Das Attentat - 0
Heiligen Balneariums.
Biagi eilte ihm zu Hilfe und schoss mit seiner Dienstpistole in das Becken. Eine Boltpatrone traf ihn in die Brust und schleuderte seinen halb explodierten Leichnam so durch die Halle, dass mehrere flüchtende Personen von ihm umgerissen wurden.
Eine dieser Personen war Marschall Lugo.
Schreiend löste sich Lugo von den Gestürzten und erhob sich. Die Todesmaschine hatte jetzt das Ende der Treppe erreicht und setzte den ersten massiven Klauenfuß auf den Beckenrand. Milo hatte die Beati mittlerweile hinter die Säule gezerrt, und auch praktisch alle anderen noch lebenden Personen waren in Deckung gegangen. Karess’ Sensoren klickten und surrten, als er seine gewaltige Leibesfülle drehte und nach Zielen suchte.
Nach dem Ziel.
Er sah Lugo, dessen Augen schreckgeweitet waren, während er rückwärts taumelte. Karess ließ einen weiteren Strom halb erstrickter Obszönitäten hören und zielte mit seiner Boltkanone auf ihn.
Doch er schoss nicht. Ein Schlag hatte ihn erschüttert. Unflat brüllend, schwang er den massiven eisernen Torso herum, um die Ursache ausfindig zu machen, und bekam noch einen Treffer in die Flanke.
Gaunt holte erneut mit der Energieklinge Heironymo Sondars aus und schlug wieder zu. Die Kriegsmaschine war monumental und extrem stark, aber sie war auch langsam und unbeholfen. Der Cybot schoss, doch Gaunt war hinter ihm im flachen Wasser an der Treppe. Er schlug noch einmal mit seinem Schwert zu und hinterließ einen tiefen Riss in Karess’ Heckpanzerung.
Karess stieß ein elektronisches Kreischen aus und schwenkte mit einem knirschenden Scheppern von Gestänge herum. Der Lauf der Plasmakanone traf Gaunt und schleuderte ihn ins Becken.
Blasphemien schreiend, drehte sich der Cybot wieder um und machte die Säule aus, hinter der die Beati Schutz gesucht hatte.
Kaldenbach hielt sich mit einer Hand die schreckliche Bauchwunde und half sich mit der anderen mühsam auf die Knie. Er war nur ein paar Meter von der Todesmaschine entfernt. Vor Schmerzen stöhnend, zog er eine Stabgranate aus dem Gürtel und rollte sie über die Fliesen. Sie blieb zwischen Karess’ massiven Klauenfüßen liegen.
Die Explosion sprengte den oberen Teil der Beckentreppe in Stücke. Karess beschädigte sie kaum, aber die Explosionswucht warf ihn rückwärts ins Becken und ließ Wasser in die Höhe spritzen.
Geister kamen aus ihrer Deckung gelaufen, um Gaunt aus dem Becken zu ziehen. Hustend starrte Gaunt auf das brodelnde Wasser, wo sich der ergrimmte Karess aufzurichten versuchte.
»Brostin! Lubba!«, befahl Gaunt hustend. »Kocht das Schwein!«
Fünf tanithische Flammer rannten zum Beckenrand und spien flüssiges Feuer ins Wasser. In der engen Steinkammer war die Hitze immens. Dampf stieg auf. Sie machten weiter … Brostin, Lubba, Dremmond, Lyse, Neskon … und verwandelten das Wasser in einen siedenden Schaum.
Karess’ gepanzerter Rumpf war gegen praktisch alles gefeit, aber Gaunts Schwert hatte ein Loch hineingeschnitten. Siedendes Wasser drang ein und kochte den lebendigen Rest im Innern. Karess versank im Wasser, seine Rumpflichter wurden matter und erloschen schließlich.
Brostin und seine Kollegen stellten das Feuer ein und hoben ihre Schläuche. Die Luft war glühend heiß und stickig von Dampf und Rauch. Praktisch das gesamte Bad war mit einem blutigen Film überzogen.
Für einen fürchterlichen Preis war der letzte der neun ausgeschaltet worden.
Viel weiter oben in der Altmakropole verspürte Agun Soric in seiner Zelle einen jähen Anfall von Erleichterung. Er legte sich mit klopfendem Herzen wieder auf die Pritsche. Dann spürte er, wie etwas in seiner Jackentasche zuckte.
»Es gab Zeiten«, sagte Sabbat ruhig, »in denen ich nicht gedacht hätte, dass wir so weit kommen würden.«
Er wusste nicht, was er sagen sollte. Sie redete, als gebe es immer noch eine Aussicht auf den Sieg. »Lugo hat ein Schiff«, sagte er. »Ich bezweifle sehr, dass es einen Fluchtversuch überleben würde, aber er will Sie an Bord haben.«
»Und Sie?«
Gaunt schüttelte den Kopf. »Ich glaube, es gibt kaum eine Aussicht, dass Sie den Krieg überleben können, meine Heilige, und Lugos Schiff bietet ganz sicher keine. Mkoll hat eine Flucht zu Fuß durch den hinteren Teil des Stadtbeckens in den Südlichen Schutzwall vorgeschlagen. Sie wäre nicht leicht zu bewerkstelligen, aber Sie und eine kleine Streitmacht könnten sich da draußen verstecken und am Leben bleiben.«
»Während Sie
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