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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Glassplittern des geborstenen Dachs übersät. Die Nerven aufs Äußerste angespannt und so gewandt wie die besten tanithischen Späher, verursachte Corbec kein Geräusch.
    Er schlich hinein und kontrollierte jede Ecke und jeden Winkel. Zweimal erschreckten ihn Schatten zu Tode, und er hätte fast geschossen. Der Geruch wurde stärker.
    Corbec sah Bewegung. Tief unten, unter dem Stand eines fliegenden Händlers. Er schlich vorsichtig näher und hielt das Lasergewehr nur noch in einer Hand, während die andere seine Taschenlampe zückte. Er schlich um den Karren und sah, dass sich zwei Kinder hinter den Rädern versteckten. Kleine gebeugte Kinder. Eines wedelte mit einer Hand neben dem Kopf, als wolle es sich in der stickigen Luft Kühlung zufächeln. Corbec ging noch weiter herum und schaltete die Lampe ein. Er strahlte die Kinder mit dem grellen Licht an, und sie zuckten mit keiner Wimper. Er sah ihre Gesichter.
    »Ach, Feth!«, knurrte er.
    Etwas traf ihn von hinten, ein schwerer, starker Mann, der nach Schweiß und Zimt stank. Corbec stolperte vorwärts, prallte gegen den Karren und kippte ihn um.
    Die Last lag auf ihm. Er verspürte einen stechenden Schmerz in der linken Schulter.
    Corbec jaulte auf und rammte den Ellbogen nach hinten. Die Last wurde leichter, und er wälzte sich herum und tastete nach seinem Gewehr. Er stieß gegen die Kinder … obwohl er nach dem kurzen Blick auf sie wusste, dass sie keine Kinder waren … und spürte, wie sie nach ihm griffen.
    »Herr Oberst? Oberst Corbec?«, hörte Corbec Ven rufen. Er hörte Männer über die Glassplitter laufen. Ein Lasergewehr schoss.
    Mkvenner kam mit Brown und Cole neben sich angelaufen. Roskil und Sillo waren dicht hinter ihnen. Cole hatte bereits einen Schuss abgegeben und die Jalousie des Ladens hinter den Zwillingen damit durchbohrt. Die Zwillinge hielten einander fest und wandten ihre blinden Köpfe Cole zu. Die psionische Welle traf ihn und brach ihm jeden Knochen im Leib. Seine schlaffe Gestalt flog wie ein beschwerter Sack rückwärts in die Luft und durch das Marktdach und durchbrach dabei mit widerlichem Knirschen eine Stützstrebe.
    Corbec sprang auf und fuhr herum. Er sah grüne Seide und das Funkeln entblößter Metallzähne.
    »Sünde!«, schrie er und landete einen Fausthieb in Pater Sündes Gesicht. Der große Infardi wurde nach hinten geschleudert und stürzte über zwei weitere Karren. Eine Flut aus Knöpfen und Perlen ergoss sich über den Boden.
    »Pater Sünde!«, brüllte Corbec noch einmal und hechtete dem sich abrollenden Infardi hinterher. Die Zwillinge hörten seinen Aufschrei und wandten den Kopf in seine Richtung. Der psionische Schock streifte ihn und schleuderte ihn Hals über Kopf in die Jalousie eines Ladens auf der anderen Seite des Gangs. Er zerbrach mehrere Stäbe und fiel zu Boden.
    Mkvenner sprang Sünde an, als dieser aufstehen wollte. Sie rangen miteinander, und der Späher riss ihn wieder zu Boden. Sünde landete einen Hieb mit einem tätowierten Arm, der Mkvenner zur Seite schleuderte.
    Die Zwillinge öffneten den Mund, und plötzlich war ein Summen zu vernehmen. Brown und Roskil blieben wie angewurzelt stehen und schwankten, während ihnen Blut aus Nase und Ohren lief. Roskil hob sein Lasergewehr und schoss Brown zwischen die Augen. Dann fuhr er schwankend herum und zielte auf Sillo, der voller Entsetzen zurückwich.
    Das Zischen eines auf Dauerfeuer geschalteten Lasergewehrs ertönte. Mkvenner war auf einem Knie und schoss. Die Zwillinge wurden gemeinsam gegen die Wand hinter ihnen geschleudert und glitten daran herab, wobei sie einen klebrigen blutigen Streifen an der Wand zurückließen. Roskil brach hirntot zusammen, als sie starben.
    Heulend warf Pater Sünde sich auf Corbec. Seine tödlichen Zahnimplantate knirschten und schnappten nach Corbecs Hals. Der Oberst wehrte Sünde mit dem linken Arm ab und tastete mit dem rechten nach etwas, das er gegen den Verrückten einsetzen konnte. Irgendwas. Egal was.
    Seine Finger schlossen sich um einen harten, metallischen Gegenstand. Er hoffte bei Feth, dass es sein Kampfmesser war, zog den Gegenstand und stach damit seitlich nach Sündes Kopf. Es drang nicht ein, aber der Hieb ließ Sünde einen Moment zurückweichen.
    Es war nicht Corbecs ehrliches Silber, ganz und gar nicht. Es war eine Stabgranate.
    Corbec fluchte und zuckte zurück, als Sünde wieder auf ihn losging. Sein massiger Leib nagelte Corbec am Boden fest, und die Kiefer mit den künstlichen Zähnen

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