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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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auseinandersetzen. Wir können keinen Botschafter an den Hof des Elfenkönigs schicken. Wir können keinen Vertrag mit dem Kaiser des Mondes schließen. Nur mit Königreichen von dieser Welt können wir Verkehr pflegen. Mythen und Legenden, wie großartig sie sein mögen, dürfen nicht Einzug in die Angelegenheiten des Reiches halten, damit wir nicht den klaren Blick verlieren und der solide Felsen, auf dem die Festigkeit des ganzen Westens ruht, mürbe wird wie altes Holz.
    Und ach, ihr Könige und Herren, will Schrecken mich ergreifen angesichts der offensichtlichen Mißachtung althergebrachter Abkommen und Verträge, deren Zeuge ich hier werden mußte. Hier, edle Herren, wurden die feierlichsten Vereinbarungen gebrochen. Viele von euch besitzen Verträge mit dem Reich, und sie bestimmen, Könige und Herren, daß ihr keine Zusammenkünfte mit anderen Königen abhalten dürft, ohne zuvörderst den Kaiser von euren Absichten in Kenntnis zu setzen. Bedenkt euch, meine Herren. Ist es weise, solcherart die Macht des Kaiserlichen Tolnedra herauszufordern?«
    Und da erhob sich der graubärtige Eldrig, König von Cherek, und entgegnete ihm und sprach: »Höret auf mich, edler Mergon. Auf diesem Feld dort draußen steht Alorien, und es steht unter Waffen. Wir fürchten nicht die Macht des Kaiserlichen Tolnedra. Wenn es Euch gefällt, mögt Ihr Ran Borune Nachricht von unserer Begegnung hier bringen. Cherekische Schiffe sind schnell. Es ist mag sein, daß ich selbst in Tol Honeth weile, um Euch bei Eurer Ankunft zu empfangen.«
    Und Cho-Ram von Algarien erhob sich und sprach: »Die Pferde der Algarier sind nicht minder schnell. Auch ich werde in Tol Honeth sein, um Euch zu begrüßen.«
    Und Rhodar erhob sich und sprach: »Ich und meine Speerkämpfer sind tausend Leagues zu diesem Schlachtfeld gezogen. Bis Tol Honeth sind's nur zweihundert, so daß auch ich dort sein und Eure Ankunft erwarten werde.«
    Dann entgegnete Eldrig und sprach: »Wir wollen Eurem Kaiser eine Lektion in Geographie erteilen. Die vereinten Armeen der Alorner sind unbesiegbar. Die Grenzen Aloriens sind dort, wo wir sagen, daß sie sind, und was wir sagen, wird sein. Und wenn wir dies Ran Borune und Salmissra beweisen müssen, sei es drum!« Da ergriff der verehrungswürdige Gorim von Ulgo das Wort und sprach: »Obacht müssen wir geben, liebe Brüder, daß nicht der Geist Toraks frohlocke ob unserer Zwietracht. Worte der Bosheit und des kriegerischen Trotzes sind in der Hitze des Augenblicks schnell gesagt. Es ist schwer, sie wieder ungesagt zu machen, selbst nachdem Jahre des Leides ihre Torheit bewiesen haben.
    Die alornischen Könige möchten Brand von Riva seines Sieges über den Entstellten Gott Torak wegen zum Oberherrn des Westens machen – und auch deshalb, weil er Alorner ist. Tolnedra und Nyissa möchten Brand für seinen Sieg ehren, doch seiner Oberhoheit unterwerfen sie sich nimmer, weil er Alorner ist. Könnten wir nicht zu einer Übereinkunft gelangen, Brüder? Laßt uns Brand eine Kaiserliche Prinzessin von Tolnedra zur Gemahlin und ein Drittel des Reichtums von Nyissa als Mitgift geben, falls er sich im Gegenzug bereit erklärt, von der beunruhigenden Würde abzurücken, zu der man ihn erhöhen will.«
    »Niemals«, zischte Podiss, Abgesandter der Ewigen Salmissra.
    Und betrübt ward Mergon, Botschafter von Tolnedra, und er entgegnete und sprach: »Der Gorim von Ulgo spricht gewiß im Scherz. Die Kaiserlichen Prinzessinnen Tolnedras sind die strahlendsten Juwelen des Reiches. Ihre Ehen werden oftmals bereits vor ihrer Geburt abgesprochen.«
    Da erhob sich Brand, Wächter von Riva, welcher bis jetzt schweigend dabeigesessen hatte, und ergriff das Wort und sprach: »Frieden, Brüder. Ich brauche keine Gemahlin, denn die, welche meine Jugend mit mir geteilt und meine Kinder geboren hat, erwartet mich in Riva. Für mich ist sie ein Juwel, kostbarer als alle Prinzessinnen aller Reiche der Welt. Und die Schätze Nyissas brauche ich nicht – noch die irgendeines anderen Königreichs. Was sollte ich mit ihnen anfangen? Die Mauern Rivas sind gebaut von Eisenfaust persönlich, und er war es auch, der den Fels spaltete, so daß der Fluß hervorströmte, welcher nun die Füße der Stadt umspült. Was braucht ein Rivaner Schätze? Wir haben einen Schatz, und seit mehr als zweitausend Jahren hat unser Volk ihn mit seinem Leben geschützt. Wollt ihr uns noch einen Schatz aufbürden, den wir bewachen müssen? Wie viele Leben haben wir denn? Die Ehre,

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