Das Attentat - 0
für hundertachtundneunzig gefallene Feinde verantwortlich. Niemand wurde Zeuge ihres Heldentums.
So massiv die Altmakropole auch war, sie erbebte unter den Angriffen, die gegen sie vorgetragen wurden. In vielen der oberen Ebenen brannte es. Die massierten Streitkräfte des Magisters warfen sich immer wieder gegen die Außenmauern.
Sie erhielten die Nachricht, Makropolturm zwei sei eingenommen worden. Innokenti sei persönlich dort und lasse sich zivile Opfer bringen.
Die Haupttore der Altmakropole fielen mitten am Vormittag. Die Todesbrigaden strömten hindurch und eroberten Straße um Straße und Abschnitt für Abschnitt.
Gaunt ging die Treppe zum Heiligen Balnearium in der untersten Ebene der Altmakropole herunter. Die vielen tausend Elektrokerzen flackerten und funkelten. Die meisten Honoratioren hatten sich bereits am Beckenrand versammelt. Lugo, Biagi, Leger, Kilosh und die Ayatanis, Kaldenbach, die führenden Astropathen und höchsten Ekklesiarchen.
Die Messe war eine Idee der Beati. Ein letzter Segen für ihre treuen Truppen, bevor das Ende kam.
Gaunt hatte sich in sein Schicksal ergeben. Sie waren jetzt nur noch wenige Stunden vom Tod entfernt. In den äußeren Ebenen des Makropolturms tobten grimmige Kämpfe. Teile der externen Außenanlagen stürzten unter der Einwirkung des Bombardements ein.
Trotzdem hatte er nur einem Minimum an Geistern die Teilnahme gestattet. Der Kampf gegen den Feind hatte Vorrang vor jedem heiligen Segen. Die einzigen Geister, denen er gestattet hatte, ihn zu begleiten, marschierten in einer Doppelreihe hinter ihm die Treppe hinunter. Die tanithischen Flammer. Sie trugen ihre Tanks und Schläuche mit Stolz. Biagi hatte persönlich um ihre Anwesenheit gebeten. Er wollte sie ehren und die wesentliche Rolle offiziell anerkennen, die sie trotz der uralten Gesetze der Civitas gespielt hatten.
Gaunt führte sie zum Beckenrand, wo sie ordentliche Reihen bildeten. Einige Honoratioren der Stadt und Offiziere der Leibkompanie betrachteten die verdreckten Flammer mit sichtlichem Widerwillen.
»Beachtet sie gar nicht«, sagte Gaunt.
Die Beati stand in ihrer goldenen Rüstung bis zu den Oberschenkeln im Wasser und sprach Kiodrus’ Gebet. Milo wartete in der Nähe mit den Tempeladepten auf der obersten Stufe der Treppe zum Wasser. Sabbats Stimme hallte durch die feuchtwarme Luft. Sie pries die Truppen, die sich hier auf Herodor um sie versammelt hatten, und erwähnte die Offiziere und Kommandeure der Einheiten namentlich. Siebzig Prozent der von ihr erwähnten Namen gehörten Toten.
Gaunt, der mit seinen Soldaten Haltung angenommen hatte, blendete ihre Worte langsam aus. Es war warm, und er war von einem Gefühl der Sterblichkeit erfüllt. Das waren alles nur schöne Worte. Oben in der Makropole erwartete sie die Schlacht, und es würde ihre letzte sein. Gaunt stellte fest, dass seine Aufmerksamkeit von einem Blasenstrom geweckt wurde, der das Wasser am anderen Ende des Beckens kräuselte. Irgendein Ablaufventil.
Mehr Blasen. Größer, heftiger. »Beati …«, begann Gaunt, während er einen Schritt aus der Reihe machte.
Karess brach aus dem Badebecken hervor.
Sein Rumpf stank und war verdreckt von seinem Marsch durch die Tiefen unter der Civitas. Seine Waffenarme kamen hoch und er schoss. Eine schwere Boltkanone und eine Plasmakanone.
Entsetzte Panik erfasste die Versammlung im Heiligen Balnearium. Priester und Soldaten sprengten auseinander, wobei manche auf den glitschigen Steinen ausrutschten. Niemand wollte wirklich glauben, dass so plötzlich und unerwartet ein Chaos-Cybot aus dem Boden hervorbrechen konnte.
Karess schritt mit feuernden Waffenarmen durch das wirbelnde Wasser des Beckens vorwärts und brüllte dabei Obszönitäten. Basaltsplitter wurden aus der Seite des Beckens gesprengt. Boltpatronen metzelten fünf Tempeladepten und drei Offiziere der Leibkompanie nieder. Kilosh wurde von einem Plasmastrahl eingeäschert. Kaldenbach sank zu Boden, während Blut aus einer Bauchwunde lief.
Karess rückte zur Treppe am Beckenrand vor und tauchte dabei fast völlig aus dem Wasser auf. Er drehte sich, um die linke Seite des Bads unter Beschuss zu nehmen. Die Boltkanone röhrte und dröhnte, und die Seitenwand wurde mit Blut und explodiertem Gewebe bespritzt. Der Erste Offiziar Leger und der oberste Astropath der Civitas ließen beide ihr Leben bei dieser Salve. Sabbat stolperte die Beckentreppe empor, und Milo zog sie in die Deckung einer der massiven Steinsäulen des
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