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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Priester eines Tempels, erhielten von den Göttern die Gabe der Heilung. Sie wurde selten eingesetzt und nur in den Tempeln. Aber Zokora war dazu in der Lage, mit ihren Kräften schwerere Wunden zu heilen, und das vollständig.
    Ich sah fragend hinüber zu Leandra. Sie erriet meine Gedanken. »Bei dem Wunder im Tempel wurde eine Komponente eingesetzt, das Garn. Zokora benutzt eine Traube, die bei ihrem Volk heilig ist. Ohne diese Traube vermag sie kaum zu heilen. Vielleicht ist das die Erklärung.«
    Der Priester erwachte, richtete sich mühselig wieder auf und stützte sich schwerer auf sein Schwert als zuvor.
    »Dann steht dieser Priester wirklich in hohem Ansehen bei seinem Gott, dass er es ohne eine Komponente vermochte«, sagte ich nachdenklich.
    »Vielleicht. Sieh, wie ausgezehrt er ist. Er hat viel von sich in diese Heilung gelegt.«
    Wir sahen weiter zu. Diebstahl wurde, je nach Anzahl der Versuche, mit geschlitztem Ohr oder Nase, einem abgetrennten Finger oder einer abgehackten Hand bestraft, Ehebruch einer Frau mit fünf Tagen am Pranger. Ich erfuhr nun, dass der Missbrauch durch Passanten Teil der Bestrafung war. Schuldner kamen in die Käfige, die ich am Tor der Reue hängen gesehen hatte. Betrug wurde mit gebrochenen Fingern geahndet. Körperverletzung mit einer doppelten Version der dem Opfer zugefügten Wunden.
    Ein Mann hatte während einer Schlägerei einem anderen ein Auge ausgeschlagen. Als sich der Henker dem schreienden Verurteilten mit einem scharfen Haken näherte, wandte Leandra sich ab und vergrub ihr Gesicht in meiner Schulter. Auch ich hatte genug. Ich bahnte mir den Weg durch die Menge, während diese zweimal fasziniert aufstöhnte, als der Mann sein Augenlicht verlor.
    Waren diese Strafen ungerecht und hart? Zum Teil erschienen sie mir so, aber ich war fremd hier. Was mich anwiderte, waren die Gaffer, die das Gericht zu einer blutigen Attraktion machten. Oft verrichtete bei uns der Henker seine Arbeit im Hof des Gefängnisses, nur Hinrichtungen waren öffentlich. Und natürlich der Käfig und der Pranger.
    Der Blutgeruch und die Schmerzensschreie der Delinquenten verloren sich erst, als wir zu einem Zirkus kamen, der wohl erst am heutigen Morgen die Stadt erreicht hatte. Hier und da war das fahrende Volk noch damit beschäftigt, seine Wagen auszuräumen und das Gelände mit schweren Seilen abzusperren. Dennoch fand schon eine Vorstellung statt.
    Bunt gekleidete Männer und Frauen tanzten auf Stelzen, liefen hoch über unseren Köpfen über dicke Seile, Feuerspucker und Jongleure begeisterten die Menge. Kleine Kinder liefen umher und rasselten mit ausgehöhlten Kürbissen, baten um ein Kupferstück für die Tiere, vielleicht auch zwei, wenn einem die Vorstellung gefiel.
    Inmitten dieser bunten Gestalten erblickte ich Armin. Er war genauso bunt gekleidet wie die anderen, und er war es, der entschied, wer was wohin räumte. Ich rief seinen Namen, und er drehte sich um, sein Blick suchte den, der gerufen hatte, aber er blickte über uns hinweg.
    Auch Leandra war überrascht. »Er sieht Armin zum Verwechseln ähnlich.«
    »Ich weiß, wer er ist. Es ist Armins Bruder, Golmuth.«
    Golmuth wandte sich wieder seiner Arbeit zu, und ich beschloss, ihn nicht anzusprechen, aber später Armin zu informieren, dass sich der Zirkus in der Stadt befand.
    »Hm«, meinte Leandra. »Es sieht so aus, als habe Armin dir die Wahrheit erzählt.«
    Ich nickte. Aber ich war mir trotzdem sicher, dass es weitaus mehr Dinge gab, die er nicht erwähnt hatte.
    »Ich war noch nie in einem Zirkus«, sagte Leandra. Oben, hoch über uns, schlug eine junge Frau ein Rad auf dem Hochseil, sie strauchelte, konnte sich aber noch festhalten. Sie schwang einmal mit gestreckten Beinen durch, zog sich wieder hoch und verbeugte sich zu donnerndem Applaus. Wie wohl alle hier in der Menge hatten auch Leandra und ich die Luft angehalten, als sie zu fallen drohte.
    Ich hielt einen der fliegenden Händler an, kaufte von ihm ein ganzes Blatt mit sechs Honigkuchen und ergriff Leandra an der Hand. Ich zog sie zum Eingang, warf dem kleinen Jungen zwei Kupferstücke in die Schale und suchte für uns den besten noch freien Platz.
    Die Manege bestand aus einem Kreis in schweres Leinen gehüllter Strohballen, bestimmt vierzig Schritt im Durchmesser, um ihn herum, im Dreiviertel-Kreis, waren Tribünen errichtet, nur ein Viertel, das in der Mitte, war fertig, links und rechts von uns waren die Arbeiter noch dabei, die Sitzplätze zu errichten. Der

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