Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
Vom Netzwerk:
wir.«
    »Aber Ihr habt die Spuren gesehen. Welche andere Deutung lassen sie zu?«
    »Ich bin an der Oberfläche kein guter Fährtenleser«, antwortete sie.
    »Aber ich«, sagte Varosch. »Sie waren es. Ich bin bereit, einen Eid auf Boron zu schwören, dass sie es waren.«
    »Das ist mir gut genug«, sagte ich, musterte das Bild erneut und fragte mich, ob ich den Mann bereits irgendwo gesehen hatte.
    »Der hier sollte leicht zu finden sein«, meinte Varosch. Er stand vor dem Bild eines Mannes, den ein Schwertstreich einst das Kinn getroffen hatte, es sah aus, als ob ihm eine Raubkatze ins Kinn gebissen hätte. Ich gab ihm Recht, die Narbe war nicht leicht zu verwechseln.
    »Wir sind für heute Abend in den Palast geladen. Wir werden die Bilder dem Emir geben, er hat andere Möglichkeiten als wir, Leute zu finden. Vielleicht weiß auch Marinae mehr.«
    »Ich habe sie auf der Fahrt zurück nach Gasalabad befragt«, sagte Varosch. »Sie konnte sich an den Angriff entsinnen, aber nicht an die Reise zum Lager beim Sklavenschiff.«
    »Wenn sie in einem von denen einen Angreifer wiedererkennt, dann haben wir die Sicherheit«, sagte ich.
    »Schauen wir uns das Haus an«, sagte Zokora. »Auf dem Weg will ich meine Steine verkaufen.«
    »Welche Steine … o ja.«
    Als ich die Dunkelelfe zum ersten Mal getroffen hatte, war sie unterwegs nach Coldenstatt, um Rohdiamanten zu verkaufen, und auch sie musste im Gasthaus Zum Hammerkopf Schutz vor dem Sturm suchen. So viel war seitdem geschehen, dass ich es völlig vergessen hatte.
    Armins Interesse schien geweckt. Seitdem wir den Palast betreten hatten, wirkte er niedergeschlagen. Aber nun schien er wie ein Jagdhund, der Witterung aufgenommen hatte. »Essera, dunkle Blüte der Nacht … würdet Ihr es mir erlauben, einen Blick auf diese Steine zu werfen?«, fragte er vorsichtig.
    Zokora zog eine Augenbraue hoch, musterte den Gaukler einige Lidschläge lang und warf ihm einen Beutel zu.
    Armin öffnete den Beutel und leerte ihn in seine Hand. Seine Augen weiteten sich. Er steckte einen der Steine in den Mund, spuckte ihn wieder in die Hand und hielt ihn gegen die Sonne, die durch das offene Dach in den Innenhof schien. Langsam tat er ihn wieder in den Beutel und schüttete die anderen Steine vorsichtig zurück.
    »Essera, diese Steine … Sie sind prachtvoll«, sagte Armin ehrfurchtsvoll. Er hielt den Beutel in der Hand, blickte dann wieder zu Zokora hinüber, die ihn immer noch aufmerksam ansah. »Essera … ich … Ihr solltet es mir überlassen, die Steine zu verkaufen. Ihr habt nicht das Geschick oder die Geduld für ein solches Geschäft, noch kennt Ihr die richtigen Leute.«
    »Also weißt du, was sie wert sind«, stellte die Dunkelelfe fest. »Sag mir den Preis, den du erzielen kannst.«
    »Herrin, diese Steine, vielleicht haben sie verdeckte Fehler, aber wenn nicht … sind sie gut und gerne vierzig bis fünfzig Goldstücke wert.«
    Janos hustete. »Was?«, rief er. »So viel?«
    »Ja«, bestätigte Armin. »Manche von ihnen sogar mehr.«
    »Ihr meint … pro Stück?«, fragte der breitschultrige Mann fassungslos.
    »Geschliffen ein vielfaches.« Armin wandte sich an die Dunkelelfe. »Essera, bitte gestattet mir, den Verkauf für Euch zu übernehmen.«
    »Wirst du mich bestehlen, kleiner Mann?«
    Armin schüttelte heftig den Kopf. »Nein, Essera. Das werde ich nicht.«
    »Gut.« Sie hielt ihm die Hand entgegen, Armin warf ihr den Beutel wieder zu. Sie griff in den Beutel und entnahm zwei Steine. Einen warf sie wieder Armin zu. »Du führst mich zu einem Händler, der solche Steine kauft. Dort wirst du diesen Stein verkaufen.«
    »Es soll so geschehen«, sagte Armin und verbeugte sich tief.
    »Warum hast du den Stein in den Mund genommen?«, fragte ich Armin. »Kann man ihn schmecken?«
    Er sah zu mir hoch und schüttelte den Kopf. »Nein, aber man kann das Herz des Steins besser sehen, wenn er feucht ist.«
    Ich nickte. Wo hatte er Wissen über Diamanten erworben? Armin war wirklich ein außergewöhnlicher Diener mit vielen verborgenen Talenten.
    Janos und Sieglinde beschlossen, in der Herberge zu bleiben, beide waren während des letzten Kampfes verwundet worden und wollten sich eine Rast gönnen.
    »Wir kennen das Haus ja schon«, sagte Janos und gähnte. »Ein wenig Ruhe wird uns gut tun.«
    Also waren es Natalyia, Leandra, Zokora, Varosch, Armin und ich, die sich auf den Weg zum Markt machten.
    Natalyia trug wieder die weiten Gewänder, die man hier von einer Dame

Weitere Kostenlose Bücher