner Berührung. Der Wärter holte einen Messingzylinder aus Sorics Oberschenkeltasche.
    »Ich weiß nicht mehr, wie oft wir ihm den schon abgenommen haben. Alle paar Sekunden verschwindet er aus unserem Beutel mit den Beweismitteln und taucht in seiner Tasche wieder auf.« Der Wärter öffnete den Nachrichtenzylinder und schüttelte den nächsten blauen Zettel heraus. »Und jedes Mal ist eine neue Nachricht darin.«
    »Haben Sie so etwas schon mal erlebt?«, fragte Gaunt.
    »Nein, Herr Kommissar«, antwortete der Wärter.
    Gaunt kniete sich neben Soric. »Agun? Chef? Können Sie mich hören?«
    Sorics Auge öffnete sich zu einem schmalen Schlitz in seinem zugeschwollenen Gesicht. Das Auge war blutunterlaufen.
    »Herr Kommissar-Oberst«, seufzte er.
    »Wir haben nicht mehr viel Zeit, Chef. Erzählen Sie mir von den neun.«
    »Bin so müde … solche Schmerzen …«
    »Chef! Vorhin wollten Sie es mir unbedingt erzählen! Also erzählen Sie es mir jetzt!«
    Soric nickte langsam und richtete sich mit Dordens Hilfe zu einer halb sitzenden Position auf.
    »Neun sind unterwegs«, sagte er.
    »Neun?«
    »Neun«, wiederholte er unter Schmerzen. »Es tut mir so Leid, Herr Kommissar. Es war nie meine Absicht …«
    »Heben Sie sich das für später auf, Agun. Erzählen Sie mir von den neun.«
    »Neun. Der Zylinder hat mir gesagt, es würden neun sein. Weil neun die heilige Zahl der Beati ist …«
    »Die neun heiligen Wunden«, sagte Biagi feierlich.
    »Die neun heiligen Wunden«, nickte Soric. »Ich habe sie gesehen. Sie hat mich angeschaut. Direkt angeschaut. Sie wusste es …«
    »Chef! Chef! Kommen Sie, bleiben Sie bei uns!«
    Soric war immer leiser geworden und

Weitere Kostenlose Bücher