Das Attentat - 0
Besatzungsservitor, klein und breit und mit funkelnden Schaltkreisen auf dem schwarzen Metall, wandte sich von seinem Posten ab und reichte Valdeemer eine Datentafel. Der Fähnrich eilte damit sofort zum Thron des Flottenkapitäns. Esquine beobachtete die Ankunft der Flotte am Konkordanzpunkt.
»Notmeldung, Herr Kapitän«, sagte Valdeemer besorgt. »Die Navarre.«
»Zeigen Sie her«, sagte Esquine mit seiner weichen Stimme.
»Sie werden von innen angegriffen«, sagte Valdeemer, als er einem der zugreifenden Servoglieder des Flottenkapitäns die Tafel reichte. »Kapitän Wysmark meldet, dass von dem Handelsschiff aus der Versuch unternommen wird, sein Schiff zu entern.«
»Nehmen Sie Verbindung mit Wysmark auf. Fragen Sie ihn, ob er Hilfe braucht.«
Kugeln jaulten durch den Niedergang und prallten von der metallenen Trennwand ab, was die Soldaten in Oberleutnant Epsins Trupp veranlasste, Deckung zu suchen. Etwas stimmte mit der Deckbeleuchtung nicht. Nur die kalt-grünen Notbeleuchtungsleisten waren an, und dem Geruch nach zu urteilen waren auch die Zirkulatoren nicht in Betrieb oder defekt.
Außerdem war ein Summen zu hören, sehr schwach, das kam und ging. Unterbrochene Kabel, dachte Epsin.
Noch eine Salve. Epsin sah die verformten Kugeln auf die Deckplatten fallen und ein Stück weit rollen. Sie sahen aus wie zerdrückte Stummel von Lho-Stäbchen.
Es war ungezielter Beschuss. Salven, aufs Geratewohl um Ecken und durch leere Gänge abgefeuert, um den Weg freizumachen.
»Feuer einstellen«, flüsterte Epsin. »Sie sollen glauben, dass der Weg frei ist …«
Hinter Schleusenpfeiler entlang des Niedergangs geduckt, warteten seine Männer mit nervösem Unbehagen und erhobenen Schrotflinten.
Der Feind erschien. Drei … dann vier, fünf … mannsgroße Schatten mit kurzen automatischen Waffen, die durch den Gang vor ihnen eilten.
»Feuer«, flüsterte Epsin.
Seine Flinte donnerte und hustete einen grellweißen Blitz in das matte grüne Licht. Andere Schrotflinten ringsumher taten dasselbe. Die Schatten vor ihnen brachen zusammen und wurden von der konzentrierten Feuerkraft heftig zurückgeschleudert. Beißender Rauch stieg auf und blieb wegen der defekten Zirkulatoren, wo er war.
»Vorwärts!«, befahl Epsin.
Die Abteilung Marinesoldaten eilte voran, dicht an die Metallwände des Niedergangs gedrückt. Beinahe sofort tauchten noch mehr Feinde in der Abzweigung vor ihnen auf und schossen mit automatischen Waffen in ihre Richtung. Epsins Führungsmann stieß einen Schrei aus und fiel seitlich gegen die Wand, wo er liegen blieb. Der Mann hinter ihm zuckte zurück, krümmte sich und fiel auf das Gesicht.
»Schweine!«, brüllte Epsin. »Für den Imperator! Für die Navarre !« Die Schrotflinte bockte in seiner Hand, und er schoss damit, was die Waffe hergab. Seine Abteilung hatte sich beinahe bis zur Abzweigung zur nächsten Luftschleuse vorgekämpft.
Und in diesem Augenblick hörte Epsin über die Schüsse hinweg wieder das Summen.
»Der Flottenkapitän fragt an, ob wir Hilfe benötigen, Herr Kapitän«, sagte Kreff.
Kapitän Wysmark wendete sich vom Monitor ab und seinem Ersten Offizier zu. »Was meinen Sie, Kreff?«
»Ich meine, uns steht ein höllischer Kampf entlang der Luftschleusen bevor, Herr Kapitän. Aber ich glaube nicht, dass der Flottenkapitän noch ein Fünftel seiner Flotte für eine Enteraktion abstellen will, wo wir gerade Alarmstufe Magenta haben und auf die Ankunft von Schiffen warten. Wir kommen zurecht. Die Soldaten der Navarre sind die besten in der Flotte.«
Wysmark lächelte unmerklich. »Genau meine Meinung. Senden Sie eine entsprechende Antwort an die Omnia Vincit. Noch fünfzehn Minuten, dann haben wir hier wieder alles unter Kontrolle.«
Kreff machte zackig kehrt und gab dem Kom-Offizier Anweisungen. Er kehrte wieder zu seinem Kapitän zurück.
»Was war das?«, fragte Wysmark.
»Herr Kapitän?«
»Das Summen. Haben Sie das nicht gehört, Kreff?«
»Nein, Herr Kapitän.«
Wysmark schüttelte den Kopf und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Monitor. »Das ist der Preis, den wir dafür bezahlen, Kindermädchen für das Pilgerschiff zu spielen.«
»Herr Kapitän?«
»Eine Masse unregistrierten, ungeregelten Verkehrs, der die Umlaufbahn verstopft und vollgepfercht ist mit Bürgern des Imperiums, die zu beschützen unsere Pflicht ist. Die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass es darunter auch Infiltratoren und Ketzer geben würde. Wir sind verpflichtet, einem
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