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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Warum?«
    Hillard blickte zu mir hoch. »Ihr habt recht. Der weitaus größte Teil des Gebäudes steht leer. Diese Botschaft war ursprünglich der Sitz des Gouverneurs von Bessarein. Von hier aus wurde Bessarein verwaltet, damals benötigte man weit mehr Personal. Heute kommen wir mit knapp einem Dutzend Leuten aus, dies und natürlich die Lanze Infanterie, die ebenfalls hier einquartiert ist.«
    Er hielt vor einer stabilen Eichentür und klopfte. Auch diese Tür entsprach dem Augenschein nach dem Standardmaß und würde wahrscheinlich auch in Eberhards Gasthof passen.
    Jemand rief »Herein«, Hillard öffnete uns die Tür und bedeutete uns einzutreten. Dann schloss er die Tür hinter uns, und wir befanden uns in einer Art Vorzimmer, leerer als erwartet, eine Reihe Stühle an der Wand, ein Tisch, zwei Schränke und eine weitere Tür, durch die wir eine Stimme hörten, die uns aufforderte, näherzukommen.
    Leandra und ich tauschten einen Blick und folgten der Aufforderung.
    Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte, auf jeden Fall nicht diesen gemütlichen Raum mit den hohen Regalen und dem weiten Fenster, von dem aus man einen guten Blick über Gasalabad hatte. Vor dem offenen Fenster stand ein sehr großer Schreibtisch, davor eine Gruppe von vier einladend aussehenden gepolsterten Sesseln um einen kleinen Tisch herum. Der Tisch war bereits gedeckt, für vier Personen. Auf der linken Seite, zwischen zwei hohen Regalen, konnte ich eine detaillierte Karte von Gasalabad sehen, daneben zwei weitere Kartenständer. Eine der beiden Karten erkannte ich wieder, es war eine neuere Version derjenigen, die Leandra im Gasthof Zum Hammerkopf gefunden hatte; die andere zeigte vermutlich Bessarein. In der rechten Ecke neben dem Fenster stand auf einem Rüstungsständer eine Plattenrüstung. Kein Name erschien, als ich sie musterte.
    Links neben dem Fenster befand sich ein Waffenständer, auf ihm lag eine kostbar gearbeitete Armbrust, die zwei Bögen besaß und so wohl zwei Bolzen zeitgleich oder in rascher Folge abschießen konnte. Auf einem schmiedeeisernen Gestell sah ich eine seltsame Konstruktion aus Glas und Stahl, es dauerte einen Moment, bis ich verstand, was es war. Aus einem Glasbehälter tropfte Wasser in einen Zylinder. In diesem bewegte ein Korken eine verzahnte Stange aufwärts und trieb über eine Folge von Zahnrädern einen kleinen Zeiger an, der die acht Glocken des Tages markierte. Eine Wasseruhr.
    Nun, wenn man unbedingt wissen wollte, wie spät es war, half dieses Gerät zumindest nachts, wenn die Sonne nicht schien.
    Der Botschafter selbst war ebenfalls eine Überraschung.
    Er war ein Mann mittleren Alters, mit eisgrauen Haaren und freundlich blitzenden braunen Augen, ähnlich gekleidet wie Hillard, nur dass er noch einen Wappenrock trug, der auf der linken Schulter auf rotem Grund den goldenen Drachen Askirs zeigte. Ein Schwertgurt hielt das Gewand an der Taille zusammen.
    »Bitte setzt euch doch!«, rief er und wies mit der Hand auf die bequem gepolsterten Sessel vor seinem ausladenden Schreibtisch. »Mein Name ist Oswald von Gering, und ich bin mehr als erfreut, euch beide endlich kennenzulernen.« Er wartete, bis wir saßen, und ließ sich dann ebenfalls auf dem letzten Sessel vor dem Schreibtisch nieder. Er schlug die Beine übereinander und lächelte uns an. »Der Tee wird jeden Moment kommen. Ich habe mir erlaubt, Orangenblütentee zu bestellen, bei dieser Hitze ist er immer wieder erfrischend.«
    Vielleicht war dies das Stichwort, denn die Tür öffnete sich, und eine junge Frau trat mit einem Tablett in der Hand ein.
    Sie trug ähnlich geschnittene Kleidung wie Hillard und der Botschafter, nur war bei ihr der Stoff lindgrün gefärbt, eine goldener Ziersaum lief um den Kragen und die Ränder der Bluse, die mit einem Knopf hoch unter der linken Schulter geschlossen war. Ein breiter Ledergürtel betonte ihre schmale Taille, dort trug sie auch einen langen Dolch mit einem Elfenbeingriff. Auf hohen Kragen waren links ein Stern und rechts eine stilisierte Seeschlange eingestickt.
    Mit einem freundlichen Lächeln goss sie uns den Tee ein und stellte eine silberne Kanne und eine Schale mit Gebäck auf den Tisch. Eine knappe Verbeugung, dann war sie wieder verschwunden.
    Der Botschafter sah unsere Blicke und lächelte. »Es ist eine Tradition bei uns, dass die persönlichen Adjutanten eines Gesandten aus den Reihen der Seeschlangen gewählt werden. Sie ist für mein Wohlergehen und meine Sicherheit

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